110 Anmeldungen zur Anerkannten Europäischen Schule

Mehrsprachiger und multikultureller Unterricht in bis zu fünf Sprachen

  • LH Mattle: „Hervorragender Start der Anerkannten Europäischen Schule in Tirol mit rund 110 Anmeldungen“
  • Im Herbst 2023 starten erste Klassen der Primarstufe der AES Tirol mit rund 50 SchülerInnen an den Volksschulen Saggen und Altwilten in Innsbruck
  • Bereits rund 60 Anmeldungen für den Start der Sekundarstufe kommenden Herbst
  • Weitere Informationen unter www.aes-tirol.tsn.at

Einen Tag nach Ende der offiziellen Anmeldefrist zur österreichweit ersten Anerkannten Europäischen Schule (AES) in Tirol ziehen LH Anton Mattle und Bildungslandesrätin Cornelia Hagele positive Bilanz: „Wir freuen uns, dass mit rund 110 Anmeldungen das international anerkannte Bildungsmodell auch in Tirol mit großem Interesse angenommen wurde und dem Start der ersten Primarstufen-Klassen kommenden Herbst somit nichts mehr im Wege steht.“ Gemeinsam mit Andreas Beckmann, Generalsekretär des Obersten Rates der Europäischen Schulen aus Brüssel, sowie Martin Netzer, Generalsekretär im Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung aus Wien, wurden heute, Mittwoch, die aktuellen Anmeldezahlen sowie die geplanten Stundepläne für das kommende Schuljahr präsentiert und ein Rückblick auf die intensive Vorbereitungsphase und den dreistufigen Prozess des Anerkennungsverfahrens gegeben.

Nach der Unterzeichnung des Kooperationsvertrags zwischen Bund, Land und Bildungsdirektion Tirol im Juni 2022 und der Zustimmung vonseiten des gemischten, pädagogischen Ausschusses der Europäischen Schulen in Brüssel im Februar startet mit Beginn des Schuljahres 2023/24 das europäische Audit. Dabei unterzieht sich die Schule im Laufe des ersten regulär laufenden Semesters einer einwöchigen Inspektion durch SchulinspektorInnen der Europäischen Schulen aus Brüssel. „Das Audit besteht aus einem von der Schule versandten Selbstbeurteilungsbericht, der Analyse des Berichts und der Dokumente der Schule durch fachliche ExpertInnen und einem Audit, das von einem Team von Inspektoren vor Ort im Herbst 2023 durchgeführt wird. Bei positiver Beurteilung folgt im Frühjahr 2024 die offizielle Akkreditierung der Anerkannten Europäischen Schule in Tirol“, erläutert Generalsekretär Beckmann den weiteren Akkreditierungsprozess.

Mehrsprachiger und multikultureller Unterricht an der AES

„Der Stundenplan für die ersten Klassen der Primarstufe spiegelt die Internationalität des Bildungsmodells wider, das schlussendlich auch der Internationalität Tirols im Wettbewerb langfristig zugutekommen soll“, betont LH Mattle. So steht im Primarbereich der Unterricht in der Arbeitssprache (L1, je nach Sprachabteilung Deutsch, Englisch oder Italienisch) im Mittelpunkt. Die Fächer Mathematik und Religion/Ethik werden ebenfalls in der Arbeitssprache unterrichtet. Zudem beginnt in der ersten Klasse Primarstufe auch der Unterricht in der ersten Fremdsprache (L2) – gewählt werden kann zwischen Deutsch, Englisch oder Französisch. Kunst, Musik, Sport und die Entdeckung der Welt werden bilingual in der Arbeitssprache und der ersten Fremdsprache unterrichtet. Ab der dritten Schulstufe kommt zudem das Fach „Europäische Stunden“ dazu, das ebenfalls bilingual unterrichtet wird.

Von der Beobachtungs- in die Vororientierungsstufe zum Europäischen Abitur

In den ersten drei Jahren der Sekundarstufe werden die SchülerInnen nach einem gemeinsamen Lehrplan unterrichtet, der als „Beobachtungsstufe“ bezeichnet wird. Die meisten Fächer werden in der Arbeitssprache unterrichtet. Ab der ersten Klasse der Sekundarstufe erlernen alle SchülerInnen zudem eine zweite Fremdsprache (L3).

Die neunte und zehnte Schulstufe gilt als „Vororientierungsstufe“. Die Pflichtfächer sind in den integrierten Naturwissenschaften unterteilt in Physik, Chemie und Biologie und die SchülerInnen können zwischen einem Intensiv- oder Grundkurs in Mathematik wählen. Zudem werden ab der achten und neunten Schulstufe gewisse Fächer bereits in der ersten Fremdsprache (L2) unterrichtet. Weitere Wahlmöglichkeiten sind Wirtschaftskunde, eine dritte Fremdsprache (L4) sowie Latein und Altgriechisch.

Die elfte und zwölfte Schulstufe gelten als die „Orientierungsstufe“ und führen zum Europäischen Abitur. Die ersten Abiturprüfungen werden im Schuljahr 2027/28 an der AES Tirol stattfinden. „Mit dem Start der AES Tirol bieten wir Schülerinnen und Schülern einmalig in ganz Österreich ein international ausgerichtetes Bildungsangebot mit dem Abschluss des Europäischen Abiturs, das ihnen eine weitere Ausbildung innerhalb, aber auch außerhalb Europas ermöglicht. Damit erweitern wir nicht nur unsere Bildungslandschaft um ein internationales Angebot, sondern stärken auch unsere internationale Ausrichtung des Wissenschafts- und Wirtschaftsstandorts Tirol“, erklärt LRin Hagele.

Anerkannte Europäische Schule Tirol im Überblick

Die AES Tirol ist eine Schule, die an drei Standorten und in drei Sprachabteilungen (Deutsch, Englisch, Italienisch) organisiert ist. Nach insgesamt zwölf Schulstufen – fünf Klassen auf Primarstufe und sieben Klassen auf Sekundarstufe – schließen die SchülerInnen mit dem international anerkannten Europäischen Bakkalaureat ab, dieses dient als Studienberechtigung in allen europäischen Ländern und einer Reihe weiterer Vertragsstaaten. Als österreichweit erste Anerkannte Europäische Schule kommt auch vonseiten des Bundes durch Generalsekretär Netzer großes Lob: „Die AES Tirol gilt als Leuchtturm-Modell in der österreichischen Bildungslandschaft, deshalb unterstützen wir vonseiten des BMBWF das Projekt bereits von Beginn an. Von der Vorbereitungsphase bis hin zum Start der Primarstufe wurde hervorragende Arbeit geleistet. Ich gratuliere allen Beteiligten zur ausgezeichneten Umsetzung und wünsche einen guten Start für das kommende Schuljahr.“

Nach Ablauf der offiziellen Anmeldefrist (28. Februar 2023) sind auch weiterhin Anmeldungen während des Jahres noch möglich. Ein Aufnahmeantrag von Familien, die beispielsweise zu einem späteren Zeitpunkt nach Tirol kommen, kann noch während des gesamten Schuljahres gestellt werden.

Weitere Informationen dazu finden sich unter www.aes-tirol.tsn.at