Aktuelles aus der Regierungssitzung

Kostenloses Sommer-Bildungsangebot für SchülerInnen: 1,2 Millionen Euro für Tirols Bildungslandschaft

  • Projekt „Sommerschule Plus“ von Land Tirol, AK Tirol und BFI Tirol 
  • Eine halbe Million Euro Landesmittel für kostenlose „Sommerschule Plus“ 2023
  • Über 750 Kurse für über 3.800 SchülerInnen
  • Bis zu 637.000 Euro für „Administrative Assistenz an Pflichtschulen“ ab dem Schuljahr 2023/24

Die Bildungschancen aller Kinder verbessern – unabhängig von der Situation des Elternhauses im Hinblick auf Einkommen und Zeit. Dieses Ziel verfolgt die Tiroler Landesregierung. Deshalb wird die „Sommerschule Plus“ auch heuer wieder gefördert: Die Tiroler Landesregierung beschloss heute, Montag, auf Antrag von Finanzreferent LH Anton Mattle und Bildungslandesrätin Cornelia Hagele eine halbe Million Euro für das Bildungsangebot zur Verfügung zu stellen. Gemeinsam mit der Arbeiterkammer Tirol und der BFI Tirol Bildungs GmbH werden damit die Gesamtkosten der Lernbegleitung in Höhe von über 2,5 Millionen Euro getragen. Die „Sommerschule Plus“ ist ein kombiniertes Betreuungs- und Bildungsangebot für Kinder und Jugendliche von der ersten bis zur 13. Schulstufe in allen Tiroler Bezirken. Sie startet mit Beginn der Sommerferien und bietet auch die Möglichkeit, an altersgerechten Workshops wie zum Beispiel im Bereich IT, Forschung, Bewegung, Kreatives und Up-Cycling Neues zu erlernen und zu entdecken. Die zahlreichen Anmeldungen führten zu einer Erweiterung des Angebots. Nach derzeitigen Stand umfasst die heurige „Sommerschule Plus“ 750 Kurse für über 3.800 TeilnehmerInnen.

„Die Teuerung trifft besonders jene Familien und Personen, die über ein geringeres Einkommen verfügen. Kinder und Jugendliche dürfen aber nicht die Leidtragenden sein – besonders nicht, wenn es um ihre Ausbildung geht. Bildung ist der Schlüssel für die Zukunft. Deshalb ist es wichtig, dass wir erneut ein kostenloses Angebot der ‚Sommerschule Plus‘ auf den Weg bringen. Damit kann sichergestellt werden, dass Kinder über den Sommer kostenlose Betreuung und Unterstützung erhalten, um Lernstoff nachzuholen und Gelerntes durch Übungen zu festigen“, begründet LH Mattle, dass die finanzielle Unterstützung vonseiten des Landes um ein Vielfaches erhöht wurde: Während sie im ersten Jahr bei 100.000 Euro lag, beträgt sie heuer 500.000 Euro.

„Die Sommerschule Plus von AK Tirol, Land Tirol und BFI Tirol hat sich zum absoluten Erfolgsprojekt entwickelt. Ziel der AK Tirol war und ist es den Kindern und Jugendlichen nicht nur die Möglichkeit zur ganzjährigen, kostenlosen Nachhilfe zu bieten, sondern ihnen zudem ein breites Bildungsangebot für die Sommermonate zu ermöglichen, bei dem auch der Spaß am Lernen nicht zu kurz kommt“, so Präsident der Arbeiterkammer Tirol Erwin Zangerl.

Individuell auf Lern- und Übungsdefizite eingehen

Initiiert wurde die „Sommerschule Plus“ erstmals im Sommer 2020 gemeinsam von Land Tirol, der Arbeiterkammer Tirol und der BFI Tirol Bildungs GmbH. Ziel war es, Tiroler Familien in Zeiten von Distance-Learning zu unterstützen und Bildungsnachteilen entgegenzuwirken. In Kleingruppen wurde und wird dazu der Lernstoff geübt und gefestigt. „Über 3.800 Tiroler Schülerinnen und Schüler – zu Beginn waren es rund 1.000 – untermauern die Bedeutung einer Fortsetzung dieses Angebots. Denn das Ziel ist das gleiche geblieben: Die Schülerinnen und Schüler beim Lernen bestmöglich unterstützen“, sagt LRin Hagele und verweist darauf, dass „sich die Teuerung nicht auf die Bildungschancen der Kinder und Jugendlichen auswirken darf. Nicht nur das Leben an sich, sondern auch die Kosten für Nachhilfe und Fördermaßnahmen haben sich erhöht. Für viele Eltern eine Hürde, um ihren Schützlingen eine entsprechende Unterstützung bieten zu können. Hier greift das Angebot der ‚Sommerschule Plus‘, bei der individuell auf Lern- und Übungsdefizite eingegangen werden kann.“

„Wir danken auch den Partnern Arbeiterkammer Tirol und dem BFI Tirol, dass wir gemeinsam ein solches Angebot stellen und die Tiroler Familien damit entlasten können“, betonen LH Mattle und LRin Hagele. 

Administrativkräfte für Pflichtschulen auch als Arbeitsmarktförderung

Im Zuge der heutigen Regierungssitzung lag der Fokus nicht nur auf der direkten Bildungsförderung, sondern auch auf der Unterstützung und Entlastung im administrativen Bereich an Pflichtschulen. „Die Schulleiterinnen und Schulleiter wenden viel Zeit und Ressourcen für die Verwaltungsarbeit auf, um Schülerinnen und Schülern sowie Lehrpersonen eine bestmögliche Organisation zu garantieren. Vor allem im Pflichtschulbereich fehlt es an Unterstützungspersonal im administrativen Bereich, weshalb wir vonseiten des Landes das Bundesprojekt ‚Administrative Assistenz für Pflichtschulen‘ unterstützen“, sagt LRin Hagele. Ab dem Schuljahr 2023/24 stellt das Land Tirol bis zu rund 637.000 Euro sowie der Bund rund 1,275 Millionen Euro pro Schuljahr zur Verfügung. Diese umfassen die Bezugsauszahlungen der administrativen Kräfte. Mit dem Projekt gefördert werden auch die Beschäftigungsmöglichkeiten: So liegt der Einsatzfokus auf beim AMS vorgemerkten Personen, die im Zuge des Projekts als „Administrative Kräfte für Pflichtschulen“ eingesetzt werden können.


Kurzmeldungen aus der Regierungssitzung

 

Gemeinde Matrei i. O.: Die Tiroler Landesregierung beschloss heute die rechtliche Grundlage, um der Gemeinde Matrei i. O. für die Jahre 2024 bis 2038 die für eine Konsolidierung des Gemeindehaushaltes erforderlichen Zahlungserleichterungen zu gewähren. Dies betrifft offene und fällige Forderungen des Landes Tirol. Ziel ist und bleibt es, eine Insolvenz abzuwenden und ein stabiles und langfristiges Haushaltsgleichgewicht in der Gemeinde Matrei i. O. wiederherzustellen. Dabei ist man auf einem guten Weg. Durch die rechtlichen Rahmenbedingungen, die dem Tiroler Landtag zur Beschlussfassung vorgelegt werden, ist es möglich, der Marktgemeinde Matrei i. O. einen entsprechenden Spielraum einzuräumen. Das Land Tirol verzichtet damit zum aktuellen Zeitpunkt und im Sinne der anderen Gläubiger auf die ‚Rückzahlungshoheit‘ und gewährt zudem in den kommenden drei Jahren entsprechenden Bedarfszuweisungen. So werden in den kommenden drei Jahren 6,6 Millionen Euro vonseiten des Landes an Bedarfszuweisungen bereitgestellt. Sie unterliegen der strikten Bedingung, diese ausschließlich für die Begleichung offener Zahlungsverpflichtungen bzw. zur Leistung des laufenden Schuldendienstes zu verwenden.

Sanierungsverfahren GemNova: Im Hinblick auf die im Eigentum des Tiroler Gemeindeverbandes befindliche GemNova fasste die Tiroler Landesregierung heute einen Beschluss: Maximal 1,5 Millionen Euro werden bei einem rechtskräftig gerichtlich bestätigten Sanierungsverfahren mit einer Quote von mindestens 30 Prozent zur Sicherstellung und Erfüllung des Sanierungsplans zur Verfügung gestellt. Gebunden ist dies an Bedingungen wie Mitsprache- und Kontrollmöglichkeiten vonseiten des Landes, darunter ein Mitwirkungsrecht bei der Bestellung der neuen Geschäftsführung oder außerordentlichen Kontrollrechten wie die Möglichkeit der Gebarungsprüfung durch den Tiroler Landesrechnungshof. Die Bereitstellung der Finanzmittel liegt im öffentlichen Interesse, um auch weiterhin wesentliche Dienstleistungen – beispielsweise sind aus der Bildungspool GmbH zahlreiche Pädagoginnen und Pädagogen in Tirol im Einsatz – sicherzustellen und ist vorbehaltlich der Zustimmung des Tiroler Landtages möglich.

Infrastrukturförderungen: „Regionale Sportinfrastrukturanlagen sind unverzichtbar, um das Sportland Tirol zu stärken und bereits die kleinsten Tirolerinnen und Tiroler für den Sport und das Lebensgefühl eines Sportlandes zu vermitteln. Dazu braucht es nicht nur hochwertige Anlagen an sich, sondern auch ein attraktives Angebot rund um die Infrastruktur“, sind sich LH Anton Mattle und Sportreferent LHStv Georg Dornauer einig. Auf Antrag von Finanzreferent LH Mattle beschloss die Tiroler Landesregierung daher knapp 600.000 Euro für zwei Sportinfrastrukturprojekte zu investieren: Rund 292.000 Euro werden für die Sanierung des Strandbads Kirchbichl bereitgestellt. 300.000 Euro Förderung erhält die Gemeinde Wattens für die Sanierungsmaßnahmen im Schwimmbad Wattens. Insgesamt wird durch diese zwei Projekte ein Investitionsvolumen von rund 3,9 Millionen Euro ausgelöst. 

Klimaschonende Mobilität für Landesbedienstete: Die Regierung beschloss heute eine Dienstrechtsnovelle für öffentliche Bedienstete in Tirol. Dadurch können MitarbeiterInnen im Landesdienst künftig auswählen, ob sie anstelle des Fahrtkostenzuschusses ein Jahresticket für den öffentlichen Verkehr in Tirol erhalten möchten. Dieses kostet aktuell rund 467 Euro. „Die Landesverwaltung geht im Rahmen der Tiroler Nachhaltigkeits- und Klimastrategie weiter als Vorbild voran. Mit der nun beschlossenen Gesetzesnovelle motivieren wir Landesbedienstete sowohl am Weg in die Arbeit, als auch in der Freizeit, vermehrt die öffentlichen Verkehrsmittel in Tirol zu nutzen“, freut sich LH Anton Mattle. „Wir haben schon viele Landesbedienstete, die umweltfreundlich in die Arbeit pendeln und nun werden es hoffentlich noch mehr. Der große Vorteil bei der Finanzierung eines Klimatickets Tirol ist, dass dieses 365 Tage im Jahr und damit auch in der Freizeit und in ganz Tirol genutzt werden kann. Für mich ein wesentlicher Beitrag zur Mobilitätswende in Tirol“, so Mobilitätslandesrat René Zumtobel. Die Gesetzesnovelle schafft zudem auch die rechtliche Grundlage für Gemeinden, wenn diese ebenfalls ein Öffi-Ticket für ihre MitarbeiterInnen zur Verfügung stellen möchten und wird dem Tiroler Landtag im Juli vorgelegt. VVT und IVB bieten allen Unternehmen in Tirol die Möglichkeit, ein Jobticket für ihre MitarbeiterInnen zur Verfügung zu stellen. Die Unternehmen erhalten zehn Prozent auf den Kaufpreis – das Jobticket gilt als Betriebsausgabe und kann den Angestellten steuerfrei zur Verfügung gestellt werden. Bereits rund 1.100 Unternehmen in Tirol machen von dieser Möglichkeit Gebrauch und fördern die umweltfreundliche Mobilität ihrer Angestellten.