LH Mattle zu Tirol-Konvent: „Wieder mehr Freiheiten, aber auch mehr Eigenverantwortung“

Jetzt geht’s los: 43 konkrete Maßnahmen zur Verbesserung und Weiterentwicklung der Landesverwaltung

  • Dem Land Tirol verpflichtet: „Umsetzung des Tirol-Konvents als laufende Weiterentwicklung der Tiroler Landesverwaltung zur nachhaltigen Absicherung des Standortes“ wurde beschlossen
  • Verwaltungsforum Sozialpartnerschaft: laufende Zusammenarbeit mit externen Systempartnern
  • KundInnen im Fokus: Auftakt mit den Maßnahmen für die Tiroler Wirtschaft

Politik und Landesverwaltung prägen maßgeblich das Zusammenleben der Menschen in Tirol. Die Politik definiert einen Rahmen, in dem sich Bevölkerung, Unternehmen, landwirtschaftliche Betriebe, Organisationen und Gemeinden bewegen und beschließt Regeln, die Grenzen aufzeigen und jene schützen, die sich nicht selbst schützen können. Aber nicht jede Regel bewährt sich und nicht jeder Rahmen bietet die notwendige Bewegungsfreiheit, die Gesellschaft und Wirtschaft brauchen. Deshalb wurden in den vergangenen Monaten im Rahmen des Tirol-Konvents BürgerInnen, Mitarbeitende, externe Systempartner – also die Kundinnen und Kunden des Landes Tirol – miteinbezogen, um einen Fahrplan für die Weiterentwicklung der Landesverwaltung zu erarbeiten. LH Anton Mattle hat die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Landes bereits über die Ergebnisse informiert, nun ist der Tirol-Konvent auch online abrufbar: www.tirol.gv.at/tirolkonvent

„Im Rahmen des Tirol-Konvents war es unser Ansinnen, Stärken wie Schwächen auszumachen. Das Land Tirol will zeigen, dass es sich mit dem Status quo nicht zufriedengibt. Wir wollen zeigen, wie Digitalisierung und künstliche Intelligenz das Leben in Tirol vereinfachen können. Wir wollen zeigen, dass Projekte und Ergebnisse im Vordergrund stehen, und nicht Verfahren oder Akten. Und wir wollen den Menschen, den Betrieben und den Gemeinden durch Entbürokratisierung und Vereinfachungen Freiheiten zurückgeben. Mit mehr Freiheit ist aber auch mehr Eigenverantwortung verbunden“, erklärt LH Mattle die Beweggründe. Für den Landeshauptmann wird der Begriff „Verwaltung“ allein dem Anspruch des Landes Tirol nicht gerecht. Denn das Amt der Tiroler Landesregierung, die Bezirkshauptmannschaften und alle Dienststellen unterstützen, servicieren und gestalten das Land Tirol. „Ich möchte mich recht herzlich bei all jenen bedanken, die im Tirol-Konvent mitgearbeitet haben und dies auch zukünftig tun. Sie haben die Grundlage für die laufende Weiterentwicklung der Tiroler Landesverwaltung erarbeitet. Gemeinsam wollen wir auf dieser Basis eine service-, kunden- und leistungsorientierte Verwaltung garantieren. Der nächste Schritt heißt Umsetzen“, gibt LH Mattle die Richtung vor.

Der nächste Schritt: Umsetzen!

Im Tirol-Konvent sind 43 konkrete Maßnahmen zur Verbesserung und Weiterentwicklung der Landesverwaltung enthalten. Im Rahmen eines „Verwaltungsforum Sozialpartnerschaft“ wird für die Umsetzung die gute Zusammenarbeit mit den externen Systempartnern fortgesetzt. Im Fokus stehen dabei die KundInnen des Landes Tirol, wie BürgerInnen, Unternehmen, landwirtschaftliche Betriebe, Organisationen und Gemeinden. Der Tirol-Konvent orientiert sich dabei an sechs Handlungsfeldern:

  • Entbürokratisierung und Vereinfachungen durch Serviceorientierung
  • Nachvollziehbarkeit und Beschleunigung durch Digitalisierung
  • Verständlichkeit und Klarheit durch Kommunikation
  • Mitsprache und Feedback durch Kooperation
  • Weiterentwicklung und Effizienz als Arbeitgeber
  • Verbesserungs- und Fehlerkultur durch Qualitätsmanagement

In den nächsten Tagen wird LH Mattle die konkreten Schritte für die einzelnen Bereiche vorstellen, den Auftakt machen die Maßnahmen zur Stärkung des Wirtschaftsstandortes. „Österreich muss seine Wettbewerbsfähigkeit steigern. Deshalb muss die öffentliche Hand ein Möglichmacher sein. Wir in Tirol leisten dazu unseren Beitrag, denn die Wirtschaft wünscht sich rasche und einfache Verfahren, mehr Handlungsspielraum und guten Service. Deshalb bedanke ich mich recht herzlich bei der Wirtschaftskammer Tirol und der Industriellenvereinigung, die sich konstruktiv und sehr engagiert eingebracht haben. Gemeinsam arbeiten wir daran, Entbürokratisierung und Vereinfachung voranzutreiben“, so der Landeshauptmann.

Entbürokratisierung und Vereinfachung

Insgesamt werden die Vereinfachung und Beschleunigung von Prozessen und Verfahren in den Fokus gestellt. Beispielsweise wird an der Einführung einer Vollständigkeitsprüfung mit hinterlegten Fristen gearbeitet. Land Tirol und Systempartner wollen das vorhandene Potential für eine Beschleunigung und effizientere Gestaltung von Verfahren umsetzen. Die Kundenorientierung im Rahmen der Tiroler Tourismusabgabe wird kontinuierlich verbessert und Verfahrensvereinfachung und -beschleunigung bei der Errichtung von Photovoltaikanlagen angegangen. Die Digitalisierung wird mit dem Ziel, Verwaltungskosten zu verringern und die Wettbewerbsfähigkeit zu stärken, weiter vorangetrieben. Im Jahr 2025 wird deshalb ein eigenes Sachgebiet „Digitalisierung und E-Government“ im Amt der Tiroler Landesregierung geschaffen. Eine „Digitale Verfahrensplattform“ soll aufgebaut werden. Künftig wird verstärkt auf Qualitätsmanagement gesetzt. Zentrale Elemente sind der Ausbau des Service Designs, begleitet durch Partner wie dem WIFI Tirol, Qualitätsmanagement-Instrumente im Verwaltungsbereich und die systematische Erfassung von Kundenfeedback. Am nachvollziehbaren und einheitlichen Vollzug von Regelungen wird ebenfalls gearbeitet, konkret sollen die Abläufe zwischen Bezirkshauptmannschaften und dem Amt – insbesondere Gewerbeverfahren - verbessert werden. „Gemeinsam mit Wirtschaftskammer und Industriellenvereinigung arbeiten wir bereits an der Umsetzung der ersten konkreten Maßnahmen. Die Vollständigkeitsprüfung in Verfahren, der einheitliche Vollzug in den Bezirken oder das digitale Bauverfahren stehen dabei ganz oben auf unserer Prioritätenliste“, so LH Mattle abschließend.