LH Platter: „Aus der Ukraine Geflüchtete werden in Tirol unterstützt“

Lokalaugenschein im Ankunftszentrum "Haus Marillac" in Innsbruck

  • Lokalaugenschein mit Bundeskanzler Nehammer im Ankunftszentrum „Haus Marillac“ in Innsbruck
  • Rund 25 Personen vom Roten Kreuz, Polizei und Tiroler Sozialen Diensten sind dort täglich rund um die Uhr im Einsatz
  • Über 1.300 Personen aus der Ukraine in Tirol registriert
  • Weiterhin große Solidarität und Hilfsbereitschaft in Tirol
  • Informationen zur Ukraine-Hilfe unter www.tirol.gv.at/ukraine

Zahlreiche Menschen müssen aufgrund der kriegerischen Handlungen in der Ukraine aus ihrer Heimat fliehen – ein Teil davon kommt auch in Tirol an. Bislang wurden rund 1.325 Personen aus der Ukraine registriert. Mit dem Haus Marillac in Innsbruck wurde ein rund um die Uhr geöffnetes Ankunftszentrum eingerichtet, um die ankommenden Menschen zu versorgen, zu registrieren und die weitere Unterbringung zu organisieren. Rund 25 Personen von der Polizei, dem Rotes Kreuz und den Tiroler Sozialen Diensten (TSD) sind dort 24 Stunden im Einsatz, um einen geordneten Ablauf zu gewährleisten und die vor Krieg flüchtenden und bei uns ankommenden Menschen aus der Ukraine zu unterstützen. Heute, Montag, fand im Beisein von Bundeskanzler Karl Nehammer und Landeshauptmann Günther Platter ein Lokalaugenschein im Haus Marillac statt.

„Es ist für uns kaum vorstellbar, was die geflüchteten Ukrainerinnen und Ukrainer durchmachen mussten. Umso wichtiger ist es, dass wir diese Menschen mit allen Mitteln unterstützen. Es macht mich stolz, dass seit Wochen eine so große Welle der Hilfsbereitschaft durch unser Land geht, die auch im Ankunftszentrum in Innsbruck deutlich wird. Zahlreiche – teils ehrenamtliche – helfende Hände sind hier tagtäglich im Einsatz und geben ihr Bestes, um die Flüchtlinge nach Kräften zu unterstützen“, richtet LH Platter seinen Dank einerseits an alle TirolerInnen, die mit Geld-, Sachspenden oder der Bereitstellung von Unterkünften unterstützen und andererseits an all jene, die sich engagieren – beispielsweise direkt im Ankunftszentrum.

BK Nehammer betont im Rahmen des Lokalaugenscheins: „In allen österreichischen Bundesländern – so auch hier in Tirol – ist die Solidarität spür- und erlebbar. Dafür gilt es, einen aufrichtigen Dank auszusprechen. Es ist beeindruckend, in welch kurzer Zeit und mit welch großem Engagement die Flüchtlingskoordination vielerorts organisiert wurde. Die zahlreichen Ukrainerinnen und Ukrainer, die aufgrund des Krieges ihre Heimat verlassen mussten, sind dankbar, dass sie bei uns eine sichere Bleibe und ein so hohes Maß an Unterstützung bekommen.“

Ankunft in Tirol: Erstanlaufstelle Haus Marillac

Das Haus Marillac wird in Tirol als Ankunftszentrum genutzt. Alle UkrainerInnen, die vor dem Krieg nach Tirol geflüchtet sind, sollen sich als erstes dort melden. In einem ersten Schritt wird geklärt, ob die Personen auf der Durchreise sind, ob sie in Tirol bleiben und bereits eine Unterkunft haben oder noch eine Unterkunft benötigen. Zudem wird ein Gesundheitscheck durchgeführt. Im Anschluss erfolgt bei Bedarf eine Zuweisung zu Unterkünften in Tirol. Im Haus Marillac selbst stehen 26 Zimmer mit rund 75 Betten zur Verfügung. Darüber hinaus stehen zahlreiche Feldbetten bereit, um genügend vorübergehende Schlafplätze zu haben, sollten die Zimmerkapazitäten nicht ausreichen. „Die Menschen, die hier ankommen, bleiben nur für kurze Zeit – im Regelfall eine Nacht. Anschließend wird ihnen eine längerfristige Unterkunft in Tirol vermittelt, sollten sie eine benötigen“, erklärt Bernd Noggler vom Sonderstab Ukraine des Landes. Aktuell kommen im Schnitt 40 Personen täglich im Ankunftszentrum an, am vergangenen Wochenende waren es bis zu 100.

Gesundheitscheck und Registrierung: 1.150 Personen im Haus Marillac bereits erfasst

„Der Gesundheitscheck für Schutzsuchende aus der Ukraine umfasst eine Corona-Testung, die Tuberkulose-Reihenuntersuchung und bei Bedarf zusätzliche ärztliche Untersuchungen. Es wird Sorge getragen, dass die Menschen jene medizinische Versorgung erhalten, die sie benötigen“, so Noggler. Für die polizeiliche Registrierung stehen mit dem Haus Marillac insgesamt sechs Stationen in Tirol und täglich bis zu zehn PolizistInnen bereit. 1.150 Registrierungen wurden seitens der Polizei im Haus Marillac bereits durchgeführt. In den dezentralen Registrierungsstellen waren dies bis heute weitere 175 Registrierungen – davon rund 100 in Kufstein, 40 in Imst, 20 in Reutte und 15 in Lienz. „Bei der persönlichen Registrierung werden die Daten der geflüchteten Menschen erfasst, die für die Ausstellung des ‚Ausweis für Vertriebene‘ sowie die weitere Versorgung maßgeblich sind – beispielsweise die Abwicklung einer Grundversorgung und die Arbeitsmöglichkeiten“, erklärt Bernd Noggler. Der Gesundheitscheck wird von vier MitarbeiterInnen des Roten Kreuz abgewickelt. Zudem sind täglich zwölf MitarbeiterInnen der Tiroler Sozialen Dienste für organisatorische Belange, wie die Ersterfassung, Übersetzung, Verpflegung mit Essen und Trinken, Spendenausgabe, etc. im Einsatz.

Laufend aktualisierte Informationen auf Deutsch, Englisch und Ukrainisch finden sich unter www.tirol.gv.at/ukraine. Zudem ist die Hotline des Landes unter 0800 20 22 66 täglich von 8 bis 18 Uhr zu erreichen.