Ob Naturkatastrophen, Gesundheitskrisen oder humanitäre Großereignisse – bei der Bewältigung von Katastrophen arbeitet das Land Tirol eng mit den Einsatzorganisationen zusammen. Eine zentrale Rolle nimmt dabei auch das Rote Kreuz ein. Grünes Licht hat die Tiroler Landesregierung nun für den Abschluss des neuen Katastrophenmanagementvertrags mit dem Roten Kreuz gegeben. Dieser ermöglicht und sichert die Mitwirkung des Roten Kreuzes im Katastrophenfall.
„Bei der flächendeckenden Versorgung der Tiroler Bevölkerung und auch unserer Gäste im Katastrophenfall ist das Rote Kreuz ein unverzichtbarer, verlässlicher und professioneller Partner. Mit dem neuen Vertrag stellen wir sicher, dass im Ernstfall auch in Zukunft alle notwendigen Einsatzkräfte und Einsatzmittel zur Verfügung stehen“, freuen sich LH Günther Platter und LHStv Josef Geisler. Zur Erfüllung der Aufgaben im und zur Vorbereitung auf den Katstrophenfall stehen dem Roten Kreuz heuer und im kommenden Jahr in Summe rund 1,1 Millionen Euro zur Verfügung. Der Vertrag mit dem Roten Kreuz wird auf zehn Jahre abgeschlossen. Mit den Landesmitteln werden unter anderem Geräte und Materialien für den Aufbau und den Betrieb von Notunterkünften und Verpflegungseinrichtungen oder auch so genannte medizinische Großunfallsets zur Versorgung von PatientInnen beschafft und vorgehalten. Abgesichert ist damit auch die durchgehende Einsatzfähigkeit von Katastropheneinheiten und deren regelmäßige Aus- und Weiterbildung.
Neue Anforderungen berücksichtigt
„Mit dem Katastrophenmanagementvertrag wurden die Voraussetzungen geschaffen, um die Tiroler Bevölkerung in und nach Katastrophenereignissen bestmöglich, rasch und effizient betreuen zu können. Das gilt insbesondere auch für neue Bedrohungsszenarien wie beispielsweise einem Blackout. Ein besonderes Augenmerk werden wir in den kommenden Jahren wieder auf die Aus- und regelmäßige Fortbildung unserer MitarbeiterInnen im Katastrophenhilfsdienst legen. Das alles ist mit diesem neuen Vertrag wieder abgesichert“, betont Landesrettungskommandant Martin Dablander. Rotkreuz-Präsident Günther Ennemoser ergänzt: „Ein partnerschaftliches Vorgehen in der Katastrophenbewältigung und eine laufende Verbesserung im Katastrophenschutz sind unumgänglich, um künftige Katastrophenfälle reibungslos und erfolgreich zu bewältigen. Ich freue mich sehr, dass wir mit dem Land Tirol den Katastrophenmanagementvertrag schließen konnten, denn mit diesem ist es möglich, den Katastrophenschutz qualitativ weiter auszubauen.“
Ehrenamtliche als Grundpfeiler
700 Menschen engagieren sich ehrenamtlich im Katastrophenhilfsdienst des Roten Kreuzes. Unter anderem stehen 67 medizinische Großunfallsets, 2.100 Feldbetten, 43.000 Decken, 60 Notstromaggregate und sieben Feldküchen zur Verfügung. Zudem zählen fünf Suchhundestaffeln zum Team des Katastrophenhilfsdienstes. „Im Katastrophenfall geht es nicht nur um Hilfe für Verletzte und Kranke oder um die Erstunterbringung und Verpflegung. Auch die psychologische Betreuung und Krisenintervention von Betroffenen sowie Einsatzkräften ist eine ganz wesentliche Leistung, die das Rote Kreuz erfüllt“, weiß LH Platter. „Wir in Tirol sind uns bewusst, was wir am Roten Kreuz haben“, bedanken sich LH Günther Platter und LHStv Josef Geisler explizit auch bei den vielen ehrenamtlichen MitarbeiterInnen des Roten Kreuzes, die in ihrer Freizeit Dienst an der Gesellschaft tun.