LH Platter: „Tirol ist Spitzenreiter bei Coronavirus-Testungen und bald auch Testregion für Coronavirus-Abwasseranalyse“

Aktuelles aus der Regierungssitzung

In Tirol wurden bereits knapp 67.000 Coronavirus-Testungen vorgenommen – gemessen an der EinwohnerInnenzahl liegt Tirol damit österreichweit an der Spitze. Die Zahl der aktiv positiven Personen liegt aktuell bei 44. Für LH Günther Platter entwickeln sich die Corona-Zahlen in eine erfreuliche Richtung, weshalb Tirol auch weiterhin massiv testen wird: „Tirol hat bereits sehr früh umfassende Testkapazitäten geschaffen, damit bestehende Infektionsketten durchbrochen bzw. gestoppt werden können. Je mehr Testungen durchgeführt werden, desto mehr Personen können identifiziert werden, die teilweise das Virus auch unbemerkt in sich tragen und es weitergeben können. Aus diesem Grund haben wir uns auch zu flächendeckenden Querschnittstestungen in sensiblen Bereichen wie Wohn- und Pflegeheimen sowie dem Kinderbetreuungs- und Bildungsbereich entschieden. Die Tiroler Teststrategie hat sich jedenfalls bewährt: Jede und jeder elfte TirolerIn hat sich bereits einmal auf das Coronavirus testen lassen. Wir gehen diesen Weg daher konsequent weiter.“

Nachweise von Coronaviren im Abwasser

Coronavirus-Nachweise im Abwasser als Parameter für die Entwicklung von österreichweiten Coronavirus-Infektionszahlen: Ob und in welcher Form das möglich ist, soll nun ein Projekt der Universität Innsbruck, der Medizinischen Universität Innsbruck, der TU Wien und der AGES klären. Als Testregionen in Tirol sind Innsbruck bzw. der Großraum mittleres Inntal vorgesehen, im Osten Österreichs ist es beispielsweise Wien. Die Tiroler Landesregierung beschloss heute auf Antrag von Gesundheits- und Wissenschaftslandesrat Bernhard Tilg, das Projekt mit 25.000 Euro zu unterstützen.

Abwasseranalysen haben den Vorteil, dass bevölkerungsspezifische Daten erhoben werden können, ohne in die Privatsphäre einzelner Personen einzugreifen. Zudem gestalten sowohl die Probenentnahme und auch die Logistik einfach, schnell und relativ kostengünstig. „Da in dieser Corona-Pandemie viele Fragen rund um das Virus noch unbeantwortet sind, sind wissenschaftliche Analysen und deren Erkenntnisse von großem öffentlichen Interesse. Je umfassender die Datenbasis ist, umso treffsicherer können die Schlussfolgerungen sein, weshalb wir diese Coronavirus-Abwasseranalyse von Landeseite finanziell fördern“, betont LR Tilg. Mit dem Projekt soll eine solche Abwassertestung als mögliches Screeningtool für eine räumliche und zeitliche Entwicklung des Infektionsgrades eines repräsentativen Anteils der österreichischen Bevölkerung untersucht werden. „Bei einem raschen Start des Projektes besteht die Möglichkeit, die erzielten Ergebnisse bereits kurzfristig als begleitendes Monitoring zur Überprüfung von epidemiologischen Managementmaßnahmen einzusetzen. Innerhalb des Projektes soll auch ein wissenschaftlicher und fachlicher Austausch auf internationaler Ebene gefördert werden“, so LR Tilg.


Euregio-Stiftungsprofessur „Technik-, Mobilitäts- und Nachhaltigkeitsrecht“

Technik-, Mobilitäts- und Nachhaltigkeitsrecht in der Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino: Ein solches Studium soll es künftig an der Universität Innsbruck in Kooperation mit den Universitäten Bozen und Trient geben. Auf Antrag von Wissenschaftslandesrat Bernhard Tilg beschloss die Tiroler Landesregierung heute, Dienstag, die Stiftungsprofessur für drei Jahre mit insgesamt 450.000 Euro zu fördern. Die Genehmigung des Tiroler Landtags ist einzuholen.

Die Professur wird am neu gegründeten Institut „Theorie und Zukunft des Rechts“ an der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Innsbruck eingerichtet und beschäftigt sich mit der Grundlagenforschung zu Rechtsfragen der Technik, Mobilität und Nachhaltigkeit. „Das wissenschaftliche Studium fördert die Chance für innovative Ansätze und Lösungen. Die Euregio zeichnet sich in diesen Bereichen durch eine hervorragende Zusammenarbeit aus. Beispielsweise wurde bereits im Regierungsprogramm der Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino 2019-2021 festgehalten, einen Wasserstoffkorridor am Brenner zu errichten. Mit der Aus- und Weiterbildung von jungen Menschen in der Euregio können wir auch auf der wissenschaftlichen Ebene zu einer innovativen, mobilitätsfreundlichen Europaregion beitragen, die gerade für den sensiblen Alpenraum von hoher Bedeutung ist“, sagt LH Günther Platter.

Die Themenbereiche umfassen Individualverkehr und autonomes Fahren, Warentransport und Nachhaltigkeit, Information und Daten im Internet, Kryptowährungen und Blockchain-Technologien sowie Technik und Rechtsethik. Es soll vor allem der grenzüberschreitende Aspekt dieser Fragestellungen Schwerpunkte bilden. LR Tilg betont: „Mit dem Forschungsschwerpunkt Technik-, Mobilität- und Nachhaltigkeitsrecht ist es kein Fach des geltenden Rechts, sondern eine fächerübergreifende Disziplin. Bei der Beantwortung komplexer Rechtsfragen völker-, unions- und nationalrechtlicher Natur wird vorhandene Expertise innerhalb der Fakultät gebündelt, universitätsintern vernetzt und nach außen sichtbar gemacht.“


Kurzmeldungen aus der Regierungssitzung

Sportförderung: Vom örtlichen Bogensportverein über Fußballclubs bis hin zu Kickbox-, Schwimm-, Reit- oder Radsportvereinigungen: Der Jugendsport in Tirol wird seit jeher auch von Landesseite gefördert. Auf Antrag von Sportreferent LHStv Josef Geisler profitieren nun 326 Empfänger von Mitteln in Höhe von über 426.000 Euro. Zudem werden zur Förderung des jugendlichen Leistungssports im Skibereich 100.000 Euro bereitgestellt. Für LHStv Geisler ein klares Signal: „Der Sport ist ein wesentlicher Teil des Tiroler Lebensraumes. Umso wichtiger ist es, dass wir vor allem die jungen Menschen in unserem Land für Sport begeistern bzw. jene fördern, die Ambitionen in Richtung Profisport haben. Investitionen in den Sport sind Investitionen in die Gesundheit der Bevölkerung. Welche Bedeutung diese für uns hat, wird gerade in Zeiten wie diesen einmal mehr deutlich.“ Durch die Jugendsportförderung sollen die Vereine eine finanzielle Unterstützung für den Nachwuchs erhalten. Ebenso ist es das Ziel, eine moderne Infrastruktur bereitzustellen, mit der ein bestmögliches Training für die SportlerInnen ermöglicht wird.