Lkw-Dosierkalender für das zweite Halbjahr 2023 veröffentlicht

17 Dosiertage im zweiten Halbjahr – insgesamt 41 planmäßige im Jahr 2023

  • Zusätzlich eingesetztes digitales Simulationsmodell bestätigt kritische Tage
  • Methodik als Basis zur Weiterentwicklung eines künftigen Verkehrsmanagements

Der Dosierkalender für das zweite Halbjahr 2023 steht fest: An 17 Tagen wird der aus Deutschland kommende Lkw-Verkehr auf der A12 Inntal Autobahn am Checkpoint bei Kufstein Nord dosiert. Für das Jahr 2023 sind damit insgesamt 41 Dosiertage vorgesehen, an welchen maximal 300 Lkw pro Stunde den Checkpoint passieren können. Wie schon in den vergangenen Jahren wurde die spezielle Situation rund um Feiertage in Österreich, Italien und Deutschland, welche aufgrund von Fahrverboten einen erheblichen Einfluss auf das Schwerverkehrsaufkommen an den Folgetagen haben, ebenso berücksichtigt wie der erhöhte Warenverkehrsstrom vor Weihnachten.

Bei der Erstellung des nun vorliegenden Dosierkalenders wurde zusätzlich zum seit 2018 bewährten Ermittlungsverfahren heuer erstmals ein eigenes Verkehrs-Simulationsmodell erstellt. Mit dessen Hilfe wurden das Ausmaß der Beeinträchtigung des Verkehrsflusses an ausgewählten Tagen untersucht, die Grenzleistungsfähigkeit ermittelt und eine Einteilung in Risikoklassen vorgenommen: Dies ist besonders hilfreich im Zusammenhang mit den ab Herbst anstehenden Sanierungsarbeiten auf der A 13 Brennerautobahn. Die Methodik soll auch bei der Ausarbeitung eines innovativen, digitalen Verkehrsmanagements (Slot-System) zur Anwendung kommen, das mittelfristig die Notmaßnahme der Dosierung ablösen würde.

„Die Dosierung von Lkw auf der Inntal Autobahn hat sich in den vergangenen fünf Jahren als wirksame Methode bewährt. Dadurch können großräumige Überlastungen auf den Straßen im Zentralraum von Tirol und gefährliche Situationen an den Anschlussstellen vermieden werden. Diese Notmaßnahme ist zwingend notwendig, um einen Verkehrskollaps zu verhindern und allen voran die Versorgungssicherheit in Tirol zu erhalten“, betont LH Anton Mattle, der sich auch bei ASFINAG und Polizei für die wertvolle Unterstützung bedankt.

Neues Simulationsmodell eingesetzt

„Auch für den Dosierkalender des zweiten Halbjahres 2023 haben die Expertinnen und Experten die Verkehrssituation der Vorjahre im Detail analysiert und aufbauend auf dem Wissen und der Erfahrung die für einen Verkehrskollaps kritischen Tage bestimmt. Mit der Verwendung eines neuen Simulationsmodells haben wir darüber hinaus ein zusätzliches Instrument entwickelt, um notwendige Dosiertage im Vorhinein zu definieren und so die entsprechenden Maßnahmen setzen zu können“, erklärt Verkehrslandesrat René Zumtobel, der die laufende Weiterentwicklung des Dosiersystems begrüßt. Mithilfe des Modells wurden Kapazitätsgrenzen untersucht und das Ausmaß der Beeinträchtigungen des Verkehrsflusses anhand der Daten aus Beobachtungen – wie etwa im Fall der zweispurigen Baustellenführung auf der Europabrücke im vergangenen Herbst – abgeschätzt. „Mithilfe modernster Technik gelingt es uns, treffsicher Kapazitäten auszuloten, Verkehrsflüsse zu modellieren und kritische Stunden und Tage auf Tirols Autobahnen vorab zu identifizieren. Diese Erkenntnisse werden wir auch bei der Erarbeitung eines neuen Verkehrsmanagementsystems für den Brennerkorridor, an dem wir aktuell mit unseren Partnern in Südtirol und Bayern intensiv arbeiten, einfließen lassen, sodass mittelfristig die derzeit noch zwingend erforderliche Notmaßnahme der Dosierung abgelöst werden kann“, so LR Zumtobel.

Hinweis: Der Dosierkalender für das zweite Halbjahr 2023 steht im Downloadbereich bzw. unter folgendem Link zur Verfügung:

www.tirol.gv.at/verkehr/verkehrs-und-seilbahnrecht/lkw-dosierung/

Zusätzlich dazu können kurzfristige Dosiertage aufgrund von Wetter- und Naturereignissen, Unfällen oder kurzfristig notwendigen Bauarbeiten angeordnet werden.


Factbox Dosiertage der letzten Jahre

  • 2018: 27 Dosiertage (davon einer außerplanmäßig),
  • 2019: 35 Tage mit Dosierbetrieb (davon drei außerplanmäßige)
  • 2020: 24 Dosiertage (35 geplant, davon elf coronabedingt ausgefallen)
  • 2021: 41 Dosiertage (35 planmäßig, sechs außerplanmäßig)
  • 2022: 43 Dosiertage (38 planmäßig, fünf außerplanmäßig)
  • 2023: 41 Dosiertage (voraussichtlich)