LRin Hagele: „Neues Institut für Gesundheitsbildung sichert wohnortnahe Pflegeausbildung in Lienz“

Landesrätin Hagele auf Osttirol-Besuch: Einblicke in die Pflege und das Unternehmertum vor Ort

  • Neuer, moderner Campus für Pflegeausbildung in Lienz vereint Ausbildung, Arbeitsstandort und Kinderbetreuung
  • Pflegelandesrätin nutzte Gelegenheit in Osttirol, um sich direkt mit PflegemitarbeiterInnen auszutauschen
  • Innovation und Digitalisierung als Thema bei Micado Smart Engineering

Der Ausbau der Pflegeausbildung sowie der Kinderbetreuungsmöglichkeiten für MitarbeiterInnen im Pflegebereich sind zwei wesentliche Säulen des MEHR-Pflegepakets des Landes Tirol, wofür das Land Tirol bis 2024 insgesamt 27 Millionen Euro zusätzlich zur Verfügung stellt. Mit der Eröffnung des neuen Instituts für Gesundheitsbildung (igb) in Lienz wurde dies nun beispielhaft umgesetzt. Auf dem modernen Campus wurde mehr Raum für Lehrende und insgesamt 127 Auszubildende in den Bereichen Pflegefachassistenz, Pflegeassistenz, Heimhilfe und dem Studiengang Gesundheits- und Krankenpflege sowie eine Kinderbetreuungseinrichtung direkt vor Ort geschaffen. Durch die Vernetzung des Ausbildungsstandorts mit dem Bezirkskrankenhaus Lienz und der neu eingerichteten Kinderbetreuungsstätte sichert das Institut wohnortnahe und flexible Ausbildungs- und Arbeitsmöglichkeiten im Pflegebereich. Der Neubau wurde durch Mittel aus dem Tiroler Gesundheitsfonds gefördert.

„Die Pflege ist der Kern unserer Daseinsvorsorge. Daher werden vom Land Tirol weiter konkrete Maßnahmen umgesetzt, um die Pflege in Tirol zu fördern und zu stärken. Denn mit dem Ausbau der Pflegeausbildung an weiteren Standorten, der Erweiterung von flexiblen Ausbildungsmöglichkeiten sowie der finanziellen Unterstützung für Auszubildende legen wir heute den Grundstein für unsere künftige Gesundheitsversorgung“, betont Gesundheitslandesrätin Cornelia Hagele.

Viele wohnortnahe Berufstüren können sich öffnen

Seit der Gründung der Gesundheits- und Krankenpflegeschule am Bezirkskrankenhaus Lienz im Jahr 1959 wurden die Ausbildungsmöglichkeiten stetig erweitert. So werden am Standort in Lienz mittlerweile neben der zweijährigen Pflegefachassistenz- und der einjährigen Pflegeassistenz-Ausbildung seit 2019 ein dreijähriges Bachelor-Studium im Bereich Gesundheits- und Krankenpflege sowie nach Bedarf ein Lehrgang zur Heimhilfe angeboten. Zudem besteht seit Herbst 2022 die Möglichkeit die Ausbildung zur Pflegeassistenz bereits im Laufe der Schulzeit an der Landwirtschaftlichen Schule (LLA) Lienz zu beginnen. Im Rahmen der dreijährigen Ausbildung im Fachbereich „Ländliches Betriebs- und Haushaltsmanagement“ absolvieren SchülerInnen das erste Semester der einjährigen Ausbildung zur Pflegeassistenz und können dann direkt im Anschluss nach weiteren sechs Monaten Ausbildung an der Gesundheits- und Krankenpflegeschule Lienz die abgeschlossene Berufsausbildung zur Pflegeassistenz absolvieren. Im Anschluss steht die Möglichkeit einer verkürzten Ausbildung zur Pflegefachassistenz offen. „Durch die Kooperation des Instituts für Gesundheitsbildung und der Landwirtschaftlichen Schule Lienz stehen den Absolventinnen und Absolventen im örtlichen Alters- und Pflegeheim, über die Gesundheits- und Sozialsprengel oder im regionalen Krankenhaus viele Türen wohnortnah offen. Zudem trägt das Pilotprojekt wesentlich dazu bei, junge Menschen für diesen Beruf zu begeistern und die regionale Versorgung zu sichern“, freut sich Bürgermeisterin Elisabeth Blanik über die vielfältigen Pflege-Ausbildungsmöglichkeiten am Standort Lienz.

"Wir sind froh und dankbar um die Weitsicht, die sich in der großzügigen Unterstützung des Landes widerspiegelt – die Pflegeausbildung in Lienz wird gestärkt und dem neuen Haus wird der richtige Stellenwert zuerkannt“, betont Gemeindeverbandsobmann Bernhard Zanon.

Einblicke in die Praxis des Pflegeberufs

Im Bezirk Lienz ist der stationäre Bereich in einem Zusammenschluss der Wohn- und Pflegeheime Osttirols zu einem Gemeindeverband mit vier Standorten in Lienz, Sillian, Nußdorf-Debant und Matrei in Osttirol organisiert. Insgesamt arbeiten rund 300 Pflegekräfte im stationären Bereich und weitere 230 Personen im mobilen Pflegedienst. Im Rahmen des Bezirksbesuchs nutzte die Gesundheitslandesrätin auch die Zeit, um sich mit Pflegekräften vor Ort im Bezirksaltenheim Lienz auszutauschen. „Es ist mir ein besonders großes Anliegen, mich persönlich mit den Menschen auszutauschen. Denn letztendlich sind es die Pflegerinnen und Pfleger, die jeden Tag an den Betten in den Krankenhäusern, Pflege- und Altenheime stehen – nur durch einen engen und vor allem ehrlichen Austausch mit den Pflegekräften vor Ort können wir weitere Lösungsansätze entwickeln, um die Zukunft der Pflege und Betreuung sicherzustellen“, so LRin Hagele.

Durch den Ausbau der mobilen Strukturen und alternativen Wohnformen wie Betreutes Wohnen soll einerseits eine wohnortnahe und wertschätzende Pflege ermöglicht werden und gleichzeitig pflegende Angehörige entlastet werden. In den vergangenen Jahren wurde die Pflege zuhause durch den Ausbau der mobilen Pflege bereits massiv gestärkt, ebenso das betreute Wohnen. Für die Zukunft ist daher eine verstärkte Erweiterung dieser Pflegeangebote vorgesehen.

Zukunft des Wissenschafts- und Forschungsstandortes Lienz

Neben der Eröffnung des Instituts für Gesundheitsbildung und dem Einblick in den Pflegeberuf fand zudem ein Betriebsbesuch bei der Firma Micado Smart Engineering GmbH statt. Ein innovatives Osttiroler Unternehmen in den Bereichen Produktentwicklung, Werkzeug- und Vorrichtungsbau sowie Automatisierungstechnik ausgezeichnet mit dem Staatspreis für Digitalisierung 2019. Im Zuge des Betriebsbesuchs präsentierten VertreterInnen namhafter Osttiroler Unternehmen wie Liebherr, Revital und iDM Energiesysteme innovative Projekte im Bereich Forschung und Entwicklung. In einem fachlichen Austausch diskutierten sie gemeinsam mit LRin Hagele über die Positionierung des Wissenschafts- und Forschungsstandorts Lienz und der innovativen Firmenlandschaft in Osttirol. „Tirol ist mit seinem gut ausgebauten Netzwerk an Universitäten, Fachhochschulen, innovativen Unternehmen und Start-ups ein attraktiver Forschungs- und Wissenschaftsstandort, der hoch qualifizierte Fachkräfte hervorbringt. Der Wissenschaftsstandort Tirol soll daher auch in Zukunft bis in alle Regionen weiter ausgebaut werden, um weitere zukunftsfähige Arbeitsplätze im Bereich Forschung und Entwicklung zu etablieren“, sagt Landesrätin Hagele.