LRin Leja: „Ab Herbst monatlich 600 Euro für Auszubildende in der Pflege“

Pflegetelefon des Landes bietet umfassende Beratung rund um das Thema Pflege

  • Deutliche Verbesserung bei finanzieller Abgeltung durch Bundespflegepaket ab 1. September
  • Wohnortnahe Ausbildungsmöglichkeiten in allen Tiroler Bezirken

Es tut sich was in der Pflege: Neben dem MEHR-Pflegepaket des Landes Tirol wurde vor rund zwei Wochen auch die Pflegereform des Bundes im Nationalrat beschlossen und bringt damit weitere finanzielle Anreize bei der Pflegeausbildung. So erhalten alle Auszubildenden ab 1. September 2022 während der gesamten Ausbildungszeit monatlich 600 Euro Ausbildungsbeitrag. Davon werden 400 Euro vom Bund und 200 Euro vom Land übernommen. Auszubildende in Sozialbetreuungsberufen, die eine einjährige Ausbildung zur Pflegeassistenz beinhalten, erhalten diesen Betrag ebenfalls – und zwar entsprechend für zwölf Monate. Die Auszahlung erfolgt automatisch, es muss kein Antrag gestellt werden. Gesundheitslandesrätin Annette Leja freut sich über die Einführung des fixen Ausbildungsbeitrages: „Dass nach langen Forderungen vonseiten der Länder nun endlich ein bundesweites Pflegepaket auf den Weg gebracht wurde, ist äußerst erfreulich. Wir brauchen modernisierte Rahmenbedingungen, die an die Lebensrealität von heute angepasst sind, um die Pflege auch in Zukunft sicherzustellen.“ Das vom Land geschaffene Pflegestipendium (130 Euro pro Monat) und das Tiroler Pflegestipendium PLUS (340 Euro pro Monat), die seit Anfang des Jahres in Tirol ausbezahlt wurden, werden nun vom bundesweiten Ausbildungsbeitrag abgelöst.

Vom Ausbildungsbeitrag in Höhe von 600 Euro ausgenommen sind jene Personen, die eine finanzielle Unterstützung vom Arbeitsmarktservice oder der Arbeitsmarktförderung erhalten. Der Bund hat bereits angekündigt künftig auch die AMS-Bezüge in diesem Bereich deutlich zu erhöhen. Bis es – voraussichtlich Anfang nächsten Jahres – soweit ist, soll es für diese Personengruppe aber weiterhin die Möglichkeit geben, das Tiroler Pflegestipendium PLUS zu beantragen. „Für mich ist es äußerst wichtig, dass wir während der Übergangsphase niemanden im Regen stehen lassen. Jede und jeder, die oder der sich für einen Pflegeberuf entscheidet, soll diesen auch ergreifen können. Wir setzen daher alle Hebel in Bewegung, um einerseits die finanzielle Abgeltung während der Ausbildung sicherzustellen sowie Ausbildungsmöglichkeiten in allen Tiroler Bezirken zu schaffen und auch die Arbeitsbedingungen und die Entlohnung im Beruf zu verbessern“, betont die Landesrätin.

Pflegetelefon des Landes bietet umfassende Informationen

Bei Fragen rund um das Thema Pflege – von kurz- und langfristigen Pflegemöglichkeiten in den Bezirken über die Finanzierung bis hin zu Aus- und Weiterbildung – steht das „Pflegetelefon“ des Landes zur Verfügung. Dieses ist unter der kostenlosen Nummer 0800 400 160 jeweils von Montag bis Freitag zwischen 8 und 12 Uhr erreichbar.

„Das Pflegetelefon des Landes ist eine zentrale Anlaufstelle für alle Fragen der Pflege. Ob von pflegebedürftigen Personen und ihren Angehörigen zu Fragen der Unterbringung, Finanzierung und Betreuung oder eben auch Informationen für jene, die sich für einen Pflegeberuf interessieren. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Pflegetelefons stellen bei Bedarf auch direkten Kontakt zu den zuständigen Expertinnen und Experten her“, lädt LRin Leja ein, dieses Serviceangebot zu nutzen.

Übersicht: Vielfältige Ausbildungsmöglichkeiten in Tirol

Ob Bachelorstudium, die Ausbildung zur Pflegefachassistenz und zur Pflegeassistenz oder aber in Sozialbetreuungsberufen, die ebenfalls pflegerische Tätigkeiten enthalten – in Tirol gibt es zahlreiche Möglichkeiten, einen Pflegeberuf zu erlernen. Im Rahmen der Pflegereform soll zudem ehestmöglich mit dem Pilotprojekt „Lehre in einem Assistenzberuf der Pflege“ (Pflegelehre) gestartet werden.

Aktuell gibt es folgende Ausbildungsmöglichkeiten in Tirol:

  • Ausbildung zur Pflegeassistenz: 
    • Einjährige Ausbildung in Innsbruck, Hall in Tirol, Schwaz, Kufstein, St. Johann in Tirol, Zams, Reutte und Lienz
    • 3 ½ -jährige Ausbildung an der Ferrarischule Innsbruck, LLA Rotholz, LLA Imst, LLA St. Johann in Tirol, LLA Lienz, LLA Weitau und FSBHM Landeck-Perjen (3 Jahre Fachausbildung der jeweiligen Schule sowie Theorieausbildung Pflegeassistenz + ½ Jahr an der regionalen Gesundheits- u. Krankenpflegeschule mit Praktika);
  • Ausbildung zur Pflegefachassistenz: Innsbruck, Hall in Tirol, Schwaz, Kufstein, St. Johann in Tirol, Zams, Reutte und Lienz
  • FH-Bachelorstudium Gesundheits- und Krankenpflege: Innsbruck, Schwaz, Kufstein, Zams, Reutte, Lienz, ab 2023 auch in St. Johann in Tirol;
  • Altenarbeit, Behindertenarbeit, Familienarbeit inkl. Pflegeassistenz: SOB Tirol in Innsbruck und Kitzbühel

Mehr Informationen auf der Website der Abteilung Pflege