LRin Pawlata besuchte aureaNEXT für junge Menschen mit Autismus

Aktuell acht KlientInnen zwischen 20 und 24 Jahren in intensiv begleiteter Tagesstruktur aureaNEXT

  • Ziel ist Entwicklung größtmöglicher Selbstständigkeit und Verbesserung sozialer Kompetenzen
  • Land Tirol förderte Einrichtung 2022 mit rund 580.000 Euro
  • Weitere Angebote für Menschen mit Erkrankungen aus dem Autismus-Spektrum von aurea, innovia und ifs

Erkrankungen aus dem Autismus-Spektrum haben weitgehende Auswirkungen, die alle Lebensbereiche eines Menschen umfassen: Sprache und Kommunikation, Verhaltensmuster sowie den sozialen Austausch. Zur spezifischen Förderung von jungen Erwachsenen mit Diagnosen aus dem Autismus-Spektrum gibt es die Einrichtung aureaNEXT. Sie bietet eine intensiv begleitete Tagesstruktur, in der die KlientInnen eine größtmögliche Selbstständigkeit entwickeln, Freude am sozialen Umgang erfahren und ihre sozialen Kompetenzen durch Interaktionen erproben und verbessern sollen. Die Angebote finden in Kleingruppen statt – aktuell besuchen acht KlientInnen zwischen 20 und 24 Jahren diese Tagesstruktur. Das Land Tirol förderte aureaNEXT im Vorjahr 2022 mit insgesamt rund 580.000 Euro. Diese Woche war die zuständige Landesrätin Eva Pawlata in der Einrichtung zu Gast.

„Alle Menschen sollen zu gleichen Teilen an der Gesellschaft teilhaben können: Sie können die gleichen Chancen und Möglichkeiten haben und ihren Lebensweg bestmöglich und vor allem selbstbestimmt bestreiten können. Hierfür sind Einrichtungen wie aureaNEXT essentiell – sie sorgen dafür, dass die im Tiroler Teilhabegesetz definierten Leistungen qualitätsvoll umgesetzt und Menschen mit Behinderungen professionell unterstützt und begleitet werden können“, betont LRin Pawlata.

Von Kochen über Büroorganisation bis zur Suche nach einem Arbeitsplatz

AureaNEXT richtet sich an junge Menschen, die nach Abschluss der Schullaufbahn eine weitere Förderung benötigen, um an der Gesellschaft teilhaben zu können. Dabei orientiert sich die Tagesstruktur an den spezifischen Bedürfnissen von Menschen aus dem Autismus-Spektrum. So können die Kleingruppen je nach TeilnehmerInnen individuelle Schwerpunkte und Zielsetzungen haben. „Es gibt nicht den Autismus. Die Besonderheiten und Schwierigkeiten jedes Menschen mit Autismus sind genauso individuell wie die Persönlichkeit jedes Menschen. Bei aureaNEXT geht es vor allem darum, Arbeitskompetenzen zu erwerben und sinnstiftende, ganzheitliche Arbeitsprozesse kennenzulernen“, erklärt Geschäftsführerin Gabriele Steiner. So lernen die KlientInnen beispielsweise Kochen, Reinigungstätigkeiten, Büroorganisation und den Umgang mit dem Computer. Die Einrichtung hilft schließlich auch bei der Suche nach einem geeigneten Arbeitsplatz.

Unterstützung für Menschen mit Erkrankungen aus dem Autismus-Spektrum

Im Rahmen der Behindertenhilfe fördert das Land Tirol unterschiedliche Angebote für Menschen mit Erkrankungen aus dem Autismus-Spektrum. Neben aureaNEXT betreibt die Reha-Autismus gemGmbH auch die Einrichtung aurea, die sich an jüngere NutzerInnen richtet. Aurea bietet Einzelförderungen, die aktuell von über 100 KlientInnen in Anspruch genommen werden, Gruppenförderungen, die rund 40 KlientInnen nutzen, und eine Förderung im häuslichen Umfeld für rund 60 KlientInnen. Weitere vom Land Tirol geförderte DienstleisterInnen sind innovia und das Institut für Sozialdienste (ifs). Innovia begleitet Menschen mit Erkrankungen aus dem Autismus-Spektrum vor allem im Bereich Bildung und Beruf. Beim Projekt „mittendrin Autismus“ werden junge Menschen dabei unterstützt, einen Arbeitsplatz zu erlangen und zu halten. Das Angebot der inklusiven Arbeit nehmen aktuell rund sieben KlientInnen in Anspruch – zwei nutzen die persönliche Assistenz am Arbeitsplatz. Das ifs bietet für Menschen aus dem Autismus-Spektrum Wohnmöglichkeiten mit und ohne Tagesstruktur – aktuell für rund 15 KlientInnen. Insgesamt wurden aurea und aureaNEXT, innovia sowie ifs im Jahr 2022 seitens des Landes mit rund 2,6 Millionen Euro unterstützt.