Matrei in Osttirol: Tilgungsplan mit 100 Prozent-Abgeltung vorgelegt

Damit Gleichbehandlung aller Gläubiger (100 Prozent Zahlung) sichergestellt

  • Verbindlichkeiten werden je nach Höhe kurz- bis mittelfristig zurückbezahlt
  • Zusage des Landes für Finanzmittel in Höhe von 6,6 Millionen Euro für die nächsten drei Jahre bleibt aufrecht
  • Bürgermeister ersuchte Gläubiger um ehestmögliche Zustimmung

Heute, Freitagvormittag, fand in der Wirtschaftskammer in Lienz auf Einladung der Marktgemeinde Matrei in Osttirol die Gläubigerinformation statt. In enger Abstimmung mit dem Land Tirol legte dabei die Gemeinde Matrei in Osttirol allen Gläubigern einen neuen Tilgungsplan vor, der eine hundertprozentige Abgeltung aller Verbindlichkeiten vorsieht. „Diese Gleichbehandlung aller Gläubiger war mir sehr wichtig. Damit haben die Gläubiger ein faires Angebot auf dem Tisch liegen. Das Land Tirol als einer der größten Gläubiger wird diesem Tilgungsplan jedenfalls die Zustimmung erteilen“, ließ Tirols Landeshauptmann Anton Mattle, der von seinem Mitarbeiterstab bei der Versammlung vertreten wurde, wissen.

Die über hundert Gläubiger wurden im Zuge der Besprechung von den Verantwortlichen der Gemeinde Matrei in Osttirol, allen voran von Bürgermeister Raimund Steiner, über das konkrete Angebot sowie die Tilgungsmodalitäten informiert. Jene Gläubiger, bei denen die Verbindlichkeiten der Gemeinde Matrei in Osttirol bis zu 50.000 Euro ausmachen, werden noch heuer zur Gänze bedient. Bei jenen, wo die Verbindlichkeiten von über 50.000 Euro bis zu 100.000 Euro betragen, wird die Summe bis spätestens April 2024 vollständig beglichen. Und jene Gläubiger, bei denen die Verbindlichkeiten der Gemeinde mit über 100.000 Euro zu beziffern sind, werden in den nächsten vier Jahren in vollem Umfang bedient. Das Land Tirol als größter Gläubiger, bei dem die Gemeinde Matrei in Osttirol Rückstände von rund 3,7 Millionen Euro aufweist (inklusive der Transferzahlungen aus dem ersten Halbjahr 2023), wird eine Rückzahlung dieser Summe zinsenlos in den nächsten 15 Jahren akzeptieren.

„Wir bieten allen Gläubigern eine Tilgungsquote von einhundert Prozent und bezahlen dies ohne Zinsen, dafür aber raschestmöglich zurück. Diese Tilgungen werden für uns als Gemeinde ein echter Kraftakt werden. Gleichzeitig verpflichten wir uns zu zahlreichen Sparmaßnahmen, um dies überhaupt zu schaffen. So können wir mithilfe der finanziellen Unterstützung des Landes Tirol in Höhe der bereits bekannten 6,6 Millionen Euro auf drei Jahre diese Herausforderung meistern“, war Bürgermeister Steiner nach der Sitzung überzeugt. „Wir werden unseren Beitrag leisten, auch wenn er noch so schmerzhaft für unsere Gemeinde ist. Wir müssen jetzt alle an einem Strang ziehen - auch die Finanzgläubiger, also die betroffenen Banken und Kreditinstitute, die an einer gemeinsamen Lösung mitarbeiten sollen“, so Steiner.

Die über hundert Gläubiger erhielten von der Gemeinde Matrei in Osttirol unmittelbar nach der Versammlung ein individuelles Schreiben, in dem die jeweilige Forderung und deren Tilgung im Detail aufgeschlüsselt dargelegt wird. Der Bürgermeister ersucht darin um ehestmögliche Zustimmung der Gläubiger. „Im Idealfall erhalten wir diese bis zu unserer Gemeinderatssitzung kommende Woche, damit die entsprechenden Beschlüsse gefasst werden können“, hielt Bürgermeister Steiner abschließend fest.