- Einreichungen für den 20. VCÖ-Mobilitätspreis Tirol ab sofort möglich
- Projekte mit Pioniergeist werden vor den Vorhang geholt
- Einreichungen unter www.vcoe.at bis 29. Mai 2024 möglich
- 430 Projekte in 19 Jahren VCÖ-Mobilitätspreis in Tirol eingereicht
Großer Bahnhof direkt an der Bahnhaltestelle – das war der Auftakt für den VCÖ-Mobilitätspreis Tirol 2024, der heute im Rahmen einer Pressekonferenz an der Innsbrucker Bahnhaltestelle Messe gefallen ist. Mobilitätslandesrat René Zumtobel gab gemeinsam mit VCÖ-Expertin Katharina Jaschinsky und ÖBB-Regionalmanager Werner Dilitz den Startschuss für die Einreichungen. Bis 29. Mai 2024 können interessierte Unternehmen, Vereine, Schulen oder Universitäten und Gemeinden ihre Projekte für die Auszeichnung einreichen. Bereits zum 20. Mal wird der VCÖ-Mobilitätspreis heuer verliehen. Unter dem Motto „Mobilität nachhaltig verbessern“ werden dieses Jahr Projekte gesucht, die nachhaltige Mobilität fördern – egal, ob zu Fuß, mit dem Fahrrad oder mit den Öffis.
Fokus auf Projekte zu nachhaltiger Alltagsmobilität
Insbesondere die Alltagsmobilität steht beim diesjährigen Preis im Fokus – dies auch vor dem Hintergrund, dass der Großteil der täglichen Wege zu den sogenannten Alltagswegen (wie der Weg zum Arbeits- oder Ausbildungsplatz oder für Einkäufe und Erledigungen) zählen. Viele Alltagswege in Tirol haben somit ein hohes Potenzial zum Umstieg auf den sogenannten „Umweltverbund“ – also öffentliche Verkehrsmittel, Fahrrad oder zu Fuß. „Unsere letzte Mobilitätserhebung von 2022 zeigt deutlich das Potenzial auf, das in Tirol in Sachen nachhaltiger und klimafreundlicher Mobilität noch schlummert. Hier können sowohl Unternehmen, aber auch Gemeinden und Vereine gut ansetzen und dazu beitragen, dass die Menschen umweltfreundlich mobil sind“, ist LR Zumtobel überzeugt. So hat aktuell bereits fast jede sechste Person in Tirol eine Jahreskarte für den öffentlichen Verkehr und bei Schulkindern und Studierenden sind die Öffis mit 37 Prozent das am häufigsten gewählte Verkehrsmittel vor dem zu Fuß gehen mit 29 Prozent. Weiteres Potenzial besteht bei den Arbeitswegen, von denen noch knapp unter 50 Prozent in Tirol mit dem Pkw zurückgelegt werden und es mit einem statistischen „Besetzungsgrad“ von 1,2 Personen pro Auto nur sehr wenige Fahrgemeinschaften gibt.
VCÖ-Expertin Katharina Jaschinsky zur Mottoauswahl des heurigen Preises: „Nachhaltige Mobilität bringt vielfache Vorteile: Sie reduziert Staus, Verkehrslärm und Energieverbrauch, sie verbessert die Luftqualität und die Lebensqualität der Bevölkerung. Mehr öffentliche Verkehrsverbindungen und eine gute Radinfrastruktur erhöhen die Freiheit in der Verkehrsmittelwahl und verringern die Kosten der Mobilität sowohl für die Einzelnen als auch für die Gesellschaft insgesamt.“
Regionalmanager Werner Dilitz, ÖBB-Personenverkehr Tirol: „Gemeinsam mit dem Land Tirol und dem Verkehrsverbund Tirol arbeiten wir intensiv daran, den öffentlichen Verkehr und damit eine nachhaltige Mobilität in unserem Land ständig weiter zu attraktivieren. Moderne, barrierefreie Haltestellen und durchgehende Taktverbindungen gehören hier genauso dazu, wie neue Fahrzeuge mit entsprechenden Kapazitäten. Dies alles sind wichtige Bausteine, damit wir auch künftig noch mehr Menschen von den Vorteilen von Bahn und Bus in Tirol überzeugen.“
Kinder und SeniorInnen bei nachhaltiger Mobilität im Spitzenfeld
„Alltagswege dort, wo es möglich ist zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurückzulegen, hilft gegen Bewegungsmangel, stärkt Fitness und Immunsystem und beugt Herz-Kreislauf-Erkrankungen vor. Gehen und Radfahren sind in der Mobilität das, was Obst und Gemüse in der Ernährung sind, sie sind die Vitamine in der Mobilität“, verdeutlicht VCÖ-Expertin Katharina Jaschinsky. Tirols Spitzenreiter beim Anteil von Gehen und Radfahren an der Mobilität sind mit 48 Prozent die 6- bis 15-Jährigen. An zweiter Stelle liegt die Generation 75 Plus mit 36 Prozent. „Bei der Bevölkerung im erwerbstätigen Alter gibt es noch ein großes Potenzial für den Umstieg auf den Umweltverbund für den täglichen Weg zur Arbeit. Denn über 40 Prozent der Arbeitswege in Tirol sind kürzer als fünf Kilometer und knapp 60 Prozent immer noch kürzer als zehn Kilometer. Arbeitgeber, die ihre Mitarbeitenden im Rahmen von Projekten zum Umstieg motivieren oder auch Gemeinden, die zur Verbesserung der Radinfrastruktur beitragen, sind herzlich eingeladen, ihre Projekte für den diesjährigen VCÖ-Mobilitätspreis einzureichen“, nennt LR Zumtobel beispielhaft mögliche Projekteinreichungen.
Werner Dilitz hebt unter anderem den Ausbau der Bahninfrastruktur und die neuen modernen Fahrzeuge hervor: „Der öffentliche Verkehr boomt. Allein im vergangenen Jahr konnten wir wieder rund 14 Millionen Fahrgäste in einem der Tiroler Nahverkehrszüge der ÖBB begrüßen. Die neuen Züge vom Typ Desiro ML sind ein weiterer wichtiger Qualitätsschub auf der Schiene. Diese Züge bieten unter anderem bis zu 290 Sitzplätze, 24 Fahrradabstellplätze im Mehrzweckbereich, zwei Rollstuhlplätze, zwei WC’s – eines davon barrierefrei zugänglich – und vieles mehr. Ein Grund mehr, beim Thema Mobilität auf die umweltfreundliche Bahn zu setzen.“
VCÖ-Mobilitätspreis – das Auswahlverfahren
Die Einreichungen für den VCÖ-Mobilitätspreis werden von einer Fachjury bewertet und die Siegerprojekte im Herbst 2024 ausgezeichnet. Im Vorjahr gewann das Mobilitätszentrum Bahnhof Lienz den VCÖ-Mobilitätspreis Tirol, im Jahr 2022 das Bee-Car E-Carsharing der Stadtwerke Kufstein und im Jahr 2021 die Zillertaler Verkehrsbetriebe und Binderholz für die Verlagerung von Transporten von der Straße auf die Schiene. Insgesamt wurden in den vergangenen 19 Jahren 430 Projekte für den VCÖ-Mobilitätspreis eingereicht. 35 Projekte wurden ausgezeichnet, davon waren 20 von Unternehmen, acht von Gemeinden und Städten, fünf von Vereinen und jeweils eines von einer Schule und einer Privatperson.
Der VCÖ-Mobilitätspreis Tirol wird vom VCÖ in Kooperation mit dem Land Tirol und den ÖBB durchgeführt und von der TIWAG unterstützt. Einreichfrist ist der 29. Mai 2024, Einreichunterlagen und Informationen zum VCÖ-Mobilitätspreis Tirol gibt es unter www.vcoe.at und beim VCÖ unter +43 1 893 26 97.