- Feierliche Schlüsselübergabe des Euregio-Campus in Dreiheiligen
- Zimmer vorrangig für Personen aus der Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino – Anmeldung über Akademikerhilfe als Campus-Betreiberin: www.akademikerhilfe.at
In der Stadt Innsbruck besteht eine hohe Nachfrage nach leistbarem Wohnraum. Anlass genug, die Gründerzeit-Wohnanlage Schlachthofblock im Stadtteil Dreiheiligen bis zum Jahr 2026 zu sanieren bzw. durch einen partiellen Neubau weitere Wohnungen für die Bevölkerung zu schaffen. Aufgrund der angespannten Wohnungssituation in der Landeshauptstadt ist es außerdem dringend erforderlich, für Studierende und Auszubildende günstigen Wohnraum zur Verfügung zu stellen. Dafür werden in den Eckhäusern Erzherzog-Eugen-Straße 25 und 39 sowie in der Schlachthofgasse 14 im Rahmen der baulichen Weiterentwicklung des Schlachthofblockes notwendiger Wohnraum, Gemeinschaftsräumlichkeiten sowie diverse Bildungsmaßnahmen für Studierende und junge Menschen in Ausbildung aus der Europaregion (kurz Euregio) Tirol-Südtirol-Trentino realisiert.
Am heutigen Dienstag wurden im Beisein von Landeshauptmann Anton Mattle, Bürgermeister Georg Willi sowie dem Geschäftsführer der Innsbrucker Immobiliengesellschaft (IIG), Dr. Franz Danler, die ersten Schlüssel für den Euregio-Campus | Junges Wohnen in Ausbildung übergeben.
„Der ‚Euregio-Campus‘ in der Landeshauptstadt Innsbruck ist in dieser Form einzigartig und ein Vorzeigeprojekt der Zusammenarbeit der Euregio Tirol-Südtirol-Trentino. Bisher haben sich junge Menschen aus der Europaregion etwa in Form von Ferienlagern oder zu projektbezogenen Anlässen zusammengefunden – nun haben wir einen Ort des regelmäßigen Austausches geschaffen. Zugleich gehen wir damit eine wichtige Herausforderung an: nämlich die Schaffung von leistbarem Wohnraum für junge Menschen, die in Tirol eine Ausbildung machen und entlasten damit auch den regulären Wohnungsmarkt“, freut sich LH Mattle.
„Mit dem neuen ‚Euregio-Campus | Junges Wohnen in Ausbildung‘ am Schlachthofblockareal bieten wir jungen Menschen aus den drei unterschiedlichen Euregio-Landesteilen in der Tiroler Landeshauptstadt einen weiteren leistbaren Wohnraum während ihrer Ausbildungszeit. Die neuen Räumlichkeiten decken alle erforderlichen Bedürfnisse der Auszubildenden ab“, betont Bürgermeister Willi.
„Die historischen Wohnungsgrundrisse wurden mit einem innenliegenden Badezimmer aufgewertet. Somit entstanden gut belichtete und sinnvoll proportionierte Wohnungen für die Studierenden. Außerdem wurden zeitgemäße Holzfenster eingebaut. Die straßenseitige Fassade wurde nicht verändert, sondern in den historischen Zustand zurückversetzt. Hofinnenseitig wurde die Fassade gedämmt“, erklärt Ingenieur Dr. Franz Danler, Geschäftsführer der IIG. Das Gesamtprojekt Schlachthofblock wird voraussichtlich wieder – wie bei seiner Errichtung vor circa 100 Jahren – ein wichtiger Schritt der Weiterentwicklung im Wohnbereich der Stadt Innsbruck sein.
Studentisches Wohnen
Es werden möblierte Wohngemeinschaften für insgesamt 72 BewohnerInnen in 25 großzügigen Wohneinheiten, aufgeteilt auf 2-, 3- und eine 4-Zimmerwohnung, angeboten. Seitens der IIG werden die Küchen, Bäder, Vorzimmer sowie die Zimmer mit Bett, Schrank, Regal, Schreibtisch und Bürostuhl fix ausgestattet und mit einer Wohnraumbelüftung, WLAN und Kellerabteil versehen.
Im Haus Erzherzog-Eugen-Straße 39 wird im Erdgeschoß ein Allgemeinbereich mit Veranstaltungsraum, Fernsehlounge und Büro für die Verwaltung zur Verfügung gestellt, ausgestattet mit entsprechend notwendigen Sanitäreinrichtungen. Auch medientechnische Ausrüstungen sind vorgesehen, um eine adäquate und zeitgemäße Bespielung für Veranstaltungen jeglicher Art bieten zu können. Im Haus Erzherzog-Eugen-Straße 25 werden im Erdgeschoß Räumlichkeiten für eine Sozialeinrichtung adaptiert und zur Verfügung gestellt.
Kosten und NutzerInnen
Für das Bauvorhaben sind Kosten in der Höhe von rund 5,9 Millionen Euro zuzüglich Einrichtung von circa 500.000 Euro, also in Summe etwa 6,4 Millionen Euro angesetzt.
Die Akademikerhilfe konnte als Betreiberin gewonnen werden. Dazu wurde noch zusätzlich eine Vereinbarung mit Euregio über eine mögliche Belegung der Wohngemeinschaften getroffen. Interessierte Auszubildende aus der Europaregion können sich direkt bei der Akademikerhilfe unter www.akademikerhilfe.at anmelden. Die Zimmer werden vorrangig volljährigen Personen aus der Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino mit mindestens fünfjähriger Ansässigkeit in einem Euregio-Landesteil für Junges Wohnen in Ausbildung (Hochschulen, Berufsausbildung, Lehrgänge, duale Ausbildung) zu einem leistbaren Entgelt angeboten.
Das Entgelt (inkl. USt. und Betriebskosten) wird sich für Auszubildende aus der Euregio zwischen 415 und 435 Euro bewegen. Hinzu kommen die Kosten für den Individualstrom und die Reinigungskosten.
Euregio-Campus Innsbruck
Das Land Tirol (für Euregio), die Landesgedächtnisstiftung sowie der Verein Südtiroler StudentInnenheim Anton Zelger leisten für die Umsetzung des Projektes „Euregio-Campus Innsbruck“ einmalige Finanzierungsbeiträge von insgesamt 400.000 Euro.
Das Land Tirol, vertreten durch die Abteilung Südtirol, Europaregion und Außenbeziehungen, wird das Projekt wie folgt mit weiteren Maßnahmen unterstützen:
- Euregio-Büro als Anlaufstelle für interessierte Auszubildende
- Zurverfügungstellung von Informationen über die Euregio-Website, durch Aushänge, Euregio-Jugendveranstaltungen
- Durchführung von Veranstaltungen und Workshops im Gemeinschaftsraum
- Organisation einer jährlichen, zwei- bis dreitägigen Bildungsfahrt für circa 30 bis 40 interessierte Personen (vornehmlich Auszubildende gemäß dieser Vereinbarung)
- Herstellung einer Schnittstelle zu den Ländern Südtirol und Trentino sowie zu den PartnerInnen
Weitere Bauvorhaben
Parallel zu den Eckhäusern für Studentisches Wohnen entstehen bei diesem IIG-Projekt am Geviert in Dreiheiligen insgesamt 140 neue Wohnungen. Die Gebäude in der Ingenieur-Etzel-Straße 24, 26 und 28 sowie in der Schlachthofgasse 2, 4 und 6 werden abgebrochen und es entsteht der Neubau.
Im Neubau sind circa 115 geförderte Mietwohnungen (hauptsächlich Zwei- bis Drei-Zimmerwohnungen) auf einer Gesamtnutzfläche von circa 7.100 Quadratmetern vorgesehen. Diese werden von der Stadt Innsbruck vergeben. Zusätzlich entstehen durch den Dachgeschoßausbau etwa 25 frei finanzierte Zwei- bis Vierzimmereinheiten auf einer Nutzfläche von rund 1.600 Quadratmetern. Der dreigruppige Kindergarten im Innenhof entsteht auf einer Fläche von rund 600 Quadratmetern. Unter Mitberücksichtigung der verbleibenden 125 Wohnungen, welche großteils generalsaniert werden, werden im Schlachthofblock nach Projektumsetzung insgesamt rund 290 gut durchmischte Wohnungen geschaffen.
Zudem sind – mit Ausnahme des studentischen Wohnens – für die gesamte Anlage Aufzüge und innenhofseitige Balkone vorgesehen. Für das Areal sind im Innenhof circa 90 Tiefgaragenabstellplätze geplant. Die Einfahrt erfolgt über die Ing.-Etzel-Straße.