Österreichweit erste Beobachtungsstelle für Nachhaltigkeit im Tourismus in Tirol installiert

Nachhaltigkeit im Tourismus soll faktengestützt vorangetrieben werden

  • Tirol seit kurzem erster österreichischer INSTO-Partner der Welttourismusorganisation UN Tourism
  • Regelmäßiges Monitoring in elf Bereichen


Mit dem Strategiepapier „Der Tiroler Weg – Perspektiven für eine verantwortungsvolle Tourismusentwicklung“ hat sich der Tiroler Tourismus der Nachhaltigkeit verschrieben. Diese soll im Tourismus nun auch verstärkt faktengestützt vorangetrieben werden: Seit kurzem ist Tirol als österreichweit erste und europaweit fünfzehnte Region INSTO-Partner (International Network of Sustainable Tourism Observatories) der Welttourismusorganisation (UN Tourism). Damit verbunden ist die Einrichtung einer Beobachtungsstelle. Mit dem „Tyrolean Sustainable Tourism Observatory“ (TYSTO) sollen künftig touristische, volkswirtschaftliche, soziale und umweltrelevante Daten erhoben und analysiert werden – vom Klimaschutz bis zur Tourismusakzeptanz. Diese Daten werden dann verwendet, um zu beurteilen, wie der Tourismus am besten genutzt werden kann, um eine verantwortungsvolle Tourismusentwicklung in Tirol voranzutreiben. Ziel ist es, die Leistungen sowie die Auswirkungen des Tourismus auf Gesellschaft, Umwelt und Wirtschaft zu prüfen und Empfehlungen für ein nachhaltigeres Tourismusmanagement zu erhalten.


„Um den österreichischen Tourismus noch nachhaltiger und zukunftsfit zu gestalten, brauchen wir qualitativ hochwertige Daten und Fakten, die zielgerichtete Entscheidungen ermöglichen. So ist es auch im Masterplan für Tourismus festgelegt. Tirol ist hier mit seiner Tourismusstrategie und der umfassenden Messung von Nachhaltigkeit in allen drei Dimensionen ein echtes Vorzeigebeispiel für einen ganzheitlichen Monitoring-Ansatz. Daher freut es mich besonders, dass Tirol nun auch als erste österreichische Region in das INSTO-Netzwerk der UN Welttourismusorganisation (UN Tourism) aufgenommen wurde – eine tolle Nachricht für die Nachhaltigkeitsziele des Masterplan Tourismus. Das Tyrolean Sustainable Tourism Observatory sammelt aktuelle Daten und Fakten und ermöglicht damit wertvolle Erkenntnisse für die Tourismusentwicklung in Tirol. Im Rahmen dieses weltweiten Netzwerks wird zusätzlich die internationale Sichtbarkeit Österreichs als bedeutendes und nachhaltiges Tourismusland untermauert und weiter gestärkt“, so Tourismus-Staatssekretärin Susanne Kraus-Winkler.


Tourismuslandesrat Mario Gerber begrüßt den Beitritt Tirols zum INSTO-Netzwerk der Welttourismusorganisation: „Wir sind in Tirol bestrebt, den Tourismus verantwortungsvoll und nachhaltig weiterzuentwickeln. Im Bereich der touristischen Nachhaltigkeit hat sich in Tirol in den vergangenen Jahren bereits viel getan. Mit dem Strategiepapier ‚Tiroler Weg‘ haben wir den Grundstein für eine verantwortungsvolle Weiterentwicklung des Tourismus gelegt. Außerdem haben wir Nachhaltigkeitskoordinatorinnen und -koordinatoren in den Tourismusverbänden installiert und im vergangenen Jahr erstmals einen landesweiten Nachhaltigkeitsbericht, der den Status quo der Nachhaltigkeitsbestrebungen der Tourismusverbände offenlegt, veröffentlicht. Mit der Einrichtung der Beobachtungsstelle TYSTO setzen wir nun weitere Schritte im Sinne eines nachhaltigen und damit fortschrittlichen Tourismusstandorts. Durch das internationale Netzwerk profitieren wir zudem von einem verstärkten Wissensaustausch mit global führenden Expertinnen und Experten auf dem Gebiet der nachhaltigen Destinationsentwicklung.“


„Das MCI Tourismus hat sich gemeinsam mit dem Land Tirol, der Wirtschaftskammer Tirol und dem Verband der Tiroler Tourismusverbände (VTT) sowie mit Unterstützung des Tourismus-Staatssekretariats um eine Mitgliedschaft im INSTO-Netzwerk der Welttourismusorganisation beworben. Wir freuen uns sehr darüber, dass wir eine positive Rückmeldung erhalten haben. Während der Erfolg des Tiroler Tourismus lange Zeit mit rein wirtschaftlichen Indikatoren gemessen wurde, wird nun ein neues, mehrdimensionales Messsystem aufgebaut, das ebenso die ökologische und soziale Dimension des Tourismus beleuchtet“, erklärt Hubert Siller, Leiter des MCI Tourismus.


Datenerhebung in elf vorgegebenen Bereichen


Als INSTO-Mitglied verpflichtet sich Tirol unter anderem dazu, ab dem kommenden Jahr ein regelmäßiges Monitoring einzurichten. Dabei müssen Daten in elf von der Welttourismusorganisation vorgegebenen Bereichen (Saisonalität, Beschäftigung, wirtschaftliche Vorteile für die Destination, Governance, Bevölkerungs- und Gästezufriedenheit, Energiewirtschaft, Wasserwirtschaft, Abwasserwirtschaft, Abfallwirtschaft, Klimaschutz und Erreichbarkeit) erhoben werden. Darüber hinaus kann jede Beobachtungsstelle auch eigene Schwerpunkte in der Datenerhebung setzen. Für Tirol werden zusätzlich beispielsweise Almfutterflächen, Regionalität oder die Ausarbeitung spezifischer Nachhaltigkeitsstrategien durch jeden Tourismusverband in der Analyse berücksichtigt. Die Ergebnisse werden auf einer öffentlich zugänglichen Website seitens des MCI Tourismus zur Verfügung gestellt.


Über INSTO


INSTO unterstützt und vernetzt Destinationen, die sich der regelmäßigen Überwachung der Auswirkungen des Tourismus widmen. Durch die Sammlung und Analyse von Daten sollen fundierte Entscheidungen zur Förderung eines nachhaltigeren Tourismus getroffen werden. Die weltweit insgesamt 45 INSTO-Partner tragen durch ihre Arbeit dazu bei, nachhaltige Tourismuspraktiken zu fördern und die langfristige Lebensfähigkeit und Nachhaltigkeit ihrer Regionen sicherzustellen.
Weitere Informationen finden sich auf der Website der Welttourismusorganisation.