Unterflurtrasse an der B 178

Verkehrsfreigabe in Scheffau am Wilden Kaiser

  • Fertigstellung bringt ein Mehr an Verkehrssicherheit auf der Loferer Straße
  • Umfangreiche Lärmschutzmaßnahmen entlasten Bevölkerung
  • Bauzeit verkürzt, Kosten trotz Erhöhung des Baukostenindex im Rahmen

Über 24.000 Fahrzeuge pro Tag sorgten auf der B 178 in Scheffau am Wilden Kaiser im Kreuzungsbereich mit der L 207 Hintersteiner-See-Straße in der Vergangenheit für Staus und Verkehrsunfälle. Auf einer Gesamtlänge von einem Kilometer auf Höhe der Ortsteile Blaiken bis Oberau hat die B 178 in den vergangenen Jahren ein völlig neues Gesicht bekommen. Herzstück des größten Bauvorhabens der letzten Jahre im Tiroler Unterland ist die 430 Meter lange Unterflurtrasse, die nach drei Jahren Bauzeit heute, Freitag, im Beisein von LH Anton Mattle und LHStv Josef Geisler offiziell für den Verkehr freigegeben wurde.

Verbesserungen für Verkehr und Lebensqualität

"Von Anfang an war es Ziel des Projekts, die Verkehrssicherheit in diesem Bereich der B 178 Loferer Straße sowie die Lebensqualität der Bevölkerung zu steigern. Ich freue mich sehr, dass dieses Ziel nun mit der Fertigstellung der Unterflurtrasse und den umfangreichen Lärmschutzmaßnahmen erreicht wurde“, freut sich Landeshauptmann Anton Mattle. Die neue Unterflurtrasse wird von zwei Wannenbauwerken flankiert. Über vier Rampen wurde der Ort nun an die B 178 angebunden. „In einer der letzten Bauphasen wurde ein Teil des Verkehrs im heurigen Frühjahr bereits durch die Unterflurtrasse geleitet. Dadurch haben wir bereits einen kleinen Vorgeschmack darauf bekommen, wie wichtig dieses Bauvorhaben für die Region ist“, betont LHStv Josef Geisler und führt weiter aus: „Durch die Trennung des Verkehrs auf der Loferer Straße von der Hintersteiner-See-Straße und den Gemeindestraßen können nun Staus und Verkehrsbehinderungen wesentlich reduziert werden.“ Auch Bürgermeister Christian Tschugg freut sich riesig über das Ergebnis: „Nach drei Jahren Bauzeit wird der Verkehr nun effizienter und geräuschärmer geleitet, davon profitiert natürlich vor allem die Bevölkerung, da die Lärmbelastung dadurch um rund ein Drittel gesunken ist. Die neue Trasse ermöglicht aber auch eine sicherere und angenehmere Durchfahrt durch Scheffau, was eine deutliche Verbesserung für alle Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer bedeutet“, weist Tschugg darauf hin, dass nicht nur auf den motorisierten Individualverkehr Bedacht genommen wurde, sondern vor allem auch auf FußgängerInnen und RadfahrerInnen, sowie den öffentlichen Verkehr.

Blick auf die Bauarbeiten

Baubeginn war im Herbst 2021. "Trotz der anspruchsvollen Baubedingungen, insbesondere des hohen Grundwasserspiegels, konnte das Projekt planmäßig und unfallfrei abgeschlossen werden“, erklärt Günter Guglberger, Leiter des Sachgebiets Brücken- und Tunnelbau beim Land Tirol und führt weiter aus: „Trotz der engen Platzverhältnisse und der Notwendigkeit umfassender Wasserhaltungsmaßnahmen konnte die Baustelle ohne Zwischenfälle abgeschlossen werden.“ In Summe wurden 20.000 Kubikmeter Beton und 3.000 Tonnen Stahl verbaut, für die umfangreiche Baugrubensicherung war die Herstellung von 28.000 Laufmeter Bohrpfählen und Säulen im Düsenstrahlverfahren sowie 4.100 Laufmeter Mikropfähle erforderlich. Insgesamt wurden rund 100.000 Kubikmeter Erdmaterial bewegt.

Mithilfe eines umfangreichen Umleitungskonzepts konnte der Verkehr während der gesamten Bauzeit zweispurig geführt werden.

Seit der Projektentscheidung im Jahr 2020 hat sich der Baukostenindex für komplexe Vorhaben wie dieses um fast 40 Prozent erhöht. „Dank enger Abstimmung mit den beteiligten Firmen und der ständigen Optimierung der Abläufe belaufen sich die tatsächlichen Baukosten nun auf circa 45,8 Millionen Euro und sind damit im Rahmen“, so Guglberger. Die Kosten werden vom Land Tirol sowie der Gemeinde Scheffau am Wilden Kaiser getragen.


Factbox:

  • Baukosten: 45,8 Millionen Euro
  • Bauzeit: Herbst 2021 bis Sommer 2024
  • Länge der Unterflurtrasse: 430 Meter
  • Gesamtlänge der beiden Wannenbauwerke: 280 Meter