Die 1972 in Tirol geborene Carmen Brucic wird für ihr künstlerisches Schaffen mit dem Preis für zeitgenössische Kunst 2024 ausgezeichnet und erhält ein Preisgeld in Höhe von 5.500 Euro.
Die mit je 2.550 Euro dotierten Förderpreise für zeitgenössische Kunst 2024 gehen an Angelika Wischermann, Lucas Norer und Shian Fong a.k.a. Ina Hsu. Das Land Tirol vergibt jährlich auf Vorschlag des Beirats für Bildende Kunst und Architektur den Hauptpreis sowie drei Förderpreise für zeitgenössische Kunst. Gewürdigt werden bildende KünstlerInnen, deren Arbeiten sich durch besondere Qualität und Individualität auszeichnen. Die offizielle Preisverleihung erfolgt beim Fest der Kultur am 1. Oktober im Haus der Musik in Innsbruck.
„Kunst schafft Raum für Kreativität und Individualität, fördert den Diskurs über relevante Fragestellungen unserer Zeit und eröffnet neue Perspektiven. Die Vergabe von Preisen macht die hohe Qualität und Vielfalt des zeitgenössischen Kunstschaffens in Tirol stärker sichtbar und unterstützt Kunstschaffende in ihrem Werdegang. Mit ihren Arbeiten reflektieren die ausgezeichneten Künstlerinnen und Künstler die Gegenwart, denken in die Zukunft und spielen damit eine zentrale Rolle für die Entwicklung unserer Gesellschaft“, hebt LH Anton Mattle den hohen Stellenwert der Kunst hervor und gratuliert den PreisträgerInnen zu ihrem Erfolg.
Carmen Brucic wurde aufgrund ihrer einmaligen Position, die sie in ihren Arbeiten vertritt, für den Hauptpreis ausgewählt. Die Begründung der Jury lautet wie folgt: „Carmen Brucic arbeitet mit partizipativen künstlerischen Methoden, durch die emotionale Themen mithilfe der Verbindung von Fotografie, Film, Theater, performativer Intervention und kollektiven prozesshaften Abläufen ausgearbeitet werden. Ihre Kunst verbindet Menschen und schafft Vertrauensräume, in denen zwischenmenschliche Nähe spürbar wird und Gefühle zum Mittel eines friedlichen Widerstands gegen Krieg und Gewalt werden können.“
Förderpreise für zeitgenössische Kunst
Angelika Wischermann (geboren 1983 in Herdecke, Deutschland) studierte Bildhauerei und Medienkunst an der Muthesius Kunsthochschule, Kiel und Bildhauerei und Multimedia an der Universität für angewandte Kunst in Wien. „Sie ist eine Performance- und Installationskünstlerin und widmet sich in ihrer Arbeit insbesondere den alltäglichen Handlungen und der Dauer, die sie beanspruchen. Durch Wiederholung führt sie diese auch gerne ad absurdum“, so die Begründung der Jury für die Wahl der Künstlerin, die in Tirol lebt und arbeitet.
„Die Arbeiten von Lucas Norer (geboren 1982 in Innsbruck) sind vorwiegend klangkünstlerische Projekte im öffentlichen Raum, die als temporäre Interventionen historische und gesellschaftspolitische Themen aufgreifen. Sein Werk zeichnet sich durch einen interdisziplinären Ansatz aus. Indem er sich mit Musik, Ton, Lärm und der Stille beschäftigt, greift er soziale, realpolitische, architektonische und urbane Fragen auf. Norer arbeitet nicht nur als Künstler, sondern auch als Kurator und entwickelt gemeinsam mit anderen Künstlerinnen und Künstlern unterschiedliche Projekte“, sagt die Jury über seine Arbeit, die mit dem Förderpreis für zeitgenössische Kunst ausgezeichnet wird.
„Die Arbeiten von Shian Fong a.k.a. Ina Hsu (geboren 1976 in Innsbruck) zeichnen eine konstante Auseinandersetzung mit dem Thema der Cohabitation aus. Seit vielen Jahren skizziert die Künstlerin verschiedene Formen des Zusammenlebens zwischen Menschen, Tieren und anderen Lebewesen in einer unverkennbaren, märchenhaften Bildsprache.“ Diese kontinuierliche Beschäftigung mit Themenstellungen des rücksichtsvollen Miteinanders aller Lebensformen, sowie ihre charakteristische Handschrift haben die Jury dazu bewogen, Ina Hsu mit dem Förderpreis für zeitgenössische Kunst des Landes Tirol auszuzeichnen.