Regelung für Paznaun, St. Anton und Sölden

Mit Ablauf des morgigen Tages geht Regelung in Bundesregime über

Nachdem die medizinischen ExpertInnen in enger Abstimmung mit der Landesregierung die Lage in den derzeitigen Quarantänegebieten Paznaun, St. Anton und Sölden in den letzten Tagen besonders genau analysiert haben, ergibt sich nun folgendes Bild: „Die Entwicklung der Corona-Neuinfektionen in unserem Land, und speziell auch in den Quarantänegebieten, ist sehr positiv. In den letzten 12 Tagen waren im gesamten Paznauntal, in St. Anton und in Sölden nur mehr 10 neue positive Testungen zu verzeichnen. Aus diesem Grund ist es nach Rücksprache mit den medizinischen Expertinnen und Experten zum aktuellen Zeitpunkt nicht mehr rechtfertigbar, die Gebiete weiter über das Bundesregime hinaus zu isolieren. Deshalb wird die spezielle Quarantäneverordnung für das Paznauntal, St. Anton und Sölden mit Ablauf des morgigen Tages aufgehoben. Auch für diese Gemeinden gilt dann ab 23. April um 00:00 Uhr die Bundesregelung, die auch für alle anderen Gemeinden gilt“, gibt LH Günther Platter bekannt. „Die betroffenen Regionen Paznaun und St. Anton waren seit 13. März, also seit 39 Tagen isoliert, Sölden seit 35 Tagen. Keine andere Gemeinde oder Region war so lange in Quarantäne. Auch deshalb sind wir wirklich sehr erleichtert, dass nun nach Rücksprache mit den medizinischen ExpertInnen die spezielle Isolation beendet werden kann“, so LH Platter und LHStvin Ingrid Felipe unisono.

Medizinische Expertise ausschlaggebend

Wie immer waren auch in diesem Fall die medizinische Expertise und Bewertung für diese Entscheidung ausschlaggebend. „Es wurde die Zahl der Neuinfektionen in den letzten 12 Tagen für die Bewertung der Lage herangezogen. Die Neuinfektionen in den Quarantänegebieten nehmen sukzessive ab und haben aktuell einen sehr niedrigen Stand erreicht. Vor dem Hintergrund ist unsere medizinische Bewertung so ausgefallen, dass die Quarantäne 14 Tage nach den letzten Schwerpunkttestungen und damit mit Ablauf des morgigen Tages aufgehoben werden kann und die betroffenen Regionen damit ins Bundesregime übergeführt werden können“, informiert Günter Weiss, Direktor der Universitätsklinik für Innere Medizin.

Weitere Studie der medizinischen Universität Innsbruck startet

Um neben diesen positiven Entwicklungen ein weiteres, möglichst umfassendes Bild über mögliche Infektionsketten in Ischgl zu gewinnen, startet heute eine weitere umfassende Studie des Instituts für Virologie der medizinischen Universität Innsbruck. „Dabei werden in Ischgl Antikörpertestungen in Verbindung mit PCR-Testungen durchgeführt, um weitere Rückschlüsse über die Verbreitung der Coronaerkrankung und Immunitäten zu gewinnen“, erklärt Cornelia Lass-Flörl, Direktorin der Sektion für Hygiene und Medizinische Mikrobiologie der Medizinischen Universität Innsbruck.

Dank an Bevölkerung für aufgebrachte Geduld „Mir ist es ein großes Anliegen, mich nochmals bei allen Bewohnerinnen und Bewohnern der betroffenen Quarantänegemeinden für ihre aufgebrachte Geduld zu bedanken. Mir ist vollkommen bewusst, dass das für die Bevölkerung vor Ort eine sehr unerfreuliche Situation war. Es war eine Entscheidung, die nach medizinischen Maßstäben getroffen wurde. Genauso wie es nun die Entscheidung ist, die Quarantäne wieder aufzuheben und die betroffenen Gemeinden in die Bundesregelung überzuführen“, so LH Platter, der sich mit folgenden Worten direkt an die betroffene Bevölkerung wendet: „Sie haben mit ihrem Durchhaltevermögen geholfen, uns alle zu schützen. Sie haben Tirol geschützt! Ihnen gilt unser Dank. Ohne Sie wäre eine derart positive Entwicklung bei den Neuinfizierungen nicht möglich gewesen.“

LHStvin Felipe schließt sich den Worten des Landeshauptmannes an: „Ein großer Dank gilt den Menschen in den Quarantänegebieten, die durch ihr diszipliniertes Mitwirken und ihre Geduld die Verbreitung des Virus eingedämmt und damit wesentlich zur Aufhebung der Verordnung beigetragen haben. Die aktuellen Zahlen für Tirol sind ein zwischenzeitlicher Erfolg, der positiv stimmt, aber gleichzeitig auch sehr zerbrechlich ist. Es gilt daher weiterhin, geduldig zu sein und sich an die Vorgaben zu halten.“