Sitzung des Dreierlandtages Tirol-Südtirol-Trentino in Schwaz

LTP van Staa: „EVTZ und Makroregion Alpenraum als weitere konkrete Schritte der Zusammenarbeit“

Unter dem Vorsitz des Tiroler Landtagspräsidenten Herwig van Staa hat heute im Silbersaal des Schwazer SZentrums der Dreierlandtag getagt. Die Abgeordneten der Landtage Tirols, Südtirols und des Trentino diskutierten insgesamt 22 Anträge aus den Sachbereichen institutionelle Angelegenheiten und Europaregion, Gesundheit und Sport, Wirtschaft und Tourismus sowie Verkehr.

Euregio und Makroregion Alpen im Fokus

Zwei von den Präsidenten der Landtage Tirols Herwig van Staa, Südtirols Thomas Widmann und des Trentino Bruno Dorigatti gemeinsam eingebrachte Leitanträge wurden am Vormittag debattiert: So ging es zum Einen um konkrete Aufträge an die jeweiligen Landesregierungen im Hinblick auf die von der EU-Kommission in Ausarbeitung befindliche makroregionale Alpenraumstrategie, und zum Anderen um eine Änderung der Geschäftsordnung des Dreier-Landtages, mit der zukünftig eine verstärkte Zusammenarbeit mit dem EVTZ Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino möglich gemacht werden soll. „Bei allen beschlossenen Anträgen wurden gemeinsame Anliegen der drei Länder berücksichtigt, und es steht das Gemeinsame im Vordergrund“, betonte Tirols Landtagspräsident Herwig van Staa bei einer Pressekonferenz am Rande der Sitzung, „und gerade mit den beiden Leitanträgen zur Makroregion Alpenraum und zur vertieften Einbindung des EVTZ Tirol-Südtirol-Trentino in die Arbeit des Dreier-Landtages werden weitere, konkrete Schritte der Zusammenarbeit gesetzt.“ Der Trentiner Landtagspräsident Bruno Dorigatti bedankte sich bei der Gastgeberstadt Schwaz für den herzlichen Empfang und unterstrich, wie wichtig eine gute Zusammenarbeit der drei Regionen in Zeiten einer ökonomischen Krise sei. Hier könne der Dreierlandtag mit Themen, wie sie heute behandelt würden, und die auch die gesamte Bevölkerung betreffen, ein positives Signal setzen. In durchaus heiklen Zeiten für die Autonomien und Regionen in Europa sei es außerdem wichtiger denn je, auf die grenzüberschreitende Zusammenarbeit zu setzen. Thomas Widmann, Präsident des Südtiroler Landtages, dankte LTP van Staa für seinen unermüdlichen Einsatz für alle drei Länder der Europaregion auf europäischer Ebene. Auch er sehe eine zunehmende Gefahr von Zentralisierungstendenzen in einigen europäischen Staaten, gerade auch in Italien. Mit dem EVTZ Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino könne dem entgegengewirkt werden.

Weitere wichtige Beschlüsse

Dass sich auch bei der heutigen insgesamt 11. Gemeinsamen Sitzung der Landtage Tirols, Südtirols und des Trentino diese Form der Zusammenarbeit bewährt hat, wurde einmal mehr durch die Einstimmigkeit in der Beschlussfassung zum Großteil der Anträge bewiesen. So wird es zukünftig verstärkte Initiativen zum Ausbau der Deutsch- und Italienischkenntnisse in der Bevölkerung und eine verbesserte Kooperation der Landtage im Bereich Bildung und Berufspraktika geben. Weiters sind Euregio-Sommercamps für Kinder und Jugendliche zwischen 11 und 14 Jahren geplant, und auch beim Thema Sport soll zukünftig die Zusammenarbeit in der Europaregion vertieft werden. Im Hinblick auf die grenzüberschreitende Gesundheitsversorgung soll insbesondere auf dem Gebiet der klinischen Forschung bei chronischen Erkrankungen, Stammzellentherapien, onkologischer Betreuung und bei der grenzüberschreitenden Flugrettung mehr kooperiert werden. Im Bereich Wirtschaft wurde beschlossen, dass Unternehmenskooperationen aus allen drei Landesteilen vor allem im Hinblick auf das neue EU-Wirtschaftsförderungsprogramm „Horizon 2020“ gefördert werden sollen. Auch gemeinsame Konzepte und Maßnahmen im Standortmarketingbereich, zum Beispiel durch gemeinsame Messe- und Präsentationsaktivitäten, sollen besser genutzt werden. Weiters soll durch einen Schulterschluss der Tirol Werbung, der Agentur Südtirol Marketing und der Azienda per la Promozione turistica del Trentino die gemeinsame Bewerbung der Europaregion als Kerngebiet der Ostalpen in Angriff genommen werden.

Schließlich wurden im Verkehrsbereich die drei Landesregierungen aufgefordert, für die Einführung einer Alpentransitbörse einen Zeitplan auszuarbeiten und konkrete Maßnahmen zur Verlagerung des Güterverkehrs auf der Brennerachse von der Straße auf die Schiene zu setzen. Ebenfalls beschlossen wurde eine Kooperation innerhalb der Euregio im Eisenbahnverkehr sowie über die Realisierung eines Gesamttiroler Tarifsystems für den öffentlichen Personennahverkehr.

Bäuerliche „Marend“ für die Abgeordneten

Bereits zu Beginn der Sitzung des Dreierlandtages überreichten die drei Landesbäuerinnen aus Tirol Resi Schiffmann, aus Südtirol Hiltraud Erschbamer und aus dem Trentino Mara Baldo den Abgeordneten eine kleine bäuerliche „Marend“. Die Bäuerinnenorganisationen aus der Euregio machten damit anlässlich des internationalen Weltlandfrauen- und Welternährungstages auf die bedeutende Rolle der regionalen Landwirtschaft für unsere Ernährung aufmerksam.

 

Einen Film zum Dreierlandtag finden Sie unter folgendem Link: <link https: www.kitzbuehel-tv.at webtv kitzbuehel euregio-tirol-dreierlandtag-schwaz.html>www.kitzbuehel-tv.at/webTV/Kitzbuehel/euregio-tirol-dreierlandtag-schwaz.html