Morgen, am 3. Dezember, wird alljährlich der Internationale Tag der Menschen mit Behinderungen begangen, der auf die Anliegen der Menschen mit Behinderung aufmerksam machen und das Engagement für deren Würde, Rechte und Wohlergehen fördern soll. Rechtzeitig zu diesem Aktionstag präsentierten junge Menschen mit Behinderungen ihre Vorstellungen zum Thema Wohnen dem Tiroler Monitoringausschuss.
„Kinder und Jugendliche mit Behinderungen sollen in Entscheidungen, die sie und ihr Leben betreffen, einbezogen werden. Dieses Recht auf Partizipation ist sowohl in der UN-Konvention über die Rechte des Kindes als auch in der UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen verankert“, betont Soziallandesrätin Christine Baur. In der Praxis entscheiden jedoch sehr häufig erwachsene Menschen ohne Behinderungen über die Lebenssituation von Kindern und Jugendlichen mit Behinderungen. „Dem Tiroler Monitoringausschuss ist es ein wichtiges Anliegen, auch die Meinungen von Kindern und Jugendlichen mit Behinderungen zu erfassen und zu berücksichtigen“, stellt Isolde Kafka, Vorsitzende des Tiroler Monitoringausschusses, klar. Im vergangenen Schuljahr wurde daher in Kooperation mit dem Landesschulrat für Tirol und der Kinder- und Jugendanwaltschaft Tirol ein Pilotprojekt durchgeführt – mit Erfolg.
Insgesamt zwölf Jugendliche – sieben Mädchen und fünf Burschen – im Alter zwischen 13 und 20 Jahren nahmen daran teil. Es fanden drei Arbeitstreffen statt, in denen die TeilnehmerInnen über folgende Fragen nachdachten und diese diskutierten: Wie möchte ich wohnen, wenn ich erwachsen bin? Was brauche ich, damit ich so wohnen kann, wie ich will? Was brauche ich speziell aufgrund meiner Behinderung?
Auf Grundlage der Ergebnisse verfassten die jungen Frauen und Männer eine Stellungnahme zum Thema Wohnen und stimmten darüber ab, was damit weiter geschehen sollte. Dementsprechend wurde die Stellungnahme nun in der öffentlichen Sitzung des Tiroler Monitoringausschusses präsentiert und im Internet veröffentlicht. Die öffentliche Sitzung fand am 28.11.2017 mit großer Beteiligung zum Thema „Wohnen“ statt.
Das Resümee von Isolde Kafka, die an der Planung, Organisation und Durchführung des Pilotprojekts beteiligt war: „Die Jugendlichen waren sehr motiviert und haben spannende Ergebnisse erarbeitet. Wenn es gute Rahmenbedingungen und ausreichend Unterstützung gibt, dann können Kinder und Jugendliche mit Behinderungen ihre Erfahrungen und ihre Perspektiven sehr gut einbringen. Sie sollten viel öfter die Gelegenheit dazu haben.“ Im laufenden Schuljahr wird das Projekt fortgesetzt: Entsprechend des Beschlusses der TeilnehmerInnen des Pilotprojekts wird ein Video produziert, in dem die Jugendlichen zu Wort kommen werden.
Die Stellungnahme der Jugendlichen und weitere Infos stehen auf <link https: www.tirol.gv.at monitoringausschuss>www.tirol.gv.at/monitoringausschuss zum Download zur Verfügung.