- 37 Prozent der über 80-Jährigen in Tirol haben Auffrischungsimpfung erhalten
- Impfaktion für über 80-Jährige in den Gemeinden größtenteils abgeschlossen
- Über 938.000 Corona-Impfungen in Tirol verabreicht
Im Hinblick auf einen bestmöglichen Schutz vor dem Coronavirus und insbesondere der Delta-Mutation gilt es in der aktuellen Phase, besonders bei vulnerablen Bevölkerungsgruppen – also Älteren oder jene mit Immunschwäche – eine Auffrischungsimpfung durchzuführen. In den vergangenen Wochen fanden bereits zahlreiche Auffrischungsimpfungen für Personen über 80 Jahre direkt in den Gemeinden statt. Auch die BewohnerInnen von Altenwohn- und Pflegeheimen erhielten vielfach bereits eine dritte Impfung. „Insgesamt wurden mit der Gemeinde-Impfaktion, den Auffrischungsimpfungen in Altenwohn- und Pflegeheimen oder im Gesundheitsbereich sowie in den Impfzentren, bei niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten und im Rahmen des dezentralen Impfangebots bereits über 20.200 Auffrischungsimpfungen in Tirol durchgeführt. Damit liegt Tirol laut Daten aus dem e-Impfpass mit rund 2,7 Prozent der Bevölkerung, die einen dritten Stich erhalten haben, auf Platz eins im Bundesländervergleich“, berichtet Gesundheitslandesrätin Annette Leja. „Für einen sicheren Herbst und Winter müssen einmal mehr die vulnerablen Bevölkerungsgruppen geschützt werden. Umso wichtiger ist es, dass wir auch in Sachen ‚dritter Stich‘ weiter vorankommen.“
In enger Zusammenarbeit mit den Gemeinden wurde – wie bereits Anfang des Jahres – ein Impfangebot direkt vor Ort für die ältere Bevölkerung organisiert. Mit Stand gestern, Sonntagabend, haben bereits mehr als 15.000 Personen über 80 Jahre eine Auffrischungsimpfung erhalten. „Das Angebot der dritten Impfung wird bereits sehr gut angenommen, insgesamt rund 37 Prozent der über 80-Jährigen in Tirol sind durch die Auffrischungsimpfung nun bereits gut gerüstet für den Winter“, sagt die Gesundheitslandesrätin. In der Landeshauptstadt Innsbruck werden die Auffrischungsimpfungen für die Bevölkerungsgruppe 80+ von 18. Oktober bis 19. November angeboten. Bis spätestens Ende dieser Woche werden alle betreffenden EinwohnerInnen per Post über ihren Impf-Termin informiert. „Die Zusammenarbeit mit den Gemeinden hat einmal mehr reibungslos funktioniert. Mein Dank gilt den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern vor Ort sowie den ortsansässigen Hausärztinnen und Hausärzten, die die Impfungen verabreicht haben“, fügt die Landesrätin hinzu.
Empfehlungen von NIG und EMA zur Auffrischungsimpfung
Bereits seit einigen Wochen empfiehlt das Nationale Impfgremium (NIG) eine Auffrischungsimpfung nach sechs bis zwölf Monaten (je nach Impfstoff, Alter und Risikofaktoren) nachdem Daten aus anderen Länder zeigen, dass die Wirkung der Impfung nach einigen Monaten unter bestimmten Voraussetzungen nachlassen kann bzw. vor allem hinsichtlich der verbreiteten Delta-Variante „geboostert“ werden sollte. Am 4. Oktober erfolgte auch die Zulassung der Europäischen Arzneimittelbehörde (EMA) für eine Auffrischungsimpfung mit dem Impfstoff von BioNTech/Pfizer. Die EMA lässt damit die Auffrischungsimpfung für alle Personen ab 18 Jahren zu, die eine Grundimmunisierung mit BioNTech/Pfizer erhalten haben. Das NIG empfiehlt bevorzugt die Auffrischungsimpfungen für alle Personen ab 16 Jahren unabhängig vom angewandten Impfstoff der Vorimpfungen. Eine Übersicht über die Empfehlungen hinsichtlich der Auffrischungsimpfungen finden Sie in der Factbox unten.
Aktuelle Zahlen aus Tirol
Mit Stand heute, Montag, wurden in Tirol rund 938.100 Corona-Impfungen verabreicht, davon 484.900 Erst-, 433.000 Zweit- und über 20.200 Auffrischungsimpfungen. 63,8 Prozent der Tiroler Gesamtbevölkerung bzw. 72 Prozent der impfbaren Bevölkerung ab 12 Jahren haben somit zumindest eine erste Teilschutzimpfung erhalten. 61,3 Prozent der Gesamtbevölkerung bzw. 69,6 Prozent der impfbaren Bevölkerung ab 12 Jahren sind vollimmunisiert. Vergangene Woche machten der Impfbus des Landes und die mobile Impfstation des Samariterbundes Tirol Halt beim Sillpark Innsbruck, in Alpbach, Wildschönau, Fügen und Kössen. Zudem hatte die Impfstelle des Landes im Kaufhaus Tyrol wieder am Donnerstag, Freitag und Samstag geöffnet. Es wurden rund 750 Impfungen im Rahmen dieser Angebote durchgeführt.
Factbox: Dritte bzw. Auffrischungsimpfungen
Eine Auffrischung nach sechs bis neun Monaten wird vom NIG empfohlen:
- für BewohnerInnen von Altenwohn- und Pflegeheimen
- für Angehörige einer (Hoch-)Risikogruppe ab 12 Jahren
- für Personen ab 65 Jahren
- nach 2-facher Impfung AstraZeneca ab 18 Jahren
Personal in exponierten Bereichen in Alten-, Pflege- und Seniorenwohnheimen, im Gesundheitsbereich, in der mobilen Pflege, Betreuung, Krankenpflege und 24h-Pflege sowie pflegende Angehörige und Personal in pädagogischen Einrichtungen (Kinderbetreuung, Schule, Universität, etc.) sollen ebenfalls sechs bis neun Monate nach der Letztimpfung eine Auffrischungsimpfung bevorzugt mit dem Impfstoff von BioNTech/Pfizer erhalten.
Eine Auffrischung nach neun bis zwölf Monaten wird vom NIG empfohlen:
- für Personen, die zwei Mal mit den Impfstoffen von BioNTech/Pfizer oder Moderna geimpft sind, zwischen 16 und 65 Jahre alt sind und keiner der oben genannten Gruppen angehören.
Eine möglichst rasche Zweitimpfung (mit einem Mindestabstand von 28 Tagen) wird zudem allen Personen empfohlen, die mit dem Impfstoff von Johnson & Johnson geimpft wurden. Die Auffrischungsimpfung soll unabhängig des vorher verwendeten Impfstoff bevorzugt mit BioNTech/Pfizer (oder Moderna) erfolgen.
Termine für Auffrischungsimpfungen können selbständig auf www.tirolimpft.at gebucht werden. Auch ohne Anmeldung können sie – sofern man für eine Auffrischungsimpfung bereits in Frage kommt – in Impfzentren sowie im Rahmen des dezentralen Impfangebots wahrgenommen werden