- Land Tirol, Wirtschaftskammer Tirol, Arbeiterkammer Tirol, Stadt Innsbruck, Tiroler Gemeindeverband und Plattform Kinderbetreuung Tirol unterstützen Kampagne zur Elementarbildung
- Alle Informationen zur Kampagne „Wir sind elementar“ unter: www.wirsindelementar.at
Insgesamt rund 5.860 Menschen arbeiten in Tirol im Bereich der Kinderbildung und Kinderbetreuung. Ihre Arbeit in den Kinderkrippen, Kindergärten, Horten und als Tageseltern ist elementar für die Gesellschaft. Genau diese Botschaft soll mit der tirolweiten Kampagne „Wir sind elementar“ vermittelt werden. Zum heutigen Start der Kampagne kamen Bildungslandesrätin Cornelia Hagele, Tirols Arbeiterkammerpräsident Erwin Zangerl, Anna Kurz von der Wirtschaftskammer Tirol, Innsbrucks Bildungsstadträtin Elisabeth Mayr, Bürgermeister von Volders Peter Schwemberger und Susanne Marini, stellvertretende Obfrau der Plattform Kinderbetreuung Tirol, im Kinderbildungszentrum Volders zusammen. Die Kampagne wurde als ein essenzieller Schritt auf dem Weg hin zum Recht auf Kinderbildung und Kinderbetreuung definiert und soll Einblick in den Arbeitsalltag von elementaren Bildungsberufen in Kinderkrippen, Kindergärten, Horten und als Tageseltern geben. „Gemeinsam mit den Sozialpartnern sowie den öffentlichen und privaten Erhaltern setzt das Land Tirol damit ein starkes Zeichen der Wertschätzung an all jene, die in diesen Berufen arbeiten“, ist LRin Hagele überzeugt. Zudem werden Interessierte auf der Website www.wirsindelementar.at und per Service-Hotline über Ausbildungsmöglichkeiten und Berufschancen in der Elementarbildung informiert. Dabei werden sowohl junge Menschen, die eine schulische Ausbildung suchen, als auch Erwachsene, die sich beruflich (neu) orientieren wollen, angesprochen.
„Wir wollen die besten Pädagoginnen und Pädagogen sowie Assistenzkräfte und Tageseltern in der elementaren Kinderbildung- und Kinderbetreuung in Tirol. Denn unsere Jüngsten verdienen die beste Bildung und Betreuung sowie einen qualitativ hochwertigen Start ihrer Bildungslaufbahn– schließlich sind sie unsere Zukunft“, betont LRin Hagele. „Zu gelungener Kinderbildung gehören natürlich die richtigen Rahmenbedingungen. Wir sind in Tirol mit kleinen Gruppengrößen, guten Betreuungsschlüsseln und bei der Inklusion von Kindern mit besonderen Bedürfnissen Vorreiter im Österreichvergleich. Wir arbeiten laufend daran, die Strukturqualität in unseren Kinderbildungseinrichtungen noch weiter zu verbessern.“
Erster von zehn Schritten hin zum Recht auf Kinderbildung und Kinderbetreuung
Alle Kinder ab zwei Jahren sollen in Tirol ein Recht auf Vermittlung eines hochwertigen, bedarfsgerechten, leistbaren, ganzjährigen und ganztägigen Kinderbildungs- und Kinderbetreuungsplatz haben. Damit eine solche bedarfsorientierte Kinderbildung und -betreuung möglich wird, beschloss die Tiroler Landesregierung kürzlich einen konkreten und machbaren 10-Punkte-Maßnahmenplan. Ein erster Bestandteil dabei ist die Umsetzung der Kampagne „Wir sind elementar“. „Die Verfügbarkeit von Pädagoginnen und Pädagogen ist die Achillesferse dieses Vorhabens. Ein starker Fokus liegt daher darauf, die Zahl der Pädagoginnen und Pädagogen zu stabilisieren, zu stärken und zu erweitern“, verweist LRin Hagele darauf, dass das erste Ziel bzw. die erste Welle der Kampagne das bestehende Personal forciert und ihre Bedeutung in der Gesellschaft für alle BürgerInnen mittels breiter Wertschätzung sichtbar gemacht werden soll.
Umfassender Einblick in die Elementarbildung
Die Kampagne soll einerseits Einblicke in den Arbeitsalltag in die Kinderbildung und Kinderbetreuung über Plakate und Social Media liefern. Zudem soll vor allem die Webseite www.wirsindelementar.at Informationen zu den verschiedenen Berufsbildern wie PädagogIn, AssistentIn sowie Tagesmutter und Tagesvater liefern und alle elementarpädagogischen Ausbildungswege dorthin für Weiter-, Quer- und NeueinsteigerInnen auf einen Blick sichtbar machen. Wer überlegt, beruflich in die Kinderbildung einzusteigen, auf der Website findet hier alle notwendigen Informationen, um sich ein genaues Bild zu machen – inklusive Fördermöglichkeiten für die Ausbildung und Gehaltsrechner. Individuelle Beratungen sind über eine eigens geschulte Ausbildungsberaterin per Telefon oder E-Mail möglich. Sie unterstützt bei konkreten Fragen zur Ausbildung und bietet eine Entscheidungshilfe beim Einstieg in den elementarpädagogischen Beruf. Zudem haben alle Menschen in Tirol die Möglichkeit, über die Website ein Dankeschön an jene Menschen zu senden, die in der Kinderbildung und Kinderbetreuung arbeiten.
Berufe mit Sinn und Karrierechancen
Umgesetzt wird die Kampagne vom Verein Plattform Kinderbetreuung Tirol. Wie wichtig die Rolle der ElementarpädagogInnen im Leben der Kinder und Familien ist, weiß Susanne Marini: „Kinderbetreuung heißt, dass Eltern aktiv bei der Betreuung und Bildung ihrer Kinder – und zwar in dem Maß, wie sie es brauchen – unterstützt werden. Sie tragen zum gelingenden Alltag und ganzheitlichen Lernen bei. Ihre Rolle kann gar nicht hoch genug geschätzt werden. Das wissen nicht zuletzt alle Volksschullehrer und Volksschullehrerinnen, die auf dem Fundament, das in der Familie, in der Kinderkrippe und im Kindergarten gelegt wird, aufbauen.“
Ein zentrales Anliegen der Kampagne „Wir sind elementar“ ist es, die Bedeutung der frühkindlichen Bildung in Kinderkrippen, Kindergärten und Horten sowie bei den Tageseltern hervorzuheben und die Vielfalt an qualitätsvollen Ausbildungswegen aufzuzeigen. Beispielsweise besteht für Assistenzkräfte, welche bereits Erfahrung in der elementaren Kinderbildung sammeln konnten, die Möglichkeit sich im weiteren Verlauf zur Fachkraft weiterzubilden und damit auch in ein höheres Gehaltsschema aufzusteigen. Ausgebildete pädagogische Fachkräfte können Leitungsfunktionen übernehmen, in einer Dachorganisation tätig werden oder sich sogar selbständig machen. Entsprechende Weiterbildungen machen den Umstieg zwischen den Institutionsformen Kinderkrippe, Kindergarten und Hort zudem möglich. Und wer von zuhause aus arbeiten und Berufstätigkeit mit der Betreuung eigener Kinder verbinden möchte, findet im Beruf der Tagesmutter bzw. des Tagesvaters das ideale Modell.
In drei Phasen Menschen für die Elementarbildung begeistern
Die Kampagne wird in drei Wellen unter dem Titel „Wir sind elementar“ ausgerollt und soll pädagogisches Personal halten und wertschätzen sowie neues Personal ansprechen. Die erste Kampagnenphase startet im Oktober und zielt auf die Wertschätzung jener Personen ab, die in der Branche tätig sind. Im Frühjahr 2024 startet die zweite Welle, um jene Personen, die den Beruf verlassen haben für den Beruf, erneut zu begeistern. Die dritte und letzte Kampagnenphase beginnt mit Sommer 2024 und zielt auf jene Personen ab, die sich in der Phase der Berufsorientierung befinden.
Statements der FördergeberInnen:
Erwin Zangerl, Arbeiterkammer Tirol: „Ich gratuliere dem Land Tirol zu diesem ersten wichtigen Schritt hin zum Recht auf Kinderbildung und Kinderbetreuung. Damit nimmt Tirol eine Vorreiterrolle in Österreich ein. Mit dem Start der Kampagne folgt nun der zweite Schritt, um weitere Interessierte für den Beruf im Bereich der Elementarpädagogik zu gewinnen.“
Anna Kurz, Wirtschaftskammer Tirol: „Ich kann aus persönlicher Erfahrung als Jungunternehmerin und junge Mutter die Kampagne ‚Wir sind elementar‘ nur unterstützen. Damit setzen wir gemeinsam einen wichtigen Schritt in die richtige Richtung. Als Wirtschaftskammer Tirol unterstützen wir zudem die Unternehmen und Betriebe im Ausbau betrieblicher Kinderbetreuung, damit die Betreuung und Bildung umfassend gewährleistet werden kann.“
Elisabeth Mayr, Stadt Innsbruck: „Wir sind sehr froh, dass die Kampagne ‚Wir sind elementar‘ nun gestartet ist, denn sie kommt von Elementarpädagoginnen und –pädagogen für Elementarpädagoginnen und –pädagogen. Es ist wichtig, dass wir gemeinsam alles daransetzen, mehr Leute für den Bereich der Elementarbildung und jene, die bereits eine Ausbildung in dem Bereich haben für die Arbeit zu begeistern.“
Peter Schwemberger, Gemeinde Volders: „Ein qualitätsvolles Kinderbildungs- und Kinderbetreuungsangebot ist ein wesentlicher Standortfaktor für eine familienfreundliche Gemeinde. Es gilt das Angebot in den Gemeinden an die neuen Familienstrukturen und Erwerbstätigkeiten anzupassen und eine ganzjährige und ganztägige Betreuung zu schaffen. Engagierte und gut ausgebildete Elementarpädagoginnen und -pädagogen sind die Basis, um das auch umsetzen zu können.“