Unterflurtrasse B 178 in Scheffau steht in den Startlöchern

Behördenverfahren gestartet, Vorarbeiten bei Weißache und Leitungen notwendig

Die Planungsarbeiten an der B 178 Loferer Straße für eine Unterflurtrasse in Scheffau sind so gut wie abgeschlossen und die ersten Behördenverfahren gestartet. „Wir stehen mit dem Bauvorhaben sozusagen in den Startlöchern“, freuen sich Straßenbaureferent LHStv Josef Geisler und Bgm Christian Tschugg über die Fortschritte. Und auch wenn der Termin für einen definitiven Baubeginn noch nicht feststeht, ist klar: Es gibt in Scheffau kein Zurück mehr.

Auf einer Gesamtlänge von einem Kilometer auf Höhe der Ortsteile Blaiken bis Oberau wird die B 178 ein völlig neues Gesicht bekommen. Kernstück ist eine 430 Meter lange Unterflurtrasse. Die Unterflurtrasse „schluckt“ den Durchzugsverkehr der B 178. Auf ihrem Deckel fließt der innerörtliche Verkehr auf niveaufreien Zu- und Abfahrten zu den Ortsteilen Blaiken, Schwarzach und Oberau, den Bergbahnen Scheffau und diversen Betrieben. Außerdem werden mit der L 207 Hintersteinersee Straße das Ortszentrum von Scheffau und der Hintersteinersee an die B 178 angebunden.

Verbesserungen für alle

„Wir schauen bei diesem Projekt nicht nur auf den motorisierten Verkehr, sondern berücksichtigen alle Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer“, verweisen Geisler und Tschugg auf den ganzheitlichen Lösungsansatz. Der überörtliche Radweg wird verbessert und das Gehsteignetz ausgebaut. Die neuen Busbuchten tragen zur Attraktivierung des öffentlichen Verkehrs bei. Für die AnrainerInnen bringt die Unterflurtrasse eine deutliche Reduktion der Verkehrs- und Lärmbelastung. Die Lärmbelastung wird nach Realisierung der Unterflurtrasse und der 400 Laufmeter Lärmschutzwände um bis zu ein Drittel sinken.

Komplexes Bauvorhaben

Für Christian Molzer, Vorstand der Abteilung Verkehr und Straße ist das Projekt in Scheffau eines der bislang komplexesten Bauvorhaben entlang der B 178 Loferer Straße: „Wir müssen hier zahlreiche Randbedingungen berücksichtigen und bearbeiten.“ Im vergangenen Jahr wurde eine umfassende Baugrunduntersuchung mit Bohrungen, Schürfen und Pumpversuchen durchgeführt. Dabei zeigte sich, dass insbesondere das anstehende Grundwasser bautechnische Herausforderungen mit sich bringt.

Bis zum endgültigen Baustart waren und sind noch einige Hürden zu nehmen. Hand in Hand mit dem Straßenbauprojekt ging die Verbauung des Trattenbachs. Im Oberlauf wurde ein Geschieberückhaltebecken errichtet. Im Unterlauf erhielt der Trattenbach ein befestigtes Bachbrett. Diese Arbeiten werden von der Wildbach- und Lawinenverbauung durchgeführt und im heurigen Frühjahr abgeschlossen. Ein neuer Durchlass wird von der Landesstraßenverwaltung errichtet.

Bevor mit den Hauptarbeiten für die umweltgerechte Umgestaltung der B 178 in Scheffau begonnen werden kann, muss die Weißache bei der Einmündung der Hintersteinersee Straße Richtung Süden verlegt werden. Auch zahlreiche Leitungen müssen umgelegt werden. Diese Vorarbeiten sollen noch heuer starten.