- Sieger des VCÖ-Mobilitätspreis: „Mit dem KlimaTicket über die Grenze“ von Kufstein:mobil
- VCÖ-Auszeichnung heuer unter dem Motto „Mobilität nachhaltig verbessern“
- Weiterer Preis an Stadt Lienz für Fußverkehrskonzept „10-Minuten-Stadt“
- Bedarf an sicheren Abstellmöglichkeiten steigt: VVT wird für Einführung der Radbox prämiert
Innovative Mobilitätsprojekte mit Mehrwert für alle waren auch heuer wieder im Rahmen des VCÖ-Mobilitätspreises Tirol gefragt. Heuer stand der Preis unter dem Motto „Mobilität nachhaltig verbessern“. Durchgesetzt hat sich in diesem Jahr das Projekt „Mit dem KlimaTicket über die Grenze“ von Kufstein:mobil in Kooperation mit der Euregio Inntal. Ebenfalls über eine Auszeichnung freuen dürfen sich die Stadt Lienz für ihr Konzept der „10-Minuten-Stadt“ und der Verkehrsverbund Tirol (VVT) für die Einführung von Radboxen als „Schlüssel für den Umstieg auf die Öffis“. Die Preisverleihung mit Tirols Mobilitätslandesrat René Zumtobel, Michael Schwendinger vom VCÖ und Michael Mangeng von den ÖBB fand heute, Donnerstag, im Innsbrucker Landhaus statt.
Einfache Ticketlösungen im grenzüberschreitenden Verkehr
„Das Mobilitätsbedürfnis der Menschen endet nicht an der Landesgrenze. Deshalb braucht es unbürokratische und einfache Lösungen im grenzüberschreitenden öffentlichen Verkehr“, ist Landesrat Zumtobel überzeugt. „Kufstein:mobil ist es gemeinsam mit der Euregio Inntal gelungen, eine Lösung für die zahlreichen Studierenden, Ausflugsgäste sowie Pendlerinnen und Pendler der Region zu finden. Seit Juli 2023 gelten die VVT-Netzkarten bis nach Oberaudorf und Kiefersfelden. Ein wahres Vorzeigeprojekt, dessen Erfolg sich schwarz auf weiß messen lässt“, verweist der Landesrat auf die Steigerung der JahreskartenbesitzerInnen im Bezirk Kufstein um 16 Prozent. Die Zahl der Fahrgäste ist im bayrischen Raum an Wochenenden um 13 Prozent und wochentags um bis zu 20 Prozent gestiegen.
„Nachhaltige Mobilität bringt viele Vorteile: Sie reduziert Staus, Verkehrslärm und Energieverbrauch, sie verbessert Luft- und Lebensqualität für die Bevölkerung und erhöht die Verkehrssicherheit. Mehr öffentliche Verkehrsverbindungen und eine gute Radinfrastruktur erhöhen die Freiheit in der Verkehrsmittelwahl und verringern die Kosten der Mobilität sowohl für die Einzelnen als auch für die Gesellschaft insgesamt“, stellt VCÖ-Experte Michael Schwendinger fest.
„Um die Klimakrise zu meistern, müssen wir den Mobilitätssektor neu gestalten. Hierfür braucht es innovative Lösungsansätze, die wir auch heuer wieder mit dem VCÖ-Mobilitätspreis vor den Vorhang holen. Hier sind wir als ÖBB als Partner wieder gerne dabei. Danke an alle, die mitgemacht haben und herzliche Gratulation an die Gewinnerinnen und Gewinner“, so Michael Mangeng, ÖBB-Infrastruktur AG, im Rahmen der Preisverleihung.
„10-Minuten-Stadt“: Fußverkehrskonzept Lienz als vorbildliches Projekt prämiert
Nicht nur für das Siegerprojekt aus dem Tiroler Unterland gab es heute Grund zur Freude: Auch die Stadt Lienz wurde für ihr Fußverkehrskonzept der „10-Minuten-Stadt“ als vorbildliches Projekt prämiert. Ziel ist es, künftig möglichst viele Teile der Stadt gut und sicher zu Fuß binnen zehn Minuten erreichen zu können. Geplant sind neben Bewusstseinsbildung vor allem auch Verbesserungen der Infrastruktur – beispielsweise durch breitere Gehsteige und direktere Verbindungen von A nach B. Auch die Kombination aus öffentlichem Verkehr und Fußwegen soll weiter forciert werden. „Dort, wo die Bevölkerung viele Alltagswege zu Fuß geht, nimmt der Autoverkehr ab. Es gibt weniger Lärm, weniger Abgase, die Lebensqualität in der Stadt steigt und die lokale Wirtschaft, der Einzelhandel sowie die Nahversorgung werden gestärkt“, weist VCÖ-Experte Michael Schwendinger auf den Nutzen einer gehfreundlichen Verkehrsplanung hin. „In Lienz wird nachhaltige Mobilität großgeschrieben. Das Engagement der Gemeinde ist sichtbar: Letztes Jahr wurde bereits die Mobilitätsdrehscheibe Bahnhof Lienz ausgezeichnet, nun darf sich die Stadt wieder über eine Prämierung freuen“, gratuliert LR Zumtobel.
Auch Radboxen am Bahnhof beim VCÖ-Mobilitätspreis Tirol ausgezeichnet
Das Fahrrad ist vielerorts ein idealer Zubringer zum Bahnhof. Der aktuelle VCÖ-Bahnhofstest zeigt, dass rund neun Prozent der Tiroler Fahrgäste zum Bahnhof radeln. Durch die immer beliebter werdenden E-Bikes wird zudem auch das Einzugsgebiet der Bahnhöfe größer. Gleichzeitig steigt der Bedarf nach sicheren Abstellplätzen für hochwertige Fahrräder. Der Verkehrsverbund Tirol bietet hierfür mit der VVT-Radbox eine Lösung: In Sölden und Ötztal-Bahnhof gibt es bereits verschließbare Radboxen, die Sicherheit und einen wettergeschützten Abstellplatz bieten. Das Angebot wird nun sukzessive ausgeweitet. Dabei arbeitet der VVT mit der ÖBB-Infrastruktur und anderen Bundesländern zusammen, wodurch Aufwand und Kosten möglichst gering gehalten werden. Dank einem digitalen Buchungssystem können die Radboxen einfach gebucht und bezahlt werden. „Mehr Fahrgäste in den Tiroler Öffis bedeuten auch mehr Bedarf an Radabstellplätzen. Die mehrstöckigen Radboxen, die man sich wie Garagen im Miniaturformat vorstellen kann, sind eine platzsparende Möglichkeit, sein Fahrrad den ganzen Tag über sicher aufzubewahren. Ich freue mich, dass der VVT auf zahlreichen Ebenen Verbesserungen im öffentlichen Verkehr vorantreibt. Es sind auch die vermeintlich ,kleinen‘ Dinge wie Radabstellplätze, die den großen Unterschied ausmachen können“, ist LR Zumtobel überzeugt.
Beim 20. VCÖ-Mobilitätspreis Tirol, der vom VCÖ in Kooperation mit dem Land Tirol und den ÖBB durchgeführt sowie von der TIWAG unterstützt wurde, wurden 29 Projekte eingereicht. In der 20-jährigen Geschichte des renommierten VCÖ-Mobilitätspreises Tirol wurden insgesamt 467 Projekte und Konzepte für klimaverträgliche Mobilität und nachhaltigen Gütertransport eingereicht und davon 38 ausgezeichnet.
Informationen zum VCÖ-Mobilitätspreis Tirol