VCÖ-Mobilitätspreis Tirol geht an das Mobilitätszentrum Bahnhof Lienz

VCÖ-Mobilitätspreis 2023 unter dem Motto: „Zukunft jetzt gestalten!“

  • Bahnhof Lienz als moderne und multimodale Mobilitätsdrehscheibe
  • Projekte der Tourismusregion Seefeld und der Gletscherregion Zillertal ebenfalls ausgezeichnet

Wie sieht die Mobilität der Zukunft aus? Welche neuen und innovativen Wege können auf dem Weg hin zu umweltfreundlicher oder aktiver Mobilität beschritten werden? Unter dem Motto „Zukunft jetzt gestalten“ gab es für den VCÖ-Mobilitätspreis Tirol 2023 wieder zahlreiche Einreichungen. Als Siegerprojekt wurde das Mobilitätszentrum Bahnhof Lienz gekürt, das heute von Mobilitätslandesrat René Zumtobel, Lina Mosshammer vom VCÖ und ÖBB-Regionalmanager Werner Dilitz im Innsbrucker Landhaus ausgezeichnet wurde. Ebenfalls prämiert wurden die vorbildlichen Projekte „Freifahrt ins Urlaubsglück“ der Tourismusregion Seefeld – Tirols Hochplateau und die Elekro-Busse der Firma Christophorus Busbetriebs GmbH.

„Mit dem VCÖ-Mobilitätspreis dürfen wir jedes Jahr herausragende Projekte vor den Vorhang holen. Die Projekte und die Menschen dahinter haben eine große Vorbildwirkung und zeigen, was in Sachen nachhaltiger und zukunftsfähiger Mobilität alles möglich ist. Das diesjährige Motto ,Zukunft jetzt gestalten‘ trifft den Nagel auf den Kopf: Denn wir müssen jetzt die Weichen für eine umweltfreundliche und klimaschonende Mobilität stellen“, ist Mobilitätslandesrat René Zumtobel überzeugt.
„Aufgrund von Rahmenbedingungen wie dem demographischen Wandel und der Klimakrise ist es wichtig, dass unsere Mobilität sich verändert. Noch nie in unserer Geschichte gab es in der Mobilität so viele Neuerungen, so viel Innovation wie heute. Und das ist gut so. Denn wir brauchen sie, damit unsere Mobilität umweltverträglicher, sozialer und platzsparender wird. Global denken, lokal handeln ist aktueller denn je. Die Zukunft ist jetzt zu gestalten“, betont auch VCÖ-Expertin Lina Mosshammer. 

„Es ist sehr erfreulich, dass die Bahn bei den Siegerprojekten eine starke Rolle spielt. Wir als ÖBB investieren eine Rekordsumme von 4,7 Milliarden Euro in den nächsten Jahren in neues Wagenmaterial, um Komfort und Kapazität zu steigern. Und wir freuen uns, dass nicht nur viele Menschen in unsere Züge einsteigen, sondern sich auch aktiv an innovativen Mobilitätslösungen beteiligen. Daher herzliche Gratulation allen Gewinnerinnen und Gewinnern“, betont Regionalmanager Werner Dilitz vom ÖBB-Personenverkehr.

 

Der neue Bahnhof Lienz gewinnt den VCÖ-Mobilitätspreis Tirol

Der Bahnhof Lienz wurde zwischen 2019 und 2022 unter Federführung der ÖBB Infrastruktur AG zu einem umfassenden, barrierefreien Mobilitätszentrum umgebaut und erweitert. Die unterschiedlichen Mobilitätsformen von Gehen über Radverkehr bis hin zu den regionalen Bussen und Sharing-Angeboten und das bestehende  Zugangebot sind nun optimal miteinander verknüpft. Der Bahnhof selbst wurde um einen Bahnsteig erweitert, das Busterminal überdacht und mit einer Photovoltaikanlage ausgestattet. Ein weiteres Highlight ist die von Tageslicht durchflutete Geh- und Radverkehr-Unterführung, die die südlichen Stadtteile von Lienz mit der Innenstadt verbindet. Geplant wurde der neue Bahnhof Lienz von ostertag ARCHITECTS. Landesrat René Zumtobel, VCÖ-Expertin Lina Mosshammer und ÖBB-Regionalmanager Werner Dilitz überreichten den VCÖ-Mobilitätspreis Tirol an Andrea Ostertag-Ebel von ostertag ARCHITECTS und an die Bürgermeisterin von Lienz, Elisabeth Blanik. Dass der neue Bahnhof Lienz auch bei den Fahrgästen gut ankommt, zeigte auch der diesjährige VCÖ-Bahntest. In der Kategorie der Bahnhöfe außerhalb der Landeshauptstädte war Lienz unter den drei am besten bewerteten Bahnhöfen in Österreich.

 

Umweltfreundliche Anreise in Seefeld: Vorbildliches Projekt

Neue Wege beschritt heuer auch der Tourismusverband Region Seefeld mit seiner Aktion „Freifahrt ins Urlaubsglück“: Als Anreiz für die umweltfreundliche Anreise mit Bahn oder Bus erhielten Urlaubende Unterstützung bei den Reisekosten. Dafür stellte der TVB 60.000 Euro zur Verfügung. Die Nachfrage bei den Gästen war groß – bis Anfang Juni konnten bereits rund 200 Familien mit der „Urlaubsprämie“ unterstützt werden. Für dieses Pionierprojekt nahmen Sarah Ecker und Raphael Chrysochoidis vom TVB Region Seefeld den VCÖ-Mobilitätspreis als vorbildliches Projekt entgegen. „Die Mobilitätswende muss in allen Bereichen stattfinden – sowohl im täglichen Pendlerverkehr als auch im touristischen Verkehr. Das Team des TVB Seefeld ist in Sachen Nachhaltigkeit mit viel Herzblut bei der Sache und beweist, dass große Veränderungen möglich sind, wenn alle an einem Strang ziehen“, gratuliert LR Zumtobel.

 

Elektrisierte Busse im Zillertal

Ebenfalls als vorbildliches Projekt wurde heute der E-Bus-Betrieb der Christophorus Busbetriebs GmbH in der Tourismusregion Tux-Finkenberg ausgezeichnet. Vier elektrisch betriebene Busse, die ausschließlich mit Ökostrom geladen werden, bringen Einheimische und Gäste bereits seit März erfolgreich von A nach B. Unter anderem sind die E-Busse  auch zu dem auf 1.800 Meter Seehöhe gelegenen Schlegeis-Stausee im hinteren Zillertal unterwegs und sparen wertvolle Energie, in dem sie beim Bergabfahren Strom wieder in die Batterie rückspeisen Dadurch werden rund 122.500 Liter Diesel und somit mehr als 300.000 Kilogramm CO2 sowie weitere umweltschädliche Abgase pro Jahr vermieden.

Der Verkehrsanbieter beweist damit, dass E-Busse auch in gebirgigen Region praxistauglich sind. „Im Schienenverkehr ist seit mehr als 100 Jahren Elektro-Mobilität der Standard. Nun sorgt die Energiewende auch im Busbereich für den Umstieg vom fossilen Verbrenner zum effizienten Elektromotor. Damit wird die bereits gute Energie- und Umweltbilanz des Öffentlichen Verkehrs nochmals verbessert“, unterstreicht VCÖ-Expertin Mosshammer. Den Preis als vorbildliches Projekt nahmen heute der Geschäftsführer von Christophorus Reisen, Andreas Kröll, und die Assistentin der Geschäftsleitung, Dajana Letic, entgegen.

Der VCÖ-Mobilitätspreis Tirol wird vom VCÖ in Kooperation mit dem Land Tirol und den ÖBB durchgeführt und von der TIWAG unterstützt. Auf der VCÖ-Website sind unter www.vcoe.at bereits mehr als 2.500 vorbildliche Projekte in einer Online-Datenbank zu finden. In dieser können Gemeinden, Schulen, Unternehmen und Wohnbauträger Tipps und Anregungen holen, wie Verkehrsprobleme klimaverträglich gelöst werden können.