- Austausch mit BürgermeisterInnen und Fachkräften zu Entwicklungen in der Pflege
- Administrative Vereinfachungen durch neue Pflegedokumentation im Fokus
Der direkte Austausch mit BürgermeisterInnen und Fachkräften ist für Pflegelandesrätin Cornelia Hagele von besonderer Bedeutung: „Nur so können regionale Anforderungen, Erfahrungen und Herausforderungen frühzeitig in laufende Entwicklungen auf Landesebene einfließen – ein zentraler Baustein für eine bedarfsgerechte Pflegezukunft in ganz Tirol.“ Deshalb besuchte die Landesrätin im Rahmen der Bezirkstage „Vision 2033“ Pflegeeinrichtungen im Bezirk Schwaz. Im Fokus standen dabei Verbesserungen im Bereich der administrativen Tätigkeiten durch die Umsetzung des Pilotprojektes „Pflegedokumentation Neu“, das unter anderem im Bezirk Schwaz erprobt wurde und nun flächendeckend auf ganz Tirol ausgerollt werden soll.
„Mit der neuen Pflegedokumentation vereinfachen wir die administrativen Tätigkeiten für unsere Pflegekräfte – das ist ein wesentlicher Schritt zur Entlastung des Personals und zur Qualitätssicherung in der Pflege“, betont LRin Hagele im Rahmen des Besuches. „Gerade im Bezirk Schwaz, wo das Pflegeangebot kontinuierlich wächst, schaffen wir mit diesem Projekt mehr Zeit für die Menschen.“
Pflegeangebote im Bezirk Schwaz
Aktuell betreuen und pflegen rund 622 Pflege- und Betreuungskräfte insgesamt über 1.520 Menschen stationär und mobil in den 11 Alten- und Pflegeheimen sowie in acht weiteren Pflege- und Betreuungsorganisationen. Insgesamt stehen derzeit 684 Langzeit- und Kurzzeitpflegeplätze zur Verfügung. Ergänzend dazu gibt es 16 Plätze für qualifizierte Kurzzeitpflege (Übergangspflege), 50 Tagespflegeplätze und 120 Plätze für das Betreute Wohnen.
Um die Versorgung weiter zu verbessern, sollen bis 2033 insgesamt 176 neue Plätze für teilstationäre Pflege geschaffen werden: 78 zusätzliche Plätze in der Tagespflege sowie 98 weitere Plätze für das Betreute Wohnen. Insgesamt 24 zusätzliche Plätze wurden seit 2023 bereits genehmigt und zum Teil auch schon umgesetzt. „Mit dem Ausbau der regionalen Pflegeinfrastruktur schaffen wir die Voraussetzungen für eine verlässliche und wohnortnahe Versorgung. Besonders im ländlichen Raum ist das ein zentraler Beitrag zur Lebensqualität der Menschen“, so LRin Hagele.
Digitaler Fortschritt durch ELGA-Anbindung
Um die Pflege und Betreuung zukunftsfit zu machen, setzt das Land Tirol neben dem Ausbau von wohnortnahen Pflegeplätzen vor allem auf Verbesserungen der Rahmenbedingungen für das Pflegepersonal. Ein wichtiger Bestandteil davon ist der Abbau von administrativen Hürden. Deshalb wurde in insgesamt acht Tiroler Alten- und Pflegeheimen in den Bezirken Schwaz, Imst, Kitzbühel, Landeck und Lienz das Pilotprojekt „Pflegedokumentation Neu“ umgesetzt.
„Die Projekte ‚Pflegedokumentation Neu‘ und ‚Anbindung der Pflegesoftware an die elektronische Gesundheitsakte (ELGA)‘ sind weitere große Meilensteine. Dadurch erhalten Pflegeeinrichtungen direkten digitalen Zugang zu relevanten medizinischen Informationen wie Arztbriefen, Befunden oder Impfdaten. Das verbessert nicht nur die Pflegequalität, sondern erleichtert insbesondere Überstellungen in andere Einrichtungen“, erläutert die Landesrätin.
Maßnahme aus Strukturplan Pflege wurde umgesetzt
Im Rahmen von Workshops erarbeiteten die teilnehmenden Einrichtungen im vergangenen Jahr Standards für die Dokumentation zentraler Pflegethemen wie Schmerzmanagement oder Sturzrisiko. Nach Abschluss der Pilotphase sollen nun die erarbeiteten Maßnahmen flächendeckend in allen Tiroler Alten- und Pflegeheimen umgesetzt werden. Schulungen sorgen dafür, dass Pflegekräfte landesweit von der verbesserten und vereinheitlichten Dokumentation profitieren.
„Der Strukturplan Pflege 2023–2033 ist unser Zukunftsfahrplan für die Pflege in Tirol – mit der ‚Pflegedokumentation Neu‘ setzen wir ein zentrales Vorhaben daraus bereits heute in die Praxis um“, so Landesrätin Hagele abschließend.