Volksdrogen Nr. 1: Alkohol und Tabak

Tirols Soziallandesrätin Gabriele Fischer anlässlich des Weltdrogentags am 26. Juni

Anlässlich des am 26. Juni stattfindenden Weltdrogentags ruft Soziallandesrätin Gabriele Fischer einmal mehr die Auswirkungen des Suchtmittelge- und -missbrauchs in Erinnerung: „Der Konsum von Suchtmitteln und die Abhängigkeit davon beeinflussen die psychische und körperliche Gesundheit, wirken sich auf das Zusammenleben aus und haben finanzielle Konsequenzen.“ Immer noch rangieren Alkohol und Tabak auf den ersten Plätzen beim Suchtmittelkonsum – wohl auch deshalb, weil viele Menschen die gesundheitlichen Gefahren unterschätzen. Schätzungsweise 38.000 TirolerInnen sind alkoholkrank, bei weiteren zwölf Prozent (nochmals 89.000 Personen) hat der Konsum gesundheitsgefährdende Ausmaße.

Alkohol ist Auslöser für über 200 Krankheiten und Störungen

Alkohol gilt als Auslöser für über 200 Krankheiten und Störungen, jedes Jahr sterben weltweit über 3,3 Millionen Menschen aufgrund zu hohen Alkoholkonsums. Nur etwa zehn Prozent der Alkoholabhängigen unterziehen sich einer Therapie – oft erst viel zu spät nach zehn bis 15 Jahren ihrer Erkrankung. Nach einer Therapie ist die Rückfallquote immer noch hoch, dennoch lohne sich der Kampf, ist die Soziallandesrätin überzeugt.

„In Tirol gibt es ein gut ausgebautes Netz an Institutionen und Vereinen, die in der Prävention, Beratung und Begleitung von suchterkrankten Menschen tätig sind. Erste Anlaufstelle ist die Hausärztin bzw. der Hausarzt, die/der dann an die richtigen Unterstützungs- bzw. Hilfsangebote vermittelt“, so LRin Fischer.

Das Land fördert und finanziert ein flächendeckendes Beratungs- und Betreuungsangebot bei Alkoholerkrankung durch den Verein sucht.hilfe BIN mit rund 709.000 Euro (2019). Insgesamt nahmen vergangenes Jahr 1.948 Personen (56 Prozent Männer und 44 Prozent Frauen) – sowohl Betroffene als auch Angehörige – diese Hilfe in Anspruch. Für Nachsorgeangebote im Rehabilitationsbereich wurden im Jahr 2019 knapp 202.000 Euro bereitgestellt. Mehr als 230 Personen konnten dadurch auf ihrem Weg aus der Sucht unterstützt werden.

Alle 38 Stunden stirbt ein Mensch aufgrund Zigarettenkonsums

Rauchen bleibt europaweit weiterhin die meistverbreitete Sucht, in Österreich sind 24,3 Prozent der Bevölkerung betroffen, damit sind wir eines der wenigen europäischen Länder in dem seit 1970 der Anteil der RaucherInnen zugenommen hat. Über sechs Millionen Menschen sterben pro Jahr an den Folgen ihres Tabakkonsums – in Österreich sind es jährlich 14.000 Menschen, die den Zigarettenkonsum mit ihrem Leben bezahlen, das ist umgerechnet ein Mensch alle 38 Minuten.

„Unterstützung für einen Rauchstopp bieten auch das kostenlose Rauchfrei-Telefon unter 0800 810 013, Rauchfrei-APPs, aber auch ambulante und stationäre Raucherentwöhnungen. Auch die Hausärztin bzw. der Hausarzt bzw. Psychologinnen und Psychologen sowie Selbsthilfegruppen sind eine wertvolle Unterstützung beim Abgewöhnen des gesundheitsschädlichen Lasters“, betont LRin Fischer. Das rauchfrei Programm des Vereins sucht.hilfe BIN wurde vergangenes Jahr von insgesamt 145 Personen (49 Männern und 96 Frauen) in Anspruch genommen.

Fokus auf Bewusstseinsbildung und Prävention in Betrieben

Eine wichtige Rolle kommt der Suchtprävention und Bewusstseinsbildung zu. „Die Fachstelle ko&co Suchtprävention bietet in Kooperation mit dem Verein sucht.hilfe BIN das Angebot pib –Prävention in Betrieben an. Dabei handelt es sich um ein umfassendes Maßnahmenpaket, das konkrete Unterstützung für suchtgefährdete oder bereits abhängige Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mit dem Fokus auf Alkohol und Rauchen bietet“, berichtet LRin Fischer. Seit 2003 wurden als bewusstseinsbildende Maßnahmen 490 Veranstaltungen (davon über 380 in den Betrieben) mit über 9.400 TeilnehmerInnen organisiert. Ein weiteres Augenmerk liegt auf Suchtprävention bei Lehrlingen: über 800 Lehrlinge wurden im Rahmen von 60 Workshops erreicht, 15 Workshops wurden für insgesamt 170 AusbilderInnen durchgeführt. Zusätzlich dazu wurden im Rahmen von pib auch Rauchfrei-Programme durchgeführt, die von über 200 TeilnehmerInnen in Anspruch genommen wurden.

Oben angeführte Maßnahmen werden teilweise über Subventionen des Landes finanziert, teilweise über Kostenbeiträge der Betriebe.