- Spezialgerätschaften zur Waldbrandbekämpfung im Wert von 300.000 Euro an Tirols Feuerwehren übergeben
- Waldbrandrisiko steigt durch Klimawandel und Freizeitaktivitäten
- 1,1 Millionen Euro aus dem Waldfonds für Walbrandprävention in Tirol
Spezialgerätschaften zur Waldbrandbekämpfung im Wert von 300.000 Euro haben LHStv Josef Geisler und Landesfeuerwehrkommandant Peter Hölzl am Donnerstag in der Landesfeuerwehrschule an die Tiroler Feuerwehren übergeben. „Ein schnelles und vor allem effektives Eingreifen bei Waldbränden ist das Gebot der Stunde. Unserer Feuerwehren waren bereits in der Vergangenheit gut auf Waldbrandeinsätze vorbereitet. Aber das Waldbrandrisiko steigt. Deshalb rüsten wir mit Hilfe des Waldfonds jetzt nochmals auf“, betont Feuerwehrreferent LHStv Josef Geislerbei der Übergabe der zusätzlichen Gerätschaften.
Eine achtlos weggeworfene Zigarette oder offenes Feuer im Wald gepaart mit Trockenheit können schnell zu einem Waldbrand und enormen Schäden führen. Auch aktuell ist die Waldbrandgefahr in Tirol in südausgerichteten, schneefreien Bereichen weiterhin erheblich. Die Bevölkerung wird dringend ersucht auf das Rauchen und Zweckfeuer im Wald zu verzichten. Generell steigt das Waldbrandrisiko aufgrund der Klimaveränderung und auch aufgrund der vielfältigen Freizeitaktivitäten in unseren Wäldern.
Waldbrände erhöhen Naturgefahren
„Waldbrände verursachen nicht nur enormen finanziellen Schaden, sondern mindern auch die Schutzfunktion der Wälder und erhöhen die Anfälligkeit für andere Naturgefahren. Das müssen wir mit aller Kraft verhindern“, so Geisler. Finanziert wird die zusätzliche Spezialausrüstung für die Waldbrandbekämpfung zu 80 Prozent aus Mitteln des von Bundesministerin Elisabeth Köstinger eingerichteten Waldfonds. 20 Prozent kommen aus Mitteln des Landesfeuerwehrfonds.„In Summe stehen für Tirol aus dem Waldfonds 1,1 Millionen Euro an Fördermitteln für die Waldbrandprävention zur Verfügung. Ein Großteil der Mittel fließt in die weitere Verbesserung der Ausrüstung der Feuerwehren. Wir investieren aber auch in Löschteiche, Ausbildungsprogramme und Bewusstseinsbildung“, führt Christian Schwaninger, Vorstand der Abteilung Waldschutz, zu dieser Sonderfinanzierung des Bundes aus.
Knochenarbeit Bodenbrandbekämpfung
Insbesondere bei größeren Bränden in unwegsamem Gelände ist die Brandbekämpfung mit Löscheinsätzen aus der Luft und der Transport von Einsatzkräften unverzichtbar. „Die Knochenarbeit leisten aber die Feuerwehrleute am Boden. Es gilt Schneisen zur Eindämmung des Waldbrandes zu schlagen sowie Glutnester zu lokalisieren, auszugraben und endgültig abzulöschen. Da bei der Bodenbrandbekämpfung Löschwasser, Pumpen und Schläuche auch in entlegenen Gebieten zum Einsatz kommen, sind kleinere Geräte erforderlich, die entweder eingeflogen oder von den Einsatzkräften zum Einsatzort getragen werden können“, erklärt Landesfeuerwehrkommandant Peter Hölzl. Daher benötigen die Einsatzkräfte spezielle Sonderwerkzeuge für die Bodenbrandbekämpfung wie beispielsweise Äxte und Spaten, von denen mehrere hundert Stück angeschafft wurden. Zur Verfügung stehen auch leicht Waldbrandpumpen, Lastentragen, Schläuche, Löschrucksäcke, Waldbrandhelme, Sicherungsgeräte und vieles mehr.
Damit in den Risikogebieten in allen Landesteilen die entsprechende Spezialausrüstung bei den Feuerwehren vorhanden ist, hat Landesfeuerwehrinspektor Alfons Gruber gemeinsam mit dem Landesfeuerwehrverband in Abstimmung mit den Bezirksfeuerwehrverbänden einen Beschaffungsplan erstellt: „Bis zum Jahr 2024 werden wird die örtlichen Feuerwehren und die übergeordneten Organisationen mit Spezialgerätschaften für die Waldbrandbekämpfung im Wert von rund 775.000 Euro ausstatten.“ Die Ausrüstung für den Bezirk Reutte wird nicht aus dem Waldfonds finanziert.