- Schulterschluss zwischen Bund und Land als Grundlage für nächste Projektschritte
- Instandhaltung der Bestandsfahrzeuge, Finanzierung der Infrastruktur, Beschaffung der Neufahrzeuge im Fokus
Die Arbeiten für die Dekarbonisierung der Zillertalbahn laufen weiterhin auf Hochtouren: Nachdem die unabhängige technische Bewertung der TU Wien heuer eine Akku-Hybrid-Lösung als sinnvollste Variante für den klimaschonenden Betrieb der Schmalspurbahn ergab, wurde nun eine Absichtserklärung zwischen Land Tirol und Bund von Landeshauptmann Anton Mattle, Verkehrslandesrat René Zumtobel und der Bundesministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie, Leonore Gewessler, unterzeichnet.
Klimaschutzministerin Leonore Gewessler: „Die Dekarbonisierung der Zillertalbahn ist ein wichtiger Schritt hin zur Klimaneutralität im Verkehrsbereich. Damit sichern wir die wichtige Verkehrsachse in der Region langfristig ab, machen sie emissionsfrei und erhöhen den Komfort für die Fahrgäste. Mit der gemeinsamen Absichtserklärung zeigen wir, dass der Bund seine Verantwortung wahrnimmt und das Land Tirol bei der Umsetzung und Finanzierung dieses wichtigen Projekts unterstützt.“
Tirols Mobilitätslandesrat René Zumtobel sieht in der Absichtserklärung eine wichtige Weichenstellung: „Die Zillertalbahn ist die einzige dieselbetriebene Bahn in Tirol und bringt durch das Alleinstellungsmerkmal als Schmalspurbahn besondere Herausforderungen mit sich. Das in der Absichtserklärung festgehaltene Bekenntnis des Bundes zur Mitfinanzierung und zu den nächsten Projektschritten ist wesentlich für die gemeinsam gesteckten Ziele. Es ist dringend notwendig, diese wichtige Verkehrsverbindung für tausende Pendlerinnen und Pendler sowie zahlreiche Gäste auf eine klimaschonende Antriebsweise umzustellen und durch den Einsatz von neuen Fahrzeugen deutlich zu attraktiveren.“
Für die Dekarbonisierung der Bahn ist eine enge Zusammenarbeit auf unterschiedlichen Ebenen notwendig. Der Bund bekennt sich in der nun vorliegenden Absichtserklärung einerseits zur Mitfinanzierung bei der Errichtung der erforderlichen Lade- und Versorgungsinfrastruktur. Darauf aufbauend wird der Bund gemeinsam mit dem Land Tirol die Bestellung des künftigen Angebotes in die Wege leiten. Andererseits wird festgehalten, den weiteren Betrieb der Zillertalbahn bis zur Dekarbonisierung durch eine finanzielle Beteiligung an den anfallenden Kosten zur Wartung und Instandhaltung der bestehenden Zuggarnituren sicherzustellen. Darüber hinaus ermöglichen Bund und Land den Zillertaler Verkehrsbetrieben, die Vorarbeiten und Planungsleistungen für die notwendige Lade- und Versorgungseinrichtungen zeitnah zu starten, indem bereits genehmigte, aber nicht verwendete Mittel des Mittelfristigen Investitionsprogrammes (MIP) 2021-2025 verwendet werden können.
Die weitere Finanzierung der notwendigen Infrastruktur wird im zwischen dem Bund, dem Land Tirol und den regionalen Partnern zu verhandelnden zehnten Mittelfristigen Investitionsprogramm (2026-2030) auf Basis der von den Zillertaler Verkehrsbetrieben zur Verfügung zu stellenden Unterlagen für die infrastrukturellen Maßnahmen festgelegt. Auch direkte Fördermöglichkeiten des Bundes für die akkubasierten neuen Fahrzeuge werden geprüft.
Neben jenen Punkten, die die Mitfinanzierung des Bundes bei der Instandhaltung der Bestandsfahrzeuge sowie Neuausrichtung der Zillertalbahn betreffen, wird in der gemeinsamen Erklärung auch festgelegt, dass das Land Tirol im Rahmen des Mobilitätsmasterplans 2030 gemeinsam mit der Region verkehrspolitische Begleitmaßnahmen erarbeiten wird.
Parallele Arbeiten in mehreren Projektgruppen
Aktuell wird in mehreren Projektgruppen unter intensiver Einbeziehung der Zillertaler Verkehrsbetriebe an der Erstellung der Ausschreibungsunterlagen für neue Fahrzeuge gearbeitet. Ebenso werden zeitnah die Ergebnisse der Infrastrukturstudie als Grundlage für die weiteren Planungen entlang der Bahnstrecke erwartet. „Die Dekarbonisierung und Attraktivierung der Zillertalbahn ist ein sehr wichtiges, aber auch ein sehr umfangreiches Projekt, das wir nur unter Einbeziehung aller relevanten Stakeholder erfolgreich umsetzen können. Es wird daher auf vielen Ebenen gleichzeitig gearbeitet um ein finanziell abgesichertes, unter den Partnern abgestimmtes Vorankommen sicherzustellen“, erklärt LR Zumtobel.