- Einheitlicher Vertrag regelt künftig Datenverteilung über Lagezentrum
- GeoSphere Austria (GSA) liefert Wetterdaten
Wetterdaten als wichtige Entscheidungsgrundlage, ob für das Krisen- und Katastrophenmanagement, die Straßenmeistereien oder auch den Waldschutz. Im Rahmen eines neuen Vertrages mit der GeoSphere Austria (GSA), der Bundesanstalt für Geologie, Geophysik, Klimatologie und Meteorologie, investiert das Land künftig jährlich rund 140.000 Euro in umfangreiche Daten zu Niederschlag, Wind, Neuschnee und vielen weiteren Parametern. „Diese Daten dienen vor allem einem Ziel: Der Sicherheit der Tirolerinnen und Tiroler“, betont Sicherheitslandesrätin Astrid Mair und führt aus: „Entscheidungen brauchen eine starke, faktenbasierte Grundlage. Gerade in Anbetracht der sich häufenden Wetterextreme infolge des Klimawandels sind präzise Wetterdaten ein Schlüsselfaktor. Egal, ob es um Lawinenwarnungen auf Basis von Neuschneeprognosen geht, oder um die Arbeit der Straßenmeistereien, die abhängig von den Wetterbedingungen ihre Einsätze planen sowie dem Sachgebiet Hydrographie, welches mit den Daten Hochwasserprognosen erstellt: Je genauer die Vorhersagen, desto besser kann gewarnt und gearbeitet werden. Im Ernstfall kann genau das den entscheidenden Unterschied machen.“
Die Wetterdaten – von Satellitenbildern über Niederschlagswahrscheinlichkeiten sowie grafischen Analysen der Niederschlagsmengen und der Niederschlagsart bis hin zu Blitzortungen – werden von der GSA zur Verfügung gestellt. Für die verschiedenen Dienststellen des Landes, aber auch für die EntscheidungsträgerInnen auf Gemeindeebene sowie die Tiroler Feuerwehren sind sie dann über die sogenannte „Wetterbox Tirol“ abrufbar. Durch den neuen Vertrag mit der GSA erfolgt die Koordination des umfangreichen Informationsportals durch die Landeswarnzentrale „Mit dem neuen Vertrag setzen wir einen Schritt mehr in die Richtung, die Landeswarnzentrale zu einem umfassenden Lagezentrum auszubauen. Die Daten – darunter sind nicht nur Rohdaten für Fachdienststellen, sondern auch Analysen der Expertinnen und Experten der GSA zu außergewöhnlichen Wettersituationen – werden in gemeinsamen Abstimmungen mit der Landeswarnzentrale bewertet und weitere Veranlassungen getroffen. Damit haben wir also einen entscheidenden Schritt getan, um ein umfassendes meteorologisches Daten- und Informationsportal zu etablieren, das uns nicht nur bei kritischen Entscheidungen unterstützt, sondern letztlich auch den Menschen in Tirol direkt zugutekommt.“
Wetterdaten, Warn-SMS und automatische Straßensperren
Seitens der GSA werden über die Wetterbox Tirol verschiedenste Wetterprognosen zur Verfügung gestellt. Gleichzeitig werden eigene „Winterdienst-SMS“ für die Straßenmeistereien aber auch das „Alm-SMS“ als Witterungs-Frühwarnsystem für AlmbewirtschafterInnen versandt. Auf Gemeindeebene erhalten EntscheidungsträgerInnen zusätzlich Warnungen, bei potentiell gefährlichen Wetterentwicklungen in ihrem Gemeindegebiet. Das eigene Hahntennjoch-Starkregenwarnsystem ermöglicht es zusätzlich, die Passstraße bei Starkregenereignissen zur Sicherheit der Verkehrsteilnehmenden automatisch zu sperren. Zusätzlich stellt die GSA auch Daten für den Euregio-Wetterbericht Tinia zur Verfügung.
Umgekehrt stellt das Land Tirol wiederum der GSA zusätzliche Daten zur Verfügung, die über die rund 200 Wettermessstationen und die über 650 Niederschlagsmessstellen gesammelt werden. „Je mehr Daten zur Verfügung stehen, desto präziser kann gearbeitet werden. Umso wichtiger ist der Austausch und die Zusammenarbeit“, so LRin Mair.