Erstes Tiroler Breitbandforum

Steigerung der Glasfaser-Anschlussrate im Fokus

  • Tirol bei Glasfaser-Anschlussrate Spitzenreiter – dennoch gibt es Nachholbedarf
  • Rund 190 Tiroler Gemeinden bzw. 20 Planungsverbände beteiligen sich an Breitbandoffensive des Landes
  • Mit dem „Glasfaserpakt für Tirol“ 2020 ziehen Land Tirol, Tiroler Gemeinden und Service-Provider an einem Strang

Wie kann die Glasfaser-Anschlussrate weiter erhöht werden und welche Rolle spielen die Service-Provider und Gemeinden dabei? Diese und weitere Fragen wurden beim ersten Tiroler Breitbandforum, das diese Woche im Beisein von Digitalisierungsstaatssekretär Florian Tursky und Digitalisierungslandesrat Mario Gerber im Congress Innsbruck stattgefunden hat, diskutiert. Mit dabei waren neben BreitbandexpertInnen auch VertreterInnen von Gemeinden und Internet-Service-Providern. Das Forum wurde von der landeseigenen Breitbandserviceagentur (BBSA) veranstaltet.

Nachholbedarf bei Glasfaser-Anschlussrate

Seit dem Jahr 2014 flossen rund 102 Millionen Euro an Bundesförderungen sowie 110 Millionen Euro an Landesförderungen in den Ausbau der Breitband- und Glasfaserinfrastruktur in Tirol. Damit das ultraschnelle Internet von der Bevölkerung aber auch genutzt werden kann, ist in weiterer Folge ein Anschluss an die einzelnen Haushalte notwendig. Laut einem Bericht der Regulierungsbehörde (RTR) gibt es hier – sowohl bundes- als auch landesweit – Nachholbedarf: Im zweiten Quartal 2022 betrug die Glasfaser-Anschlussrate in Österreich rund 19 Prozent, in Tirol waren es 22 Prozent. Betrachtet man ausschließlich jene 190 Tiroler Gemeinden, welche mit Bundes- und Landesunterstützung Glasfasernetze errichtet haben, so liegt hier die Glasfaser-Anschlussrate bei stolzen 42 Prozent.

„Neben der Stärkung von digitalen Kompetenzen ist mir der Breitbandausbau in den Gemeinden ein wesentliches Anliegen. Schnelles Internet bis ins letzte Tal ist entscheidend, um unseren Wirtschaftsstandort attraktiv zu halten und unseren Wohlstand zu sichern. Letztes Jahr haben wir 900 Millionen Euro in den Breitbandausbau investiert und auch heuer wird es noch einen Fördercall geben, um auch die letzten weißen Flecken lückenlos zu schließen“, erklärt StS Tursky.

Mit der Breitbandoffensive verfolgt auch das Land Tirol einen flächendeckenden Breitbandausbau, wie LR Gerber ausführt: „Bereits vor über zehn Jahren hat das Land Tirol erstmals den Breitband-Masterplan verabschiedet und damit den Grundstein für eine zukunftsweisende Strategie gelegt. Seitdem verfolgen wir in Tirol das Ziel, möglichst viele Gemeinden mit zukunftsfähigen Glasfasernetzen zu versorgen.“ Aktuell beteiligen sich rund 190 Tiroler Gemeinden bzw. 20 Planungsverbände an der Breitbandoffensive des Landes. „Der Breitbandausbau in Tirol ist bereits weit fortgeschritten, Tirol ist in dieser Hinsicht gewissermaßen Vorreiter. Was jedoch noch weiter erhöht werden muss, ist die Take-Rate – also die Anschlüsse der einzelnen Haushalte an die Breitbandinfrastruktur. Im Rahmen des Breitband-Masterplans, der nächstes Jahr weiter fortgeschrieben wird, wird auch die Erhöhung der Take-Rate eine wesentliche Rolle spielen“, betont LR Gerber.

Breitbandserviceagentur Tirol unterstützt Tiroler Gemeinden

Die Breitbandserviceagentur Tirol GmbH ist eine zentrale Anlaufstelle für die Tiroler Gemeinden sowie Planungsverbände bei jeglichen Anliegen rund um den Ausbau der Breitband- und Glasfaserinfrastruktur – so auch bei der Glasfaser-Anschlussrate, wie Geschäftsführer Arno Abler erläutert: „Die Anschlussrate ist die wichtigste Stellschraube für die Wirtschaftlichkeit eines Glasfasernetzes. Denn nur, wenn die Privathaushalte als auch Betriebe an die Infrastruktur angeschlossen sind, kann das schnelle Internet auch von den Bürgerinnen und Bürgern sowie Unternehmen genutzt werden. Vonseiten der Breitbandagentur Tirol unterstützen wir die Gemeinden hier auf verschiedensten Ebenen.“

„Glasfaserpakt für Tirol“ bündelt Kräfte

Mit dem vor rund drei Jahren beschlossenen „Glasfaserpakt für Tirol“ wurde ein weiterer Meilenstein für den gemeinsamen Breitbandausbau gelegt, wobei das Land Tirol, die Tiroler Gemeinden sowie alle Internet-Service-Provider an einem Strang ziehen. Kern des Glasfaserpakts ist, dass die Gemeinden ihre von Land und Bund geförderten Glasfasernetze zu günstigen Konditionen allen Providern, die dazu bereit sind, unter gleichen, transparenten und fairen Bedingungen zur Verfügung stellen. Diese bieten ihre Dienste daraufhin sowohl den BürgerInnen als auch den Unternehmen zu attraktiven Tarifen an und verzichten auf den weiteren Ausbau einer eigenen Netzinfrastruktur.