Nach dem konkreten Verdacht, dass es sich bei den Coronainfektionen in Jochberg um die britische Virusmutation B.1.1.7. handelt, ließen sich bereits über zwei Drittel der Jochberger Bevölkerung mittels PCR-Test (Mund-Rachen-Abstrich) auf das Coronavirus testen. Vorsorglich wurde gestern, Mittwoch, auch die gesamte Bevölkerung im Bezirk Kitzbühel dazu aufgerufen, einen solchen Coronatest vorzunehmen. Das Angebot gilt das gesamte Wochenende ab morgen, Freitag, bis Montag. Die Anmeldungen dazu sind ab sofort unter www.tiroltestet.at möglich, rund 1.000 Personen haben sich dazu bereits angemeldet. Bei einer telefonischen Anmeldung über die Gesundheitshotline 1450 ist anzugeben, dass die Anmeldung im Zuge des Aufrufs an die Kitzbüheler bzw. Jochberger Bevölkerung erfolgt.
„Ich danke der Jochberger Bevölkerung, dass sie diese Vorsichtsmaßnahme mittragen und zahlreiche Menschen bereits die Möglichkeit nutzten, um ihren aktuellen Corona-Status zu überprüfen. Wir rufen in diesem Zusammenhang auch die gesamte Kitzbüheler Bevölkerung auf, es den Jochbergerinnen und Jochbergern gleich zu tun. Je mehr Testungen durchgeführt werden, desto detaillierter wird das Bild des Infektionsgeschehens im Bezirk. Die aktuell vorliegenden Ergebnisse stimmen vorsichtig optimistisch – dennoch sind die weiteren Ergebnisse aus dem Bezirk ausschlaggebend für die weitere Vorgehensweise“, sagt LH Günther Platter.
Aktuell liegen bei insgesamt über 1.061 durchgeführten PCR-Tests vier positive Ergebnisse vor. Drei davon stammen aus der Jochberger Bevölkerung, eine von einer bereits abgesonderten Kontaktperson der bekannten 17 Fälle. Sie alle wurden im Detail auf mögliche Auffälligkeiten im PCR-Profil geprüft, um zu bestimmen, ob es sich dabei um die britische Virusmutation handelt.
Bei drei Proben aus der Bevölkerung liegen keine Auffälligkeiten im PCR-Profil vor, die auf das mutierte Virus hinweisen.
Bei jener Person, die bereits im Vorfeld abgesondert wurde, da sie als enge Kontaktperson im Zusammenhang mit den 17 Fällen in Jochberg galt, liegt nach einer weiteren Testung der Verdacht auf die britische Virusmutation vor.
Derzeit werden weitere behördliche Abklärungen – auch mit Unterstützung der Polizei – durchgeführt. „Laut derzeitigem Stand der Erhebungen im Zuge des Contact Tracings hatte die betroffene Gruppe zur Bevölkerung keinen Kontakt. Wir gehen allen eingehenden Meldungen nach und berücksichtigen neue Erkenntnisstände im Zuge von Befragungen und des Contact Tracings“, betont Elmar Rizzoli, Leiter des Einsatzstabes CORONA. Vonseiten des Landeshauptmannes wird dahingehend betont: „Wir dürfen die aktuelle Situation nicht auf die leichte Schulter nehmen. Das Coronavirus stellt uns ohnehin vor große Herausforderungen. Der Verdacht auf das Vorhandensein der mutierten Virusform liegt nicht nur in Tirol, sondern mittlerweile in zahlreichen anderen Bundesländern in Österreich vor. Die gesetzten Schritte im Bezirk Kitzbühel sind eine umfassende vorsorgliche Sicherheitsmaßnahme, um eine Verbreitung der mutierten Virusform und damit ein potentielles Wiederansteigen der Coronainfektionen in Tirol bestmöglich zu verhindern.“