- Neue Kategorie „TirolerIn des Jahres – Lebenswerk“: Ingeborg Hochmair-Desoyer geehrt
- Abend in der Bundeshauptstadt im Zeichen Tirols und seiner herausragenden Persönlichkeiten
Was haben die amtierende Weltmeisterin im Blinden-Golf, der geschäftsführende Vorstand der APA – Austria Presse Agentur und die geschäftsführende Gesellschafterin und technische Leiterin der Firma MED-EL gemeinsam? Alle drei dürfen sich seit heute, Donnerstagabend, als „TirolerInnen des Jahres 2023“ bezeichnen. Im Rahmen des Tirol-Empfangs in der Libelle im MuseumsQuartier in Wien überreichte LH Anton Mattle gemeinsam mit Club-Tirol-Präsident Julian Hadschieff die Auszeichnung an Karin Becker, Clemens Pig und Ingeborg Hochmair-Desoyer. Neben dem Landeshauptmann und weiteren Regierungsmitgliedern nahmen auch zahlreiche Gäste und VertreterInnen aus Wirtschaft, Politik, Medien und Kultur an der Veranstaltung teil. Der Tirol-Empfang wird vom Land Tirol in Zusammenarbeit mit dem Club Tirol organisiert.
„Der heutige Abend in der Bundeshauptstadt stand ganz im Zeichen Tirols und seiner herausragenden Persönlichkeiten. Tirol ist über seine Landesgrenzen hinaus bekannt – und das für viele verschiedene Dinge. Einerseits sind wir im Sport seit jeher international erfolgreich und anerkannt. Gleichzeitig ist Tirol aber auch in der Medizin, Wirtschaft, Forschung und zahlreichen weiteren Bereichen stark vertreten. Deshalb freut es mich umso mehr, heute drei Tiroler Persönlichkeiten auszeichnen zu dürfen, die mit ihrem vorbildhaften Wirken und ihren einzigartigen Leistungen das Land Tirol stets würdig vertreten. Dafür gilt es, größten Dank und Anerkennung auszusprechen“, betont der Landeshauptmann.
Julian Hadschieff, Präsident des Club Tirol, ergänzt: „In Zeiten voller Unsicherheit und Veränderung ist es besonders wichtig, Persönlichkeiten vor den Vorhang zu holen, die an sich und ihre Stärken glauben, die objektive Information hochhalten und die durch ihren Einsatz für Forschung und Unternehmertum das Leben vieler Menschen maßgeblich erleichtern.“
„Tirolerin und Tiroler des Jahres 2023“
Mit Karin Becker wurde ein sportliches Ausnahmetalent vor den Vorhang geholt und zur „Tirolerin des Jahres 2023“ gekürt. Im März 2023 wurde die Innsbruckerin, die Mitglied im Golfclub Seefeld/Reith ist, in Kapstadt (Südafrika) als erste Österreicherin Weltmeisterin im Blinden-Golf. Ihr Credo war stets: „Für Golf braucht man nichts zu sehen, man braucht nur fühlen und spüren.“ Die Tirolerin war mit 20 Jahren durch einen Gendefekt innerhalb von drei Monaten bis auf vier Prozent Sehrestwert erblindet. „Karin Becker ist ein Vorzeigebeispiel dafür, wie Menschen sich nach Schicksalsschlägen mit viel Mut und Kraft zurückkämpfen und einen überaus erfolgreichen Lebensweg beschreiten können“, zollen ihr auch LH Mattle und Präsident Hadschieff Respekt.
Zum „Tiroler des Jahres 2023“ wurde der gebürtige Innsbrucker Clemens Pig, geschäftsführende Vorstand der APA, gekürt. In der Jurybegründung heißt es dazu unter anderem: Clemens Pig hat frühzeitig erkannt, dass Nachrichtenagenturen nur unabhängig bleiben können, wenn sie sich den technischen und medialen Herausforderungen stellen und hat das Unternehmen gemeinsam mit den genossenschaftlich beteiligten Medien zu einem innovativen Branchenleader mit internationalem Vorzeigecharakter umgebaut. Diese Leistung würdigt auch die Tatsache, dass Clemens Pig zum Präsidenten der European Alliance of News Agencies (EANA) gewählt wurde und zum Vizepräsidenten des Verwaltungsrates der Schweizer Nachrichtenagenturgruppe Keystone-SDA (Bern). „Noch nie waren unabhängige, selbständige Nachrichtenagenturen so wichtig wie heute, um objektive, zeitnahe Informationen zu transportieren. Umso wichtiger ist es, dass es Menschen wie Clemens Pig gibt, die sich dafür einsetzen“, gratulieren LH Mattle und Präsident Hadschieff.
Ingeborg Hochmair-Desoyer für Lebenswerk ausgezeichnet
Außergewöhnliche Menschen verlangen nach einzigartigen Auszeichnungen. Erstmals entschloss sich die Jury daher dazu, die Auszeichnung „Tirolerin des Jahres – Lebenswerk“ an Ingeborg Hochmair-Desoyer zu vergeben. Die promovierte Elektroingenieurin der TU Wien entwickelte mit ihrem Ehemann Erwin Hochmair das weltweit erste mikroelektronische Mehrkanal-Cochlea-Implantat, das Menschen mit starkem Hörverlust wieder Hören und ein aktives soziales Leben ermöglicht. Mit ihrem Mann gründete sie das Medizintechnik-Unternehmen MED-EL und entwickelte es als dessen technische Leiterin und geschäftsführende Gesellschafterin mehr als 30 Jahre lang zu einem der weltweit führenden Anbieter auf dem Gebiet der Hörimplantat-Systeme. Das Unternehmen beschäftigt in Innsbruck 1.700 und weltweit 2.600 MitarbeiterInnen aus 80 Nationen in 30 Ländern. Im Sinne einer Corporate Social Responsibility begründete Ingeborg Hochmair in Innsbruck den ersten Audiospace „Audioversum“, der BesucherInnen faszinierende Einblicke in die Welt des Hörens eröffnet, unterstützte den Forschungs- und Universitätsstandort Innsbruck mit einer Stiftungsprofessur im Bereich Mechatronik an der LFU und einer Stiftungsprofessur im Bereich experimentelle Audiologie an der Medizinischen Universität Innsbruck (MUI), vergab zahlreiche Stipendien an begabte StudentInnen mit Cochlea-Implantaten und entwickelte unter anderem auch Hilfsprogramme für hilfsbedürftige Kinder in Entwicklungsländern.