Über 1,4 Millionen Euro für regionale Projekte in Tirol

Landesmittel, Bundesmittel und EU-Regionalförderungen unter anderem für Nachhaltigkeit, Kultur und Mobilität

  • 25 regionale Projekte in ganz Tirol gefördert

Eine Ortskernrevitalisierung, ein neuer Kulturraum am Bahnhof und ein Messsystem zur Analyse von Besucheraktivitäten: Insgesamt 25 innovative Tiroler Projekte werden mit über 1,4 Millionen Euro gefördert. Das beschloss die Tiroler Landesregierung kürzlich auf Antrag von LH Anton Mattle. Ein Großteil der Investitionen wird mittels EU-Regionalförderungen finanziert, die durch Landes- und Bundesmittel ergänzt werden.  „Die Tirolerinnen und Tiroler profitieren unmittelbar von EU-Förderungen. Sie treiben Innovationen in unserem Land an, stärken unsere Regionen und fördern nachhaltiges Wachstum. Ohne die Unterstützung der EU wären viele solcher Projekte in Tirol nicht realisierbar. Umso wichtiger ist es, dass wir die Gelder abholen und Landesmittel ergänzen. Damit schaffen wir gute Voraussetzungen für zukünftige Generationen im ländlichen Raum. Somit konnten wir wieder 25 innovative Tiroler Projekte mit über 1,4 Millionen Euro fördern“, so LH Anton Mattle.

Projekte von KI-basierten Wetterprognosen bis hin zu einer Tagespflege

In ganz Tirol werden 25 Projekte mit insgesamt rund 1,4 Millionen Euro gefördert – zusammengesetzt aus rund 380.000 Euro an Landesmitteln, 190.000 Euro an Bundesmitteln und 860.000 Euro aus dem Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raumes (ELER) und dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE).


Geförderte Projekte im Zuge des aktuellen Förderungsbeschlusses:

Bezirk Imst:

  • Mit dem Projekt „Umsetzung der Maßnahmen – Energieeffizienz und Klimaschutz für Planungsverbände und Gemeinden im Bereich Regionalmanagement Region Imst 2024 bis 2027“ wird insbesondere die Ebene der Planungsverbände im Bereich Klimawandel und Energieeffizienz gestärkt. Dazu wird das bereits aufgebaute Netzwerk gezielt in Richtung kleinerer Teilregionen weiterentwickelt. Außerdem werden neben Gemeindeteams verstärkt auch noch weitere Stakeholder eingebunden (beispielsweise Tourismusverbände, Naturparke, MobilitätsvertreterInnen).

Stadt Innsbruck und Bezirk Innsbruck-Land:

  • Das Projekt „Tirol partizipiert: Partizipative Kommunikation auf Gemeindeebene“ hilft Gemeinden aus der Region Innsbruck-Land, zu konkreten Fragestellungen auf Gemeindeebene ein passendes Kommunikationsmedium zu finden und dieses anzuwenden. Konkret wird den Gemeinden im Bezirk unter die Arme gegriffen und dabei geholfen, wichtige Themen professionell nach außen zu kommunizieren. Im Anschluss wird zudem evaluiert, inwiefern dieses zur Verbesserung der Wirksamkeit der Kommunikation auf Gemeindeebene beitragen und politische Partizipation der BürgerInnen in den Gemeinden erhöhen kann. Die zentralen Ergebnisse werden anschließend zu einem „Handbuch“ aufbereitet, das allen Tiroler Gemeinden dabei helfen soll, unabhängig von den vorhandenen Ressourcen, Kommunikationsprozesse selbstständig durchzuführen.

Bezirk Schwaz:

  • Mit dem Projekt „LAG (Lokale Aktionsgruppe) Schwaz – Managementkosten 2024“ wird die proaktive Entwicklung und Umsetzung von Projekten im Bezirk Schwaz weiter gestärkt. Zugleich wird damit eine regionale Plattform für den Austausch und die Vernetzung geschaffen.
  • Das Projekt „Kulturraum und Theater am Bahnhof“ schafft Räumlichkeiten für Proben und Aufführungen für die regionale Theaterkultur. Dafür wird derzeitiger Leerstand in der Stadt Schwaz direkt am Bahnhof aktiviert. Diese Räumlichkeit liegt somit geografisch und verkehrstechnisch direkt am Knotenpunkt und verbindet über die Gemeindegrenze hinaus Schwaz, Vomp und Stans. In erster Linie sollen unterschiedliche Theatergruppen dort ihre neue Heimat finden. Zudem soll für junge Menschen die Möglichkeit bestehen, dort jugendorientierte Musik- und Tanzveranstaltungen zu organisieren.
  • Das Ziel des Projekts „Kulturregion Bezirk Schwaz 2024-2026“ ist die Etablierung der zentralen Stelle einer Kulturverantwortlichen, die in ihrer Funktion eine regelmäßige Vernetzung zwischen den Gemeinden, den Kulturschaffenden und den entsprechenden Stellen beim Land Tirol sicherstellt. Dieses Kulturnetzwerk soll sich als tragfähige Plattform entwickeln und langfristig bezirksweite und funktionale Strukturen ausbilden.

Bezirk Kufstein:

  • Ziel des Projekts „Handgefertigt mit Herz – Trachten für die jungen Hoachtoia“ ist die Erhaltung des Brauchtums der Wildschönauer Tracht und das Weitergeben des Wissens um die Herstellung der Tracht an die Kinder und Jugendlichen.
  • Mit dem Projekt „Mobilitätskoordination Wilder Kaiser und Umgebung“ werden durch die Anstellung eines/einer MobilitätskoordinatorIn moderne und umweltfreundliche Mobilitätslösungen entwickelt. Das Projekt wird in enger Kooperation mit dem Team von Kufstein mobil umgesetzt, das hier bereits auf wertvolle Erfahrungen und Wissen zurückgreifen kann. Die Aufgaben reichen vom Weitergeben von Informationen über Planungen für Fuß-, Fahrrad- und Projekte rund um den öffentlichen Verkehr bis hin zur Interessensvertretung in der Region.
  • Das Projekt „‚zu Bsuach geh‘ Besuchsdienst in den Regionen KUUSK/Kitzbüheler Alpen“ organisiert Schulungs- und Fortbildungsmaßnahmen für Freiwillige, die professionelle Einrichtungen bei Besuchsdiensten in Privathaushalten unterstützen.

Bezirk Kitzbühel:

  • Mit dem Projekt „Der Wandel in der Gastronomie“ werden kreative Ideen erarbeitet, um mehr Lehrlinge und MitarbeiterInnen für die Gastronomie und Hotellerie zu gewinnen. Aufbauend auf einer Situationsanalyse auch in Hinblick auf Nutzungsverhalten in Bezug auf Social Media und Plattformen arbeitet man spezifische Ansätze für die Zielgruppe aus. Die Ideen und Ansätze werden anhand der 22 Mitgliederbetriebe vom Verein Kitz-KochArt durchgeführt und in der Praxis erprobt.
  • Das Ziel des Projekts „Ortskernrevitalisierung: Raum für Möglichkeiten“ ist die neue Nutzung eines leerstehenden Objekts in der Vorderstadt von Kitzbühel. Gemeinsam mit involvierten Personen, der Universität und jungen Menschen sollen Möglichkeiten und Ideen erarbeitet und in einem Pop-up-Format getestet werden. Im Rahmen des Projektes wird der Prozess zur Ideenfindung und zur Testphase unterstützt.
  • Mit dem Projekt „Seebühne Pillersee“ wird ein wesentlicher Qualitätsschritt in der Region geschaffen. Der Pillersee ist zentral im Pillerseetal gelegen und dort finden zahlreiche Veranstaltungen statt. Die Seebühne kann dafür gut genutzt werden.
  • Mit dem Projekt „FWZ regio3“ werden die Aufgaben der Freiwilligenkoordination noch umfassender umgesetzt. Die Region setzt damit verstärkt auch regionale Mittel für den Bereich ein. Dadurch können über die bereitgestellten Mittel des Landes weitere Aktivitäten und Ansatzpunkte in der Region entfaltet werden. Insgesamt wird damit der Freiwilligenbereich finanziell und strukturell weiter gestärkt.
  • Das Projekt „Community Hub regio3“ ist darauf ausgerichtet, die gesellschaftliche Integration und Unterstützung in der Region mit Hilfe von KoordinatorInnen zu verbessern, insbesondere für vulnerablere Gruppen wie Jugendliche, Frauen, Alleinerziehende, Menschen in Notlagen und SeniorInnen. Durch Beteiligungen von BürgerInnen und Einbindungen von bestehenden Organisationen und Freiwilligen sowie Workshops werden weitere Ziele erarbeitet, die in Folgeprojekten umgesetzt werden.
  • Mit dem Projekt „Elaborat lokale und regionale Erneuerbare Energiegemeinschaften im Pillerseetal“ soll auf Basis der Investitionen von fünf Gemeinden des Pillerseetales in erneuerbare Energieträger geprüft werden, wo eine gemeindeinterne Energiegemeinschaft sinnvoll ist und wo besser eine gemeindeübergreifende Lösung umgesetzt werden soll.

Bezirk Lienz:

  • Mit dem Projekt „Handwerkszeug für die Vereinsarbeit“ werden mithilfe von Schulungsmaßnahmen Vereine im Bezirk als Stützpfeiler der Gemeinschaft gestärkt. Das Projekt trägt damit auch zu einer Stärkung der Strukturen im Freiwilligenwesen bei und bietet zugleich eine Möglichkeit für Austausch und Vernetzung.

Bezirk Landeck:

  •  „KLAR! Stanzertal: Renaturierung Hirschenbad, Nessleralm“ nennt sich ein Projekt, welches die Gemeinde Pettneu am Arlberg ins Leben gerufen hat, um das sogenannte „Hirschenbad“ für die Natur und die Bevölkerung dauerhaft zu erhalten.
  • Mit dem Projekt „Personenzählsystem zur langfristigen Datenerhebung für Freizeitwege und Trails zur erfolgreichen Besucherlenkung Serfaus Fiss Ladis“ wird ein Messsystem installiert, welches eine präzise Erfassung und Analyse der Besucheraktivitäten ermöglicht. Dieses ist sowohl für den Tourismusverband in der Angebotsentwicklung, für die Bergbahnunternehmen in der Betreuung und Erhaltung von Touristenattraktionen sowie für die Gemeinden von großer Bedeutung.
  • Das Projekt „Brotbackofen Perjen“ schafft einen neuen Ort als Treffpunkt für alle PerjenerInnen. Die Idee der Bevölkerung war es, den neuen Platz, welcher durch die Errichtung einer neuen Wohnanlage durch die Neue Heimat Tirol entsteht, mit einem Dorfbrot-Backofen zu beleben und ihm so eine besondere Funktion zukommen zu lassen. Dadurch entsteht ein Ort des Austausches und der Begegnung.
  • Ziel des Projekts „Nachhaltigkeitskoordination & Lebensraummanagement Tourismusverband Tiroler Oberland“ ist die Finanzierung der Personalkosten im Bereich der Nachhaltigkeitskoordination & Lebensraummanagements im Tourismusverband Tiroler Oberland. Hier werden zum einen ergänzend zu den gesetzlich geforderten Punkten diverse weitergehende Aktivitäten in diesem Bereich vertiefend bearbeitet. Zum anderen werden damit aber auch Projekte, die sich dem Lebensraum im Allgemeinen widmen, weiterentwickelt.
  • Mit dem Projekt „KI-basierte Wetterprognosen für optimiertes Intrastrukturmanagement im Tourismus“ werden auf die Region abgestimmte Wettervorhersagen getroffen, die nicht nur das Wetter per se berücksichtigen, sondern auch erweiterte Parameter wie Touren- und Wegverläufe, Schildstandorte und Blitzdaten miteinbeziehen. Dadurch können bessere Vorhersagen getroffen und mithilfe von Künstlicher Intelligenz Szenarien gestaltet werden.
  • Das Projekt „Leuchtturm MINT Minilab – Bezirk Landeck“ erarbeitet über Minilabs ein schulstufenübergreifendes Konzept, welches eine innovative Möglichkeit bietet, mehrere Bildungseinrichtungen zu nutzen und somit die Vorteile des MINT-Bereichs (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) für eine breitere Palette von SchülerInnen zugänglich zu machen.
  • Ziel der „Notstromversorgung am Bauernhof ‚Raphael Zangerl‘ ist der Kauf eines Zapfwellengenerators, um den Betrieb am Hof von Raphael Zangerl im Falle eines Stromausfalles aufrecht erhalten zu können. Zapfwellengeneratoren versorgen landwirtschaftliche Betriebe am zuverlässigsten und am günstigsten mit Notstrom.
  • Mit dem Projekt „Nationales LEADER Kooperationsprojekt: Netzwerkstelle Leerstandsmanagement Tirol 2024-2025“ wird eine Koordinationsstelle eingerichtet, welche als Netzwerkknoten zwischen den LeerstandsmanagerInnen, den beteiligten Regionalmanagements / LAGs sowie der Abteilung Bodenordnung (Fachbereich Dorferneuerung) fungiert. Dazu wird u.a. ein eigener Arbeitskreis eingerichtet, an welchem zuvor genannte Vertreter angehören sollen.

Bezirk Reutte:

  • Das Projekt „Tagespflege light Lechtal“ macht es sich zur Aufgabe, bereits vorhandene Räumlichkeiten für eine Tagespflege light zu adaptieren. Die demographische Veränderung führt zu einem stark steigenden Bedarf an Pflegeeinrichtungen. Gerade im ländlichen Raum gibt es hier noch großen Handlungsbedarf. Im obersten Lechtal mit den Gemeinden Holzgau (Standortgemeinde), Bach, Steeg und Kaisers wird daher im neu errichteten „Betreuten Wohnen Lechtal“ eine „Tagespflege light” entstehen.
  • Mit dem Projekt „Fortbildungskatalog für Pflegekräfte“ wurde das Angebot an Weiterbildungen von allen vier Außerferner Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen gemeinsam und abgestimmt auf die Ziele der Arbeitgebermarke „Who cares-we care“ sowie auf die Bedürfnisse der circa 400 MitarbeiterInnen im Pflegebereich erarbeitet. Das übergeordnete Ziel ist der Aufbau einer starken Arbeitgebermarke im Bereich Pflege. Damit soll langfristig eine Abschwächung des Fachkräftemangels in der Pflege erreicht werden.