Aktuelles aus der Regierungssitzung: Weiterbildungsbonus gestärkt

Bis zu 3.000 Euro: Weiterbildungsbonus Tirol fördert bis zu 90 Prozent von Kurskosten im Zuge von Weiterbildungsmaßnahmen

  • Maßnahme zur Höherqualifizierung wird bis Ende 2024 verlängert
  • Bildungsabschluss künftig kein Kriterium, um Bonus zu beziehen
  • Seit Start der Förderung 482 Zusagen mit einem Fördervolumen von rund 480.000 Euro

Die Tiroler Landesregierung setzt im Kampf gegen die Teuerung auf Treffsicherheit und unterstützt insbesondere Personen mit geringem Einkommen. Ein besonderer Fokus liegt auf der Bekämpfung von Armut. Insgesamt galten in Tirol in den Jahren 2019 bis 2021 durchschnittlich knapp 26.000 Personen trotz Erwerbstätigkeit als armutsgefährdet. Sie zählen damit zu den „Working Poor“. Auf Antrag von Arbeitslandesrätin Astrid Mair beschloss die Tiroler Landesregierung daher, den „Weiterbildungsbonus Tirol“ bis Ende 2024 fortzusetzen und zu erweitern. Es handelt sich dabei um eine einkommensabhängige Förderung zur Unterstützung von Weiterbildungsmaßnahmen für Personen, die zu den „Working Poor“ zählen. Bislang richtete sich der Weiterbildungsbonus, der bis zu 3.000 Euro beträgt (90 Prozent der förderbaren berufsbezogenen Kurskosten), an Personen, die maximal einen Pflichtschulabschluss oder einen Abschluss einer polytechnischen Schule ohne weiterführende Ausbildung verfügten. Künftig steht er allen Personen unabhängig ihres Bildungsabschlusses offen.

Für LH Anton Mattle ist die heutige Ausweitung ein wichtiger Schritt: „Leistung muss sich lohnen. Deshalb darf es nicht sein, dass es Menschen gibt, die arbeiten, aber sich das Leben trotzdem nicht mehr leisten können. Wir haben in Tirol ein dichtes Netz an sozialen Unterstützungsleistungen und setzen im Kampf gegen die Teuerung auf zielgerichtete Maßnahmen. Der Weiterbildungsbonus ergänzt dieses Repertoire an Maßnahmen und setzt bei den Jobchancen an. Damit ermöglicht man den Betroffenen, sich selbst zu helfen, indem durch Weiterbildung neue Job- und Einkommensperspektiven entstehen.“ Arbeitslandesrätin Mair ergänzt: „Durch mehr Qualifizierung steigt die Chance, am Arbeitsmarkt wieder besser Fuß zu fassen. Gleichzeitig setzen wir damit auch die Strategie ‚Arbeitsmarkt Tirol 2030‘ wieder schrittweise weiter um: Ziel ist es auch, die Bildungsbeteiligung zu erhöhen und bei der Erlangung von Berufs- und Bildungsabschlüssen zu unterstützen. Mit der Höherqualifizierung steigen auch die Chancen auf einen höheren Lohn.“

2022: 9,5 Millionen Euro für arbeitsmarktbezogene Projekte und Initiativen

Beim Projekt Weiterbildungsbonus Tirol handelt es sich um ein gemeinsames Projekt mit dem Europäischen Sozialfonds (ESF). Initiiert wurde das Projekt im Jahr 2018. Der Finanzierungsanteil des Landes beträgt 60 Prozent. Bisher gab es 482 Zusagen mit einem Fördervolumen von insgesamt 480.000 Euro (inkl. ESF-Mittel). Das Land Tirol stellt für den Weiterbildungsbonus ein Budget von 147.000 Euro bis Ende 2024 zur Verfügung. Insgesamt wurden im Jahr 2022 aus der Arbeitsmarktförderung des Landes Mittel in der Höhe von rund 9,5 Millionen Euro in individuelle Förderungen sowie arbeitsmarktbezogene Projekte und Initiativen investiert. „Ziel ist es, mit dieser Maßnahme eine Höherqualifizierung für Personen zu schaffen“, sind ich LH Mattle und LRin Mair einig.

Antrag stellen für den Weiterbildungsbonus

Förderanträge sind spätestens bis vier Wochen vor Beginn der zu fördernden Bildungsmaßnahmen bei der Abteilung Gesellschaft und Arbeit des Landes einzubringen. Dies erfolgt elektronisch mittels Online-Formular bzw. in ausgedruckter Form. Informationen und Kontaktmöglichkeiten finden sich auf der Website des Landes unter www.tirol.gv.at/weiterbildungsbonus. Die Richtlinie und die relevanten Bedingungen werden zum Inkrafttreten am 1. Juni 2023 aktualisiert.


 

Kurzmeldungen aus der Regierungssitzung 

TIWAG: Nachdem Julia Lang auf persönlichen Wunsch aus dem Aufsichtsrat der Tiroler Wasserkraft AG ausscheiden und dem Gremium nun mit Ablauf ihrer Amtszeit nicht mehr angehören wird, hat die Tiroler Landesregierung die Nachfolge beschlossen. Die Rechtsanwältin, die seit 2017 dem TIWAG-Aufsichtsrat angehört, verzichtet aus beruflichen Gründen auf eine Verlängerung ihres dreijährigen Mandats. Ihr wird der langjährige Bürgermeister von Fließ und Bautechniker,Hans-Peter Bock, nachfolgen. Das Mandat von Hartwig Röck wurde auf weitere drei Jahre verlängert. Eigentümervertreter und Landeshauptmann Anton Mattle spricht Julia Lang seinen Dank für ihren langjährigen Einsatz aus und wünscht Hans-Peter Bock und Hartwig Röck alles Gute für die Arbeit im Aufsichtsrat der TIWAG.

Überwachung Tiroler Seen: Wie steht es um die Qualität und Artenvielfalt der Tiroler Seen und wie haben sie sich in den vergangenen 30 Jahren entwickelt? Wie sieht die Verbreitung heimischer und nicht-heimischer sowie gebietsfremder Tier- und Pflanzenarten in den Seen aus? Diesen und weiteren Fragen geht das Land Tirol auf Beschluss der Tiroler Landesregierung im Projekt „30 Jahre Überwachung Tiroler Seen – Qualität und Artenvielfalt“ nach. „Die Qualität unserer Seen ist uns ein großes Anliegen. Wir erheben den Ist-Stand der Qualität und Artenvielfalt unserer Seen und analysieren die Entwicklung in den vergangenen 30 Jahren. Ein Augenmerk liegt dabei auch auf der Verbreitung von nicht heimischen Arten“, führt LHStv Josef Geisler aus. Bereits seit mehr als 30 Jahren werden 27 Tiroler Badeseen nicht nur hinsichtlich der Wasserqualität überwacht, sondern umfassend untersucht. Die Zusammenfassung der Ergebnisse soll Entwicklungen etwa infolge des Klimawandels erkennbar und eine zielgerichtete Maßnahmenplanung möglich machen. In 40 Tiroler Seen soll mit einem speziellen Verfahren anhand von Wasserproben die vorkommenden Tierarten und Wasserpflanzen erhoben werden. Hiervon erhofft man sich Aufschlüsse etwa über die Verbreitung und Bekämpfung so genannter invasiver Arten.