- Insgesamt 63 Kinderbildungs- und 16 Pflegeeinrichtungen in Kitzbühel
- LeiterInnen der Einrichtungen werden in Umsetzung von Strukturplan Pflege und Recht auf Vermittlung eines Kinderbildungs- und Kinderbetreuungsplatzes einbezogen
„Regionale Einblicke aus erster Hand sind essenziell, um Herausforderungen und Chancen zu erkennen und Veränderungen anzustoßen“, ist Bildungs- und Pflegelandesrätin Cornelia Hagele überzeugt. Bereits im vergangenen Jahr fanden im Bezirk Kitzbühel Gespräche mit den BürgermeisterInnen rund um den Strukturplan Pflege und dem Recht auf Vermittlung eines Kinderbildungs- und Kinderbetreuungsplatzes statt. Diese Woche folgte dazu ein weiterer Austausch mit den LeiterInnen der Bildungs- und Pflegeeinrichtungen vor Ort. Im Fokus der Gespräche standen unter anderem der Ausbau von Tageseltern- und Betriebskinderbetreuungsstrukturen sowie alternative Betreuungsformen im Pflegebereich.
„Es braucht qualitativ hochwertige und bedarfsgerechte Bildungs- und Betreuungsmöglichkeit für die Jüngsten und Ältesten unserer Gesellschaft. Mithilfe der Gemeinden und Leiterinnen und Leiter der Kinderbildungs- und Pflegeeinrichtungen wollen wir die beiden so wichtigen Bereiche zukunftsfit machen. Dazu lade ich derzeit alle Expertinnen und Experten vor Ort zu einem offenen Austausch ein. Gemeinsam wollen wir an den zukunftsweisenden Strategien wie dem Recht auf Vermittlung eines Kinderbildungs- und Kinderbetreuungsplatzes und dem Strukturplan Pflege arbeiten“, betont LRin Hagele.
Ausbau von Tageseltern- und Betriebskinderbetreuungsstrukturen
Derzeit bilden und betreuen rund 450 PädagogInnen, Assistenzkräfte und Tageseltern im Bezirk Kitzbühel in insgesamt 63 Kinderbildungseinrichtungen knapp 2.600 Kinder unter 15 Jahren. Davon werden allein 116 Kinder in insgesamt fünf Betriebskinderkrippen und -kindergärten sowie rund 30 Kinder von fünf Tageseltern gebildet und betreut. Um das Angebot einer ganztägigen und ganzjährigen Kinderbildung und Kinderbetreuung zu ermöglichen, soll der Bedarf auch durch solche gemeinde- und betriebsübergreifenden Kooperationen abgedeckt werden. Dabei soll neben dem Ausbau von Betriebskinderbildungseinrichtungen vor allem auch die Tageselternstruktur im Rahmen des 10-Punkte-Maßnahmenplans des Landes Tirol weiter ausgebaut werden. Konkret mittels weiteren Ausbildungsmöglichkeiten beispielsweise über die Implacementstiftung „Elementarpädagogik Tirol“.
„Diese flexiblen Betreuungsformen haben großes Potenzial. Daher wollen wir vor allem die Ausbildungsmöglichkeiten für Tageseltern durchlässiger gestalten. Zudem sollen durch verschiedene Fördermöglichkeiten noch mehr Betriebe dazu motiviert werden, eigene Kinderbetreuungsangebote zu schaffen“, betont die Bildungslandesrätin. Im Bezirk Kitzbühel bietet beispielsweise der Sozial- und Gesundheitssprengel Kitzbühel, Aurach und Jochberg für MitarbeiterInnen des Altenwohnheims Kitzbühel und des Sozialsprengels betriebliche Kinderbetreuung über Tageseltern sowie in der hauseigenen Betriebskinderkrippe im Gesundheitszentrum an.
Flexible und wohnortnahe Betreuungsformen im Fokus
Derzeit sind im Bezirk Kitzbühel knapp 500 Pflege- und Betreuungskräfte tätig. Sie betreuen insgesamt über 1.800 Menschen stationär und mobil in neun Alten- und Pflegeheimen sowie in sieben weiteren Pflege- und Betreuungsorganisationen. Vor dem Hintergrund der Bevölkerungsentwicklung in Tirol wird seitens des Landes Tirol auch im Bereich der Pflege verstärkt daran gearbeitet, die Angebote alternativer Versorgungsmöglichkeiten wie die Tagespflege und das Betreute Wohnen auszubauen und die Pflegelandschaft zukunftsfit zu machen. „Die Bevölkerung in Tirol wird immer älter. Dabei ist es wichtig, älteren Menschen möglichst lange ein qualitätsvolles Leben in ihren eigenen Wohnungen zu ermöglichen. Die Tagespflege, Wohngemeinschaften sowie das Betreute Wohnen stellen dabei zentrale Pflegeformen für die Zukunft dar“, so die Landesrätin. Alleine im Bezirk Kitzbühel sollen daher bis 2033 weitere 76 Plätze in der Tagespflege sowie 106 weitere Plätze für das Betreute Wohnen geschaffen werden.