Breitband Masterplan Tirol 2024-2028

Tirol baut Glasfaserinfrastruktur weiter aus und forciert höhere Nutzung

  • Breitband Masterplan 2024 bis 2028 beschlossen
  • Rund zehn Millionen Euro vonseiten des Landes für Breitbandausbau im Jahr 2024
  • Ausbau: nicht nur Glasfaserinfrastruktur, sondern auch Glasfasernutzung erhöhen
  • Breitbandserviceagentur Tirol weiterentwickeln: Rolle als Drehscheibe für Beratung und Information stärken
  • Aktive Förderpolitik: Anschlussförderung des Landes für zweiten Call des Bundesförderprogramm BBA 2030 beschlossen

Ob in der Wirtschaft, in der Bildung oder im Gesundheitswesen: Schnelles und stabiles Internet spielt heutzutage in nahezu allen Bereichen eine wesentliche Rolle. Im Rahmen des Breitband Masterplans zielt das Land Tirol darauf ab, sowohl Wirtschaft als auch Bevölkerung flächendeckend mit zukunftsfähigen Breitband-Infrastrukturen zu versorgen. Aufgrund geänderter Rahmenbedingungen wurde der Breitband Masterplan 2019 bis 2023 angepasst und weiterentwickelt und wird nun bis zum Jahr 2028 fortgeschrieben – das beschloss die Tiroler Landesregierung heute, Dienstag, auf Antrag von Digitalisierungslandesrat Mario Gerber.

„Glasfaser ist das stabile und sichere Fundament, mit dem wir als Standort wettbewerbsfähiger und attraktiver sind. Seit Beginn des Breitband Masterplans im Jahr 2013 konnten bereits viele Maßnahmen erfolgreich umgesetzt werden: Knapp 110 Millionen Euro wurden seitdem vonseiten des Landes für den Breitbandausbau bereitgestellt, mit der TIWAG und A1 Verträge zur Nutzung von Infrastruktur wie Leerrohre abgeschlossen und die Breitband Serviceagentur Tirol (BBSA) gegründet. Zudem wurde mit dem ‚Glasfaserpakt für Tirol‘ ein Schulterschluss zwischen Gemeinden, Netzbetreibenden, der Breitband Serviceagentur Tirol und dem Land Tirol erreicht. Heute beteiligen sich 190 Gemeinden bzw. 20 Planungsverbände an der Breitbandoffensive des Landes mit gemeindeeigenen Glasfasernetzen. Im nationalen Vergleich ist Tirol in Sachen Glasfaseranschluss ‚bis ins Wohnzimmer‘ mit einem Ausbaugrad von 45,3 Prozent an einer der vordersten Positionen“, betont LR Gerber.

Alleine für das Jahr 2024 werden rund zehn Millionen Euro bereitgestellt. 20 Maßnahmen stehen zur Umsetzung bis 2028 an. Das Ziel: 75 Prozent aller Adressen im Dauersiedlungsraum sollen auf Glasfaser zugreifen können. Dazu braucht es auch eine aktive Förderpolitik: Die Landesregierung beschloss heute auch einmal mehr eine Anschlussförderung des Landes für das derzeit laufende Breitband-Programm des Bundes.

Ziel: Glasfaseranschlüsse an 75 Prozent aller Adressen

Hinsichtlich der Ziele des Breitband Masterplans 2024 bis 2028 erklärt Rainer Seyrling, Vorstand der Landesabteilung Wirtschaftsstandort, Digitalisierung und Wissenschaft: „Bis 2028 soll der Ausbaugrad in Tiroler Gemeinden mit gemeindeeigenen Glasfasernetzen auf 75 Prozent aller Adressen im Dauersiedlungsraum steigen – derzeit liegt dieser bei 57,3 Prozent. Der FTTH-Nutzungsgrad (Take-up Rate), soll von derzeit 42,8 auf 60 Prozent erhöht werden. In 87 Gemeinden gibt es derzeit keine gemeindeeigenen Glasfaser-Projekte, teilweise erfolgt hier ein Ausbau durch private Netzbetreiber. In diesen liegt der Ausbaugrad derzeit bei rund 32 Prozent.“

Eine wichtige Partnerin, um die gesetzten Ziele zu erreichen, ist die Breitband Serviceagentur Tirol. Sie ist Servicestelle für Gemeinden und Schnittstelle zum Markt. Künftig sollen die Aufgabenbereiche weiterentwickelt sowie bestehende Tätigkeitsbereiche intensiviert und damit die Rolle der BBSA weiter gestärkt werden. Zudem sollen Gemeinden verstärkt für Beratungs- und Informationsarbeit motiviert und für den weiteren Ausbau begeistert werden.

Bundesförderung + Anschlussförderung zwischen drei und 15 Prozent

Wesentlich für das Fortschreiten der Glasfaserinfrastruktur sind auch Förderungen von Bund und Land. Mit der heute beschlossenen Anschlussförderung für das derzeit laufende Bundesprogramm „Breitband Austria 2030“ (BBA 2030) können alle, die ein Förderprojekt in Tirol einreichen (Tiroler Gemeinden, Gemeinde-Kooperationen, Tiroler Gemeindeverbände und – neu – auch NetzbetreiberInnen) einen bis zu 15-prozentigen Zuschuss als „Anschlussförderung“ auf die Bundesförderung erhalten. Damit wird die Finanzierungslücke minimiert: Für Tiroler Projekte ergibt sich im Regelfall ein Gesamtfördersatz von 53 bis 80 Prozent der förderfähigen Projektkosten zum Ausbau des schnellen Internets. „Die Anschlussförderung des Landes verleiht den Bundesprogrammen einen zusätzlichen Schwung und bildet eine wesentliche Ergänzung“, sagt LR Gerber. Von 2019 bis 2022 waren es 19,4 Millionen Euro, für den bislang durchgeführten ersten Call des BBA 2030 sind es 5,1 Millionen Euro, die vonseiten des Landes als Anschlussförderung bereitgestellt werden. Beim zweiten Call des Bundesprojekts BBA 2030 sind vom Bund für Tirol 46 Millionen Euro vorgesehen.

„Das Land Tirol entlastet die Gemeinden nochmals mit einer Anschlussförderung an solche Bundesförderungen. Das Tiroler Modell hat sich insgesamt bewährt: Wir stellen öffentliche Glasfasernetze zur Verfügung, die von den Netzbetreibenden genutzt werden. Das sorgt auch für einen fairen und starken Wettbewerb der Netzbetreibenden, die ihre Technik vor Ort aufbauen und ihre Dienste anbieten. Davon profitiert die gesamte Bevölkerung“, so LR Gerber abschließend.