Bundesheer signalisiert Unterstützung bei Aufarbeitung der Waldschäden

LRin Mair: „Großer Dank an die Partnerorganisationen für die Unterstützung bei der Aufarbeitung der Waldschäden“

  • Land Tirol setzt gemeinsam mit Partnerorganisationen Maßnahmen, um Waldschäden aufzuarbeiten
  • Bundesheer unterstützt im Bedarfsfall mit Helikoptern, um Forst-Spezialkräfte oder notwendiges Material in unwegsames Gelände zu fliegen
  • Schnellstmögliche Instandsetzung der Tiroler Wälder hat weiterhin oberste Priorität
  • Schadensaufnahme und -dokumentation mittels Drohnen gemeinsam mit dem Bundesheer

Nach den enormen Waldschäden nach den Unwettern in den letzten Wochen ist die schnellstmögliche Umsetzung der Aufräum- und Instandsetzungsmaßnahmen der Tiroler Wälder das Gebot der Stunde. Nur so kann der weiteren Ausbreitung des Borkenkäfers bestmöglich Paroli geboten werden sowie Maßnahmen gesetzt werden, um den Siedlungs- und Wirtschaftsraum bestmöglich abzusichern. Aufgrund der mit rund 600.000 Festmeter enormen Menge an entstandenem Schadholz ist damit ein großer logistischer und personeller Aufwand verbunden. Allen voran, da das Schadholz teils aus steilen, unwegsamen und felsdurchsetzten Gelände rausgebracht werden muss. Heute, Donnerstagvormittag, hat ein vom Land Tirol initiiertes Abstimmungstreffen zwischen Sicherheitslandesrätin Astrid Mair, Vertretern von Katastrophenmanagement, Forst, Wildbach- und Lawinenverbauung und den Verantwortlichen des Österreichischen Bundesheers stattgefunden. Das Österreichische Bundesheer hat dabei seine Unterstützung bei der Aufarbeitung der Waldschäden zugesichert. Wenn alle Mittel ausgespielt sind, signalisiert das Bundesheer seine Unterstützung bei der Aufarbeitung der Waldschäden. Darüber hinaus wird das Krisenmanagement des Landes Tirol mit dem Bundesheer im Rahmen der Schadensaufnahme und -dokumentation mittels Drohnen zusammenarbeiten.

In vielen Regionen haben die Arbeiten der ForstarbeiterInnen und Spezialkräfte der Sägeindustrie in den Wäldern bereits begonnen. In gewissem, allen voran unwegsamem Gelände wird es Unterstützung aus der Luft mittels Hubschrauber brauchen. Hier kann das Land Tirol zum einen auf die gute Zusammenarbeit mit lokalen Flugfirmen bauen und auf private sowie in diesem Bereich bereits erfahrene Anbieter zurückgreifen. Ein möglicher Einsatzbereich des Österreichichsen Bundesheeres wäre dabei, mittels Hubschraubern zu unterstützen, nämlich wenn es etwa darum geht, Forst-Spezialkräfte oder notwendiges Material in unwegsames und felsdurchsetztes Gelände zu fliegen. Dadurch soll ein noch rascheres Vorankommen bei den dringend notwendigen Forstarbeiten möglich werden.

„Es ist wichtig, alle Möglichkeiten zu prüfen. Wir dürfen nichts unversucht lassen, um bei den Aufräumarbeiten der von den jüngsten Unwettern verursachten Forstschäden noch rascher voranzukommen, wenngleich in vielen Regionen die Arbeiten der Forstarbeiterinnen und -arbeiter und Spezialkräfte der Sägeindustrie in den Wäldern bereits auf Hochtouren laufen. Wir konnten heute ein konstruktives Gespräch mit den Verantwortlichen des Bundesheeres unter der Führung von Militärkommandant Ingo Gstrein führen. Das Bundesheer hat uns dabei in Aussicht gestellt, uns beim Transport der Forst-Facharbeiterinnen und -Facharbeiter allen voran in unwegsames Gelände via Hubschrauber zu helfen. Ich bedanke mich für diese sehr wertvolle Unterstützung. Mit diesem breiten Schulterschluss wollen wir in den nächsten Monaten möglichst viel Schadholz aus dem Wald verbringen und dem Borkenkäfer damit keine Chance geben“, erklärt LRin Mair. Klar sei für die Sicherheitslandesrätin aber auch, dass Forstarbeit Profiarbeit sei und deshalb vor Ort im Wald vor allem auf erfahrene forstliche Dienstleister und spezialisierte Unternehmen zurückgegriffen werden müsse. „Für das Land steht die Sicherheit der Soldatinnen und Soldaten sowie aller Beteiligten an oberster Stelle“, so die Landesrätin.

Der Militärkommandant von Tirol Ingo Gstrein betont im Rahmen des Abstimmungstreffens: „Das Österreichische Bundesheer hat sich stets als verlässlicher Partner erwiesen, wenn es darum geht, in Krisensituationen schnell und wirkungsvoll Hilfe zu leisten. Die gemeinsame Anstrengung aller verfügbaren Kräfte ist von entscheidender Bedeutung, um die Folgen der Waldschäden in Tirol zu bewältigen. Im aktuellen Fall werden zuvor alle anderen Kräfte zu mobilisieren sein, die als Ersthelfer vor Ort das Schadholz rasch aus dem Wald bringen werden. Wenn diese Einsatzkräfte an ihre Kapazitäten gestoßen sind, kann das Österreichische Bundesheer diese Kräfte mit seinen Spezialisten und Hubschraubern unterstützen. Das Bundesheer steht bereit, seinen Teil dazu beizutragen, die Folgen der Waldschäden zu bewältigen.“ Ein klassischer Assistenzeinsatz sei aufgrund der fehlenden rechtlichen Voraussetzungen aus derzeitiger Sicht nicht möglich.

"Wir werden alle Kräfte mobilisieren, um das Schadholz rasch aus dem Wald zu bringen und damit eine Massenvermehrung des Borkenkäfers zu verhindern. Dabei hat der Objektschutzwald zur Sicherung des Siedlungs- und Wirtschaftsraumes die höchste Priorität. Fakt ist auch, dass es für die Forstarbeit geschultes Personal braucht, da diese mitunter sehr gefährlich sein kann. Laut Statistik kommt auf 100.000 Festmeter Schadholz ein Toter, wenn man nicht mit der notwendigen Erfahrung, Ausbildung und Vorsicht an die Sache herangeht. Durch die verstreuten Lagen und die teils extremen Geländeverhältnisse gestalten sich die Aufräumarbeiten zusätzlich herausfordernd. Daher sind wir um jede Unterstützung dankbar, um dieses Gelände sicher aus der Luft erreichen zu können und uns wichtige Zeit zu sparen“, so Harald Oblasser von der Abteilung Waldschutz des Landes.