Der Tiroler Volksbühnenpreis 2025 geht in der Kategorie „Tragisch und ernst“ an die Volksbühne Aschau im Zillertal für die Produktion des Stücks „Kreuzwechsel“ von Stefan Hellbert in einer Bearbeitung von Martina Keiler. Der Preis ist mit 5.000 Euro dotiert und wird beim Fest der Kultur am 23. September 2025 im Haus der Musik in Innsbruck offiziell überreicht.
Mit dem Volksbühnenpreis werden herausragende Leistungen von Mitgliedsbühnen des Theater Verbandes Tirol vor den Vorhang geholt, mit dem Ziel die Arbeit zu würdigen und die Leistung sichtbar zu machen. „Mit ‚Kreuzwechsel‘ hat die Volksbühne Aschau ein anspruchsvolles und vielschichtiges Werk auf die Bühne gebracht, das zum Nachdenken anregt und das Publikum auf eine emotionale Reise mitnimmt“, gratuliert Kulturreferent LH Anton Mattle dem gesamten Team der Volksbühne Aschau mit Obmann Stephan Bliem zu diesem preiswürdigen Stück.
„Mit dieser Produktion wird exzellentes Volkstheater in seiner ureigensten Form ausgezeichnet“, lautet das einstimmige Urteil der Jury des Theater Verbandes Tirol, die die Entscheidung wie folgt begründet:
„Mit der Stückauswahl stellt die Bühne gleich klar, was hier gespielt wird. In „Kreuzwechsel“ werden auf drastische Weise die Konsequenzen einer menschenverachtenden Gesellschaft aufgezeigt. Diese historische Geschichte dient der Regisseurin als Grundlage für ein erschütterndes Sittenbild, welches sich in aktuellen, dem Stück zugefügten, Sequenzen ins Hier und Jetzt übertragen lässt. Schonungslos vermischt sie biographische, reale Erzählungen mit Stammtischgesprächen, deren zeitliche Verortung verschwimmen. So entsteht ein Sog, der das Publikum aufschreckt. Und das macht die Bühne nicht in der Anonymität einer Stadt oder in einer Blase Gleichgesinnter, sondern mitten in einem kleinen Dorf am Land. Schonungslos, mutig und lautstark inszenierte Martina Keiler was passiert, wenn es zur Missachtung aller Grenzen und Schranken des menschlichen Handelns kommt. Dieser Abend ängstigt, schockiert, beschämt und ringt den Zuschauerinnen und Zuschauern Respekt ab, nämlich jenen, die Stimme zu erheben, wenn alle verstummen. Man spürt, dass das Ensemble nicht nur irgendeine, sondern genau diese Geschichte erzählen will. Eine kompakte Leistung in einer stimmigen, nur mit notwendigen Versatzstücken ausgestatteten Bühne.“
Weitere Informationen unter: www.volksbuehne-aschau.at