- Mehrwert für Sicherheit in den Bergen, Forschung, Verwaltung, Jugend und Kultur
- Neuer Euregio-Wetterbericht für Wettervorhersagen in allen drei Ländern
- Gemeinsamer Einsatz für Lösung der Verkehrsproblematik am Brennerkorridor bleibt zentrale Aufgabe
- Über 1.900 BesucherInnen bei Euregio-Dauerausstellung in Innsbruck – auch während der Weihnachtsferien geöffnet
Der Euregio-Wetterbericht, der Start neuer Interreg-Projekte, zahlreiche Jugend-, Kultur- und Forschungsprojekte sowie der politische Dauereinsatz am Brennerkorridor: Dies sind nur einige der Themen, mit denen sich die Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino im Jahr 2024 unter der Präsidentschaft Südtirols beschäftigte. Insgesamt wirkte die Euregio an rund 100 direkten oder delegierten Projekten mit und stellte 33 Vorhaben unter Ehrenschutz. Damit bringt die Euregio ihr Interesse und ihre Unterstützung für Initiativen von kultureller, sozialer, wissenschaftlicher, künstlerischer, historischer oder sportlicher Bedeutung zum Ausdruck.
„Das Arbeitsprogramm wird jedes Jahr umfangreicher und trägt zum Euregio-Ziel bei: Die Grenzen zwischen den drei Ländern überwinden, gemeinsam Lösungen finden und einen Mehrwert für die Euregio-Bevölkerung schaffen“, zieht der derzeitige Euregio-Präsident, Südtirols LH Arno Kompatscher, Bilanz. „Ob Verkehr, Klimaschutz oder Innovationen wie der neue Euregio-Wetterbericht – innerhalb der Euregio ziehen wir bei zahlreichen wichtigen Themen an einem Strang. So können wir Herausforderungen besser bewältigen und konkrete Vorteile für die Menschen in allen drei Landesteilen schaffen“, sagt LH Anton Mattle, der auch auf eines der Erfolgsprojekte der Euregio verweist: den Euregio-Lawinenwarndienst. Dieser wurde 2018 unter der Präsidentschaft Tirols initiiert und verzeichnete in der Wintersaison 2023/24 rund fünf Millionen Aufrufe. Seit Anfang Dezember werden von den Lawinenwarndiensten der Länder wieder täglich ausführliche Informationen rund um die Lawinengefahren in Tirol, Südtirol und dem Trentino unter www.lawinen.report online gestellt.
Gemeinsam für mehr Sicherheit
Im Juni 2024 wurde der neue, einheitliche Euregio-Wetterbericht vorgestellt. Dank der Zusammenarbeit der Wetterdienste stehen die Daten aller Wetterstationen im Euregio-Gebiet gebündelt zur Verfügung. Dies ermöglicht präzise, ortsspezifische und stündliche Vorhersagen, die online unter meteo.report abrufbar sind. Die grenzüberschreitende Wettervorhersage bietet vor allem für den Zivilschutz, aber auch für die Landwirtschaft und den Tourismus einen Nutzen.
Auch die EU-geförderten Projekte Cairos und Digiway sollen die Sicherheit in den Bergen erhöhen. Cairos zielt darauf ab, die Arbeitsabläufe der Lawinenkommissionen in der Euregio zu harmonisieren und weiterzuentwickeln. Digiway dient der Harmonisierung und Validierung von Geodaten, um die Sicherheit von BergsteigerInnen und WandererInnen weiter zu verbessern. Mit dem Projekt Fit4Co wird indes die Zusammenarbeit öffentlicher Verwaltungen, Sozialpartner und Regionalmanagements vertieft.
Von KI bis Kultur
Zu weiteren Höhepunkten zählte der Tiroltag beim Europäischen Forum Alpbach, das sich heuer dem Thema Künstliche Intelligenz widmete. Auch der Euregio-JungforscherInnenpreis und der Euregio-Innovationspreis standen unter diesem Schwerpunkt (mehr dazu in der Pressemitteilung vom 17. August 2024). Die Euregio-Mobilitätstage im Mai und November 2024 ermöglichten es InhaberInnen eines gültigen Öffi-Abonnements wieder, kostenlos Busse, Züge und bestimmte Seilbahnen in der Euregio zu nutzen.
Im Bereich Jugend fanden unter anderem der SprintChampion in Bozen (Südtirol) und das SportCamp in Neustift (Tirol) statt. Das Jugendblasorchester begeisterte mit Konzerten in Riva del Garda (Trentino), Toblach (Südtirol) und Innsbruck.
Südlich des Brenners sorgten außerdem Veranstaltungen wie die vier Kulturdonnerstage in Bozen, die Euregio-Soirée auf der Trostburg (Südtirol) und die sieben Euregio-Dienstage in Trient für ein vielfältiges Programm. Ein Rai-Dokumentarfilm machte die Euregio in ganz Italien bekannt.
Mit den schönsten Bildern aus Tirol, Südtirol und dem Trentino begleitet der Euregio-Kalender 2025 durch das neue Jahr. Wie jedes Jahr war dem Kalender ein Fotowettbewerb vorausgegangen, bei dem mehr als 2.000 Bilder eingesandt wurden.
Transitproblematik bleibt zentral
„Die Menschen entlang des Brennerkorridors erwarten zurecht, dass sich die Situation verbessert. Die Länder machen ihre Hausaufgaben, indem wir eng abgestimmt sind und Tag für Tag an Lösungen arbeiten. Von Rom und Berlin fordern wir Unterstützung für eine technische Lösung mithilfe eines intelligenten Verkehrsmanagementsystems. Das Slot-System hilft, den Verkehr zu entzerren, Stau zu vermeiden und damit die Menschen zu entlasten. Die Euregio bekennt sich zu einer intensiven Zusammenarbeit, was das Baustellenmanagement nördlich und südlich des Brenners betrifft, sowie zu technischen und infrastrukturellen Möglichkeiten, um die Belastungen zu mindern. Langfristig führt an der Harmonisierung der Schiene innerhalb der Europäischen Union kein Weg vorbei“, betont LH Mattle.
„Als Antwort auf die vielen Interessen und technischen Hürden schlagen wir moderne digitale Systeme vor, um die Verkehrsachse effizienter wirtschaftlich nutzen sowie die Gesundheit der Bevölkerung und Umwelt schützen zu können. Die Euregio ist ein dauerhafter Garant für den Dialog und fordert die beteiligten Staaten bei jeder Gelegenheit auf, Lösungen am Verhandlungstisch zu suchen“, sagt LH Kompatscher.
Euregio-Ausstellung in Innsbruck wächst weiter
Die Ausstellung im Euregio-Infopoint in Innsbruck bietet vielfältige Einblicke in die Geschichte, Entwicklung und aktuellen Projekte der Euregio. 2024 verzeichnete sie über 1.900 BesucherInnen. In Zusammenarbeit mit der Universität Innsbruck wird der historische Teil der Ausstellung laufend erweitert, zuletzt um die Themen Glaube und Religion sowie Gletscher. 2025 sollen die Veränderungen der Flussläufe in der Euregio aufbereitet werden.
Die Ausstellung kann von Schulklassen, Gruppen und allen Interessierten kostenlos besucht werden und ist auch während der Weihnachtsferien regulär geöffnet (siehe unten).
Euregio-Infopoint Innsbruck
Wilhelm-Greil-Straße 17, 6020 Innsbruck
Tel.: 0512 508 2355
E-Mail: euregio@tirol.gv.at
Öffnungszeiten:
Montag bis Donnerstag von 9 bis 12 und von 14 bis 17 Uhr
Freitag von 9 bis 12 Uhr
Für Gruppen können auch Termine außerhalb der Öffnungszeiten vereinbart werden: Terminvereinbarung