- Dreitägige AES-Konferenz findet am neu akkreditierten Standort in Tirol statt
- VertreterInnen aller 24 AES-Standorte und BildungsexpertInnen aus ganz Europa
- Im Fokus steht Austausch und Weiterentwicklung des europäischen Bildungswesens
Mehrsprachiger Unterricht, europäische Lehrpläne sowie interkulturelle Projekte und Austauschprogramme: Dafür stehen die Anerkannten Europäischen Schulen (AES). Um das Bildungsmodell, das im vergangenen Schuljahr sein 70-jähriges Bestehen feierte, weiterzuentwickeln, fand nach vier Jahren Pause heuer am neu akkreditierten Standort in Tirol die Konferenz des AES-Netzwerks statt. Unter dem Titel „Leuchtturmfunktion der Anerkannten Europäischen Schulen im europäischen Bildungsraum“ kamen diese Woche neben VertreterInnen aller 24 AES-Schulstandorte auch BildungsexpertInnen aus ganz Europa im Landhaus zusammen. Im Fokus der dreitägigen Konferenz stehen zentrale Themen zur Weiterentwicklung des europäischen Bildungswesens und der Austausch über das europäische Schulsystem.
Als vor wenigen Monaten offiziell anerkannter, neuer AES Standort freute sich Bildungslandesrätin Cornelia Hagele besonders über die Austragung der Konferenz in Tirol: „Als jüngste AES sind wir stolz, das Treffen aller AES hier in Tirol organisieren zu dürfen. Als erste ihrer Art in Österreich nimmt die AES Tirol ganz klar eine bedeutende Rolle im österreichischen Bildungswesen ein. Aufgrund der großen Nachfrage ist sie zudem bereits jetzt eine große Bereicherung für die Tiroler Bildungslandschaft. Dieses Treffen bietet nun die Gelegenheit, uns noch tiefer zu Erkenntnissen, bewährten Praktiken und Strategien des europäischen Schulsystems auszutauschen.“
Mehrsprachige und multikulturelle Bildung
Das Netzwerk der AES umfasst insgesamt 24 Bildungseinrichtungen in ganz Europa, die nach den Prinzipien und Standards des europäischen Schulsystems arbeiten. Ziel ist es, eine qualitativ hochwertige, mehrsprachige und multikulturelle Bildung zu bieten. Dadurch werden die SchülerInnen auf das Leben und Arbeiten in einem vereinten Europa vorbereitet und die Entwicklung einer gemeinsamen Identität wird gefördert.
„Unser Ziel ist es, die Schulen als Leuchttürme im europäischen Bildungsraum zu etablieren. Sie stehen nicht nur für hohe akademische Standards, sondern auch für die Förderung von europäischen Werten wie Toleranz, Solidarität und Zusammenarbeit. Bildung ist der Schlüssel zur Bewältigung der Herausforderungen Europas und ich bin überzeugt, dass diese Schulen eine zentrale Rolle dabei spielen werden“, betonte Andreas Beckmann, Generalsekretär der Europäischen Schulen, im Zuge der Konferenz.
Zukunft des europäischen Bildungswesens
Die dreitägige Konferenz in Tirol widmet sich zentralen Themen zur Weiterentwicklung des europäischen Bildungswesens. Im Fokus stehen unter anderem die zukünftige Rolle der AES sowie die Bedeutung der Prinzipien und Werte des europäischen Schulsystems. Dass die AES Tirol bereits großen Einfluss auf das Tiroler Bildungswesen genommen hat, dessen ist sich Paul Gappmaier, Bildungsdirektor für Tirol, sicher: „Die AES Tirol stellt einen bedeutenden Meilenstein für unsere Bildungslandschaft dar und setzt einen starken Impuls für die Internationalisierung unseres Bildungssystems. Besonders die enge Verknüpfung mit europäischen Werten ist ein Gewinn für die gesamte Tiroler Bildungslandschaft.“
Weiterentwicklung der AES Tirol
Im Schuljahr 2024/25 starten 54 SchülerInnen in das zweite Schuljahr der AES Tirol. Weitere rund 50 SchülerInnen haben in der Primarstufe in den Volksschulen Saggen und Altwilten begonnen. Zudem starteten rund 150 SchülerInnen erstmals in der Sekundarstufe am Akademischen Gymnasium Innsbruck. „Wenn es um das Lernen mehrerer Sprachen geht, sind ein früher Beginn und die Begleitung durch Pädagoginnen und Pädagogen mit Native-Speaker-Kompetenzen sehr wertvoll. Die AES Tirol bietet den Kindern an den beiden städtischen und somit öffentlichen Volksschulen bilingual geführte Schwerpunkte an und ermöglicht somit eine auf Sprachenvielfalt ausgerichtete Bildung“, betonte Elli Mayr, Vizebürgermeisterin der Stadt Innsbruck.
Wie sich die AES Tirol künftig weiterentwickelt, stand ebenso im Zentrum der Konferenz. So wird eine eventuelle Erweiterung des Angebots auf den Elementarbereich angedacht, um bereits im frühen Kindesalter eine mehrsprachige und interkulturelle Erziehung zu fördern und somit auch den Prinzipien des europäischen Schulsystems zu folgen. „Die Erweiterung stellt sicher, dass die Jüngsten von Beginn an in einem internationalen Umfeld aufwachsen. Dies stärkt nicht nur das lokale Bildungsangebot, sondern unterstützt auch die langfristige Vision eines vereinten Bildungsraums, der Kindern in ganz Europa eine zukunftsorientierte und gemeinsame Bildungsperspektive bietet“, so Helmuth Aigner, AES-Projektkoordinator.