Seit 10. Juni gilt auf den stark von Motorrädern befahrenen Strecken im Außerfern ein Fahrverbot für Motorräder mit Standgeräusch (Nahfeldpegel) über 95 dB(A). Noch bis einschließlich 31. Oktober sind diese verkehrsbeschränkenden Maßnahmen auf weiten Teilen der B198 Lechtalstraße, B199 Tannheimerstraße, L21 Berwang-Namloser Straße, L72 und L246 Hahntennjochstraße, sowie der L266 Bschlaber Straße in Kraft. Nun soll evaluiert werden, welche Wirksamkeit diese verkehrsberuhigenden Maßnahmen gezeigt haben.
„Die vielbeachtete Studie zum Motorradlärm aus dem vergangenen Jahr hat uns verdeutlicht, wie sehr sich die Bevölkerung im Außerfern durch den Motorradlärm gestört fühlt. Nun – mit Ende der laufenden Motorradsaison – wollen wir wissen, wie sich die verordneten Fahrverbote für besonders „laute“ Motorräder auswirken und ob die Lärmbelästigung abgenommen hat“, erläutert Verkehrsreferentin LHStvinIngrid Felipe.
Angeregte Diskussionen
In den vergangenen Monaten wurden die Außerferner Fahrverbote für Motorräder mit Standgeräusch (Nahfeldpegel) über 95 dB(A) weit über die Landesgrenzen hinaus auch in Deutschland und der Schweiz medial durchaus kontrovers diskutiert. Der Studienleiter und Vorstand der Abteilung ESA (Emissionen-Sicherheitstechnik-Anlagen) im Amt der Tiroler Landesregierung Christoph Lechner dazu: „Wir wollen gezielt von den Betroffenen vor Ort erfahren, wie wirksam die Beschränkungen sind und wie diese wahrgenommen werden. Deshalb befragen wir in den 19 stark vom Motorradlärm betroffenen Gemeinden des Außerfern ab Anfang November die Anrainerinnen und Anrainer telefonisch dazu und werden uns auch die Motorradverkehrszahlen der vergangenen Monate genau ansehen.“
Telefonische Befragungen ab Anfang November
Die vom Land Tirol beauftragten Befragungen und Auswertungen entstehen unter der Leitung von David Schnaiter, der sich eine ähnlich große Bereitschaft zur Beteiligung der betroffenen Wohnbevölkerung im Außerfern wie schon bei der Motorradlärmstudie 2019 erhofft. Die repräsentativen 250 Telefoninterviews werden vom IMAD Marktforschungsinstitut unter durchgängiger Berücksichtigung strengster Qualitäts- und Datenschutzstandards durchgeführt.
Evaluierung und Entscheidungsgrundlage
LHStvin Felipe: „Die Ergebnisse dieser begleitenden Evaluierung in Form einer Befragung der konkret Betroffenen werden unter Berücksichtigung der erhobenen Verkehrszahlen, sowie der während der heurigen Motorradsaison eingegangenen Rückmeldungen klare Aussagen über die Wirksamkeit der Maßnahmen und damit weitere Entscheidungsgrundlagen liefern.“
Die Ergebnisse der Evaluierung werden im ersten Quartal 2021 veröffentlicht.