- Anerkannter Experte Klaus Gspan als Geschäftsführer
- Landesgesellschaft künftig für Bau, Erhaltung und Verwaltung der B 179 verantwortlich
- Investitionsvolumen 500 Millionen Euro, Mauteinahmen finanzieren auch hohe B 179-Erhaltungskosten
- Straßenbaureferent LHStv Geisler stellt klar: kein Ausbau der Route, 7,5-Tonnen-Fahrverbot für LKW nicht in Gefahr, ohne Tunnelbauprojekte keine langfristige Perspektive
Es sind jüngste weitere abgeschlossene Schritte, mit denen das Fernpass-Paket weiter Form annimmt: Mit März nimmt die neu gegründete Fernpassstraße GmbH ihre Arbeit auf. Ihr Geschäftsführer ist Klaus Gspan – ein ausgewiesener Experte im Bereich Straßenverwaltung. „Die Gesellschaft, die zu 100 Prozent im Eigentum des Landes Tirol ist, wird künftig für Bau, Erhaltung und Verwaltung der B 179 Fernpassstraße verantwortlich sein. Eigentümer der Straße und aller Anlagen bleibt jedoch das Land Tirol“, erklärt LHStv Josef Geisler und betont: „Das Fernpass-Paket nimmt weiter Form an und ich stelle einmal mehr klar: Es liegt uns fern, die Fernpassstrecke für mehr Verkehr auszubauen. Das Fernpass-Paket ist ein Sicherheits- und Entlastungspaket. Außerdem ist das 7,5-Tonnen-Fahrverbot nicht in Gefahr, wie auch Gutachten untermauern. Fakt ist aber auch: Der bestehende Reise- und LKW-Verkehr wird nicht verschwinden – umso wichtiger ist es, dass wir jetzt handeln, damit Lenkungs- und Entlastungspotentiale schnellstmöglich genutzt werden können.“
Notwendige Mittel für Investitionen aus Maut- statt Steuereinnahmen
Insgesamt beträgt das Investitionsvolumen (Preisbasis 2023) in die Sicherheit beim Fernpass-Paket rund 500 Millionen Euro (Preisbasis 2023). Das Finanzierungsvolumen der Gesellschaft liegt bei 600 Millionen Euro. Sie beinhalten die Investitionen sowie weitere laufende betriebliche Aufwendungen und Finanzreserven. Die notwendigen Mittel für die Vorhaben stammen nicht aus dem Landesbudget und damit nicht aus Steuermitteln, sondern werden mittels Krediten finanziert. Diese werden seitens der GmbH dann durch die Mauteinnahmen getilgt. Die Einnahmen aus der Fernpass-Durchzugsmaut werden ausschließlich wieder in die Infrastruktur vor Ort investiert – also entlang der B 179 Fernpassstraße. So werden die Investitionen sowie aktuelle und künftige hohe Erhaltungskosten finanziert. Zuständig dafür ist die Fernpassstraße GmbH.
Das heißt: Die SteuerzahlerInnen müssen weder zum Erhaltungsaufwand noch zu den Bauprojekten direkt beitragen. Das entlaste den Landeshaushalt, aus welchem solche Großprojekte nicht zu stemmen wären. „Die Tiroler Landesregierung ist mehr denn je von der Notwendigkeit des Fernpass-Pakets samt Dosiersystemen, Lärmschutzmaßnahmen, baulichen Verbesserungen und Tunnelprojekten überzeugt. Vielfach geführte Gespräche und Diskussionen zeigen unser aller Verantwortung auf, etwas zu tun. Und alle verfolgen die gleichen Ziele: die Anbindung gewährleisten, die Bevölkerung entlasten und den Verkehr lenken. Dafür steht das Fernpass-Paket“, betont LHStv Geisler.
„Es liegt uns fern, Fernpassstrecke für mehr Verkehr auszubauen“
Tirols Straßenbaureferent LHStv Geisler spricht einmal mehr offen die Notwendigkeit der Bauprojekte für das gesamthafte Vorhaben an und stellt klar: „Es liegt uns fern, die Fernpassstrecke für mehr Verkehr auszubauen. Wir brauchen die Tunnel: Ohne zweite Röhre beim Lermooser Tunnel droht während einer notwendigen Generalsanierung der Bestandsröhre der permanente Verkehrsinfarkt im Ehrwalder Becken. Das wäre eine absolute Katastrophe für die Bevölkerung der Gemeinden Lermoos, Ehrwald und Biberwier. Ohne Fernpasstunnel ist die sichere Verfügbarkeit der Straße auf Dauer nicht gewährleistet. Und die Maut macht es uns überhaupt erst möglich, die B 179 als Nabelschnur für das Außerfern und auch den Bezirk Imst für die Versorgung verfügbar zu halten. Deswegen handeln wir und setzen das, was machbar ist, um. Nichtstun ist die schlechteste Alternative.“
Höhe Mauttarif unterliegt klaren Regeln – Gros der Mauteinnahmen durch Durchzugsverkehr
Auch der auch künftig hohe Erhaltungsaufwand – die B 179 umfasst 75 Brücken, sechs Galerien, drei Tunnel und zahlreiche Stützmauern und Steinschlagnetze – wird mit der Maut getragen. Der Großteil des Verkehrs am Fernpass und damit auch das Gros der künftigen Mauteinnahmen stammen vom Durchzugsverkehr.
Die Höhe eines Mauttarifs kann übrigens nicht willkürlich festgesetzt werden: Sie muss in einem angemessenen Verhältnis zu den Ausgaben für Investitionen, Erhaltung und Bewirtschaftung der Strecke stehen.
Factbox Fernpassstraße GmbH
Geschäftsführer: Klaus Gspan
Klaus Gspan verfügt über langjährige Expertise in der Straßenverwaltung. Der 46-Jährige hat die HTL in Innsbruck besucht und nach einigen Jahren Berufserfahrung an der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur ein postgraduales Bauingenieurstudium absolviert. 2006 nahm Gspan seine Tätigkeit bei der ASFINAG auf und war dort in verschiedenen führenden Funktionen tätig. Zuletzt war Gspan im Unternehmen Prokurist und Leiter der betrieblichen Erhaltung für Tirol und Vorarlberg.
Operative Tätigkeitsaufnahme: März 2025
Finanzierungsvolumen: Maximal 600 Millionen Euro für zwölf Jahre (Kreditfinanzierung)