Die Sommerferien stehen vor der Tür – im Zuge der Juli-Ausgabe von „Frag den LH“ gab es für die Klasse 4bHME der PHTL Lienz aber noch die besondere Gelegenheit, Landeshauptmann Anton Mattle in den Räumlichkeiten des Landhauses zu treffen. Die Schüler hatten sich im Vorfeld bereits für das Treffen mit der politischen Spitze Tirols vorbereitet: Speziell für die Fragestunde ließen sie T-Shirts mit der Aufschrift „PHTL Lienz meets Landeshauptmann“ anfertigen. Von Angeboten rund um die Berufsorientierung, den Umgang mit dem Wolf bis hin zur demokratischen Lage in Europa – die jungen Burschen interessierten sich für ein breites Themenfeld und konnten LH Mattle ihre breitgefächerten Fragen stellen.
Berufsausbildung, Arbeitssuche und Arbeitseinstieg
In Vertretung ihrer Mitschüler richteten Martin Libiseller und Leo Ortner die im Unterricht ausgearbeiteten Fragen an den Landeshauptmann. Sie wollten in erster Linie wissen, inwiefern das Land Tirol Jugendliche bei der Ausbildung, der Arbeitssuche und beim Arbeitseinstieg unterstützt. LH Mattle berichtete beim Thema Berufswahl von einigen Initiativen: „Das Land unterstützt Schulen, im Bereich der Berufsorientierung noch aktiver zu werden. Schulen, die sich in diesem Feld besonders bemühen, zertifiziert das Land eigens mit dem Gütesiegel ‚Berufsorientierung Plus‘. Parallel dazu gibt es andere Tools wie den Interessencheck oder die digitale Bildungsplattform DiBi, die man unkompliziert online abrufen kann.“ Letztendlich müsse man sich aber auch vor Ort ein Bild machen, ist LH Mattle überzeugt: „Auf praktischer Ebene können Schüler bei Schnuppertagen die unterschiedlichsten Betriebe besuchen und so Einblicke in das breite berufliche Spektrum erlangen.“
Der Umgang mit dem Wolf
Mit dem nächsten Themenbereich zielten Martin und Leo auf die ländlichen Gebiete Tirols ab. „Was unternimmt das Land Tirol, um mit Beutegreifern wie dem Wolf umzugehen?“, zeigten die Schüler Interesse am Vorgehen seitens der Behörden. Das Land Tirol hat vor eineinhalb Jahren das Jagdgesetz novelliert, um die Entnahme von Problem- und Risikowölfen zu ermöglichen, wie der Landeshauptmann informiert: „Sobald ein Wolf Schaden anrichtet oder zum Risikotier wird, besteht die Möglichkeit, ihn im Zuge einer Verordnung zu entnehmen. Wir sind dankbar, dass sich die Jägerschaft dieses Themas angenommen hat und uns dabei unterstützt. Es war notwendig, einen klaren rechtlichen Rahmen zu schaffen.“
Die demokratische Lage in Österreich
Abschließend richteten die Schüler ihren Blick über die Landesgrenzen hinaus und fragten nach LH Mattles persönlichem Eindruck von der demokratischen Lage in Österreich und Europa. Der Landeshauptmann gab Einblicke in sein Politikverständnis und plädierte für eine starke Demokratie: „Wenn man Mitteleuropa und Österreich betrachtet, stellen wir gleich fest: Wir befinden uns in einer äußerst glücklichen Situation, weil wir in einer liberalen Demokratie leben. Demokratie bedeutet nicht nur Gewaltenteilung – die Trennung von Legislative, Exekutive und einer unabhängigen Gerichtsbarkeit –, sondern braucht auch Medienfreiheit, Meinungsfreiheit und eine Opposition, die frei arbeiten kann. Wenn wir den Blick auf andere Länder richten, wird uns gleich auffallen, dass es solche Freiheiten nicht überall gibt.“ Für LH Mattle bilden diese Säulen aber die „die Grundlage einer funktionierenden Demokratie“.
Ein Herzensanliegen wollte der Landeshauptmann den Schülern noch mitgeben: „Man muss schon achtgeben, dass diese großen Freiheiten, die uns die Demokratie schenkt, nicht dazu verwendet werden, um die Demokratie selbst auszuhebeln. Deshalb immer mein Appell an die jungen Menschen: Macht vom Wahlrecht Gebrauch, setzt euch für diese Freiheiten ein und verteidigt in Diskussionen unsere demokratischen Werte.“ Demokratie sei heutzutage nämlich „ein Stück weit zu selbstverständlich geworden“.
Die gesamte Ausgabe von „Frag den LH im Juli“ ist wie immer auf dem YouTube-Kanal des Landes zu finden. Um den Austausch auf sozialen Medien ebenfalls zu forcieren, beantwortet der Landeshauptmann in regelmäßigen Abständen auch Fragen auf dem Instagram-Kanal des Landes. (www.instagram.com/unserlandtirol)