- Land Tirol und Rotes Kreuz starten mit Verteilung von Hitzeschutz-Broschüre
- Insgesamt 10.000 Personen erhalten über „Essen auf Rädern“ Informationen zu Gesundheitsrisiken und richtigem Verhalten bei Hitzewellen
- Rotes Kreuz startet zusätzlich „Aktion Hitze-Buddies“ zur Unterstützung älterer und pflegebedürftiger KlientInnen
Hitzewellen und länger andauernde Hitzeperioden können körperlich sehr anstrengend sein und zu ernsthaften Gesundheitsproblemen führen. Vor allem für gefährdete Personengruppen wie ältere und pflegebedürftige Personen sowie Menschen mit chronischen Erkrankungen. Seitens des Landes Tirol und dem Roten Kreuz Tirol wurde deshalb die Informationsbroschüre „SeniorInnen & Hitze“ für diese vulnerable Personengruppe und deren pflegenden Angehörigen entwickelt. In der Broschüre werden unter anderem einfache Maßnahmen erläutert, die helfen, gesund durch die Hitzewelle zu kommen. Diese wird in Kooperation mit dem Roten Kreuz über die jeweiligen Bezirksstellen an jene Personen ausgeteilt, die „Essen auf Rädern“ in Anspruch nehmen. Gemeinsam verteilten Gesundheitslandesrätin Cornelia Hagele, Seniorenlandesrätin Astrid Mair und Günther Ennemoser, Präsident Rotes Kreuz Tirol, heute, Montag, die ersten Broschüren in Seefeld. Insgesamt 10.000 Personen erhalten in den kommenden Wochen in den Tiroler Bezirken über das Rote Kreuz eine Hitzeschutz-Broschüre.
SeniorInnen besonders von Hitzewellen betroffen
Als Hitzewelle wird meist eine Serie von zumindest drei aufeinanderfolgenden Tagen über 30 Grad definiert. Die Zahl der Hitzetage hat sich in Österreich in den vergangenen Jahrzehnten vervielfacht. Allein in Innsbruck hat sich die Zahl der Hitzetage von durchschnittlich neun Tagen im Zeitraum 1961 bis 1990 und rund 30 Tagen im Jahr 2022 auf insgesamt 40 Tage im Jahr 2023 erhöht. Extreme Hitze wirkt sich zudem auf den gesamten Organismus aus und belastet vor allem Lunge, Herz und Nieren. Menschen über 65 Jahre sowie Personen mit Vorerkrankungen und chronischen Erkrankungen sind für hitzebedingte Gesundheitsprobleme besonders gefährdet.
„Vor allem ältere und pflegebedürftige Menschen leiden besonders unter Hitze. Oftmals hat ihr Körper Schwierigkeiten, die eigene Temperatur zu regulieren, da die Abkühlmechanismen nicht mehr so gut funktionieren. Die Temperatur des Körpers kann sich bei Hitze schnell auf ein gesundheitsgefährdendes Niveau erhöhen. Deshalb wird bei extremen Hitzewellen vor allem älteren Personen empfohlen, auf ihre Gesundheit zu achten. Die Broschüre liefert dabei zusätzlich hilfreiche Tipps und Informationen wie ausreichende Flüssigkeitszufuhr, leichtes Essen oder die richtige Lagerung von Medikamenten, um gesund durch die Hitzewelle zu kommen“, betont LRin Hagele. LRin Mair ergänzt: „Mit der gemeinsamen Broschüre von Land Tirol und Rotes Kreuz kommt die Information genau zu der von Hitze sehr betroffenen Zielgruppe der Seniorinnen und Senioren. Die Verteilung erfolgt in allen Bezirken und soll einen Mehrwert auf verschiedenen Ebenen bieten: Dabei soll das Bewusstsein der älteren Bevölkerung für zunehmende Hitzeperioden gestärkt sowie das richtige Verhalten im Alltag und in Notfällen vermittelt werden.“
Hitze-Buddies unterstützen ältere und kranke Personen
„Steigende Temperaturen und die Auswirkungen von Hitzeperioden beschäftigen uns im Roten Kreuz mit hoher Priorität. Zum einen sind wir als Rotes Kreuz angehalten, strategische Ableitungen aus dem prognostizierten Temperaturanstieg zu ziehen. Zum anderen helfen wir aber auch kurzfristig und niederschwellig jenen Menschen, von denen wir wissen, dass sie besonders von der Hitze betroffen sind. Das sind vor allem ältere und kranke Personen“, so Präsident Ennemoser.
Neben der Broschüre startet das Rote Kreuz diesen Sommer deshalb die Aktion Hitze-Buddies, bei der die MitarbeiterInnen zusätzlich besonders gefährdete KlientInnen über Hitze und deren Folgen persönlich informieren, erklärt Ennemoser: „Mit heuer setzen wir Hitze-Buddies ein. Das sind Rotkreuz-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die beispielsweise bei Essen auf Rädern tätig sind und genau wissen, welche Klientinnen und Klienten unter der Wärme zu leiden haben. Ihre Aufgabe ist es, Tipps zum Umgang mit Hitze zu geben, um den Hitzestress zu reduzieren, und darauf zu achten, wie der jeweilige Gesundheitszustand der Person ist. Im Bedarfsfall könnten so rasch weiterführende medizinische Maßnahmen erfolgen.“
Fünf einfache Tipps gegen Hitze
Während länger andauernden Hitzewellen kann es schneller zu einer Dehydrierung des Körpers durch verstärktes Schwitzen kommen. An heißen Tagen steigt daher auch der Wasserbedarf auf mindestens zwei Liter täglich. Zudem sollte auch in der Ernährung vermehrt auf eine leicht verdauliche Kost geachtet werden. Bereits fünf einfache Maßnahmen können helfen, gesund durch die Hitzewelle zu kommen:
- Gesunder Wasserhaushalt: Trinken Sie ausreichend, regelmäßig und abwechslungsreich. Getränke wie Mineralwasser oder verdünnte Fruchtsäfte eignen sich besonders gut.
- Leichter Sommerspeiseplan: Essen Sie viel wasserreiches Obst und leichte Kost wie gedünstetes Gemüse.
- Kurzfristige Kühlung: Kühlen Sie Kopf, Nacken, Hände und Füße mit feuchten Umschlägen, einer kalten Dusche oder kühlenden Wassersprays.
- Vorsicht statt Nachsicht: Bleiben Sie aufmerksam und achten Sie auf Symptome wie Schwindel, Benommenheit, Schwäche, Kopfschmerzen, Übelkeit, Muskelschmerzen, Erschöpfung oder verschwommenes Sehen. Diese deuten auf eine Überhitzung hin und können auch lange nach dem Aufenthalt in der Hitze auftreten. Bei Medikamenten sollte auf die richtige Lagerung geachtet werden. Starke Temperaturschwankungen können die Wirksamkeit einzelner Medikamente beeinflussen.
- Erste Hilfe im Ernstfall: Bei allen hitzebedingten Notfällen ist Erste Hilfe wesentlich: Begeben Sie sich in den Schatten, kühlen Sie den Körper mit feuchten Tüchern und trinken Sie ausreichend! Wenn notwendig setzen Sie auch einen Notruf ab!
Weitere Informationen zu Hitzewellen, Hitzeschutz und der Kampagne finden Sie auf der Website des Landes.