Iftar-Essen: Zeichen des interreligiösen Dialogs

Land Tirol und Stadt Innsbruck luden zum gemeinsamen Fastenbrechen ins Landhaus

  • Rund 100 TeilnehmerInnen und VertreterInnen unterschiedlicher Glaubensgemeinschaften

Es ist bereits zur bedeutenden interkulturellen Tradition geworden: das Iftar-Essen, welches das Land Tirol und die Stadt Innsbruck alljährlich während des Fastenmonats Ramadan ausrichten und dazu VertreterInnen der Glaubensgemeinschaften ins Landhaus einladen. Empfangen wurden diese unter anderem von Integrationsreferent LHStv Philip Wohlgemuth sowie Innsbrucks Bürgermeister Johannes Anzengruber. Rund 100 Gäste kamen heute wieder zusammen, um gemeinsam das abendliche Fastenbrechen zu zelebrieren. Unter den Gästen waren der Vorsitzende der Islamischen Religionsgemeinde Tirol, Hasan Yildirim, ebenso der Vorstand des Instituts für Islamische Theologie und Religionspädagogik an der Universität Innsbruck, Abdullah Takim, sowie der Bischof der Diözese Innsbruck, Hermann Glettler, und viele weitere. 

Gemeinsames Essen als Brücke zwischen Kulturen 

Integrationsreferent LHStv Philip Wohlgemuth betonte in seiner Rede: „In herausfordernden Zeiten geben Tradition und Glaube Halt und Orientierung. Tirol lebt beides in friedlicher und bereichernder Vielfalt. Mir ist es ein wichtiges Anliegen, die Zusammenarbeit der Religionsgemeinschaften zu stärken und Orte der Begegnung zu fördern. Das gemeinsame Fastenbrechen steht für Respekt, Toleranz und Zusammenhalt – Werte, die für ein friedliches Zusammenleben unerlässlich sind. Der Ramadan hat, genauso wie andere religiöse Feste und Traditionen, seit vielen Jahren einen Platz in Tirol. Ich freue mich, dass Musliminnen und Muslime an so vielen Stellen aktiv zum gesellschaftlichen Miteinander beitragen.“

Auch Innsbrucks Bürgermeister Johannes Anzengruber hob die Bedeutung der Veranstaltung hervor: „Innsbruck ist eine Stadt der Vielfalt. Das Iftar-Essen zeigt, wie wichtig interreligiöser und interkultureller Dialog ist – es ist ein Abend des Miteinanders. Die partnerschaftliche Beziehung zwischen unseren Glaubensgemeinschaften und der Stadt ist von fortwährender Förderung des Zusammengehörigkeitsgefühls geprägt und trägt in vielerlei Hinsicht zur positiven Entwicklung unserer Stadt bei.“

Spirituelle und gesellschaftliche Bedeutung des Ramadan 

Hasan Yildirim, Vorsitzender der Islamischen Religionsgemeinde Tirol, erklärte: „Der Ramadan ist eine Zeit der inneren Einkehr, des Verzichts und der Solidarität mit den Bedürftigen und Armen. Das gemeinsame Fastenbrechen symbolisiert nicht nur Gastfreundschaft, sondern den Zusammenhalt aller sozialen Schichten in der Gesellschaft. Alle essen am gemeinsamen Tisch, Arm und Reich.“

„Besonders in der heutigen Zeit, die leider auch von Konflikten und globalen Krisen geprägt ist, ist es wichtig, die Hoffnung nicht zu verlieren und auf Gottes Barmherzigkeit zur vertrauen. Genau dazu ruft dieser gesegnete Monat auf: Neben dem Gedenken an Gott geht es auch um die Solidarität mit den Schwachen der Gesellschaft. Diese Solidarität ist eine der vielen Dimensionen des Ramadans, der darauf abzielt, die Seele zu reinigen sowie die positiven Wesenszüge des eigenen Charakters zu stärken und zu festigen. Gleichzeitig bietet der Ramadan die Möglichkeit, Brücken zu bauen und das Miteinander in der pluralen Gesellschaft zu fördern“, betonte Abdullah Takim vom Institut für Islamische Theologie und Religionspädagogik an der Universität Innsbruck.