Jahresprogramm Tiroler Naturparke beschlossen

Aktuelles aus der Regierungssitzung

  • Finanzielle Mittel für die Aufgaben der fünf Tiroler Naturparke beschlossen
  • Von Veranstaltungen über Exkursionen bis hin zu Vorträgen: Rahmenprogramm für mehr Naturschutzbildung und Sensibilisierung

Beinahe fünf Mal so groß wie Wien: Die Tiroler Naturparke – Naturpark Karwendel, Ötztal, Kaunergrat, Tiroler Lech und der Hochgebirgs-Naturpark Zillertaler Alpen – erstrecken sich auf eine Gesamtfläche von über 193.000 Hektar. Auf Antrag von Naturschutzreferent LR René Zumtobel beschloss die Tiroler Landesregierung heute, Dienstag, die finanziellen Mittel, mit welchen die fünf Tiroler Naturparke ihren umfangreichen Aufgaben auch im heurigen Jahr auf hohem Niveau gerecht werden können. 270.000 Euro werden den Tiroler Naturparke zur Verfügung gestellt, um ihre Arbeit in den Bereichen Naturschutz, Bewusstseinsbildung, Naturschutzbildung und Erlebnissen in der Tiroler Natur fortzusetzen.

„Tirols Natur ist immer ein Erlebnis. Gerade die Naturparke sind besondere Rückzugsorte, in denen wichtiges Wissen vermittelt wird. Die Tiroler Naturparke nehmen 15 Prozent der Fläche Tirols ein. Sie sind Zentren der Naturschutz- und Umweltbildung und damit für die nachhaltige Entwicklung Tirols wesentlich. Der Kraftplatz Natur wird von den Tirolerinnen und Tirolern sehr geschätzt und genützt. Die Tiroler Naturparke leisten seit vielen Jahren einen wichtigen Beitrag dafür – ihnen gilt unser Dank“, sagt LH Anton Mattle. Das betont auch LHStv Philip Wohlgemuth: „Immer mehr Menschen schätzen und suchen die Natur. Das braucht auch ein breites Repertoire an bewusstseinsbildenden Maßnahmen für den Naturschutz sowie solche zur bewussten BesucherInnenlenkung. Die Naturparke setzen genau hier an und bündeln Naturschutz und Naturerlebnis unter einem Dach.“

Tirols Naturparke sind gefragt

LR Zumtobel: „Ohne das Engagement der insgesamt zahlreichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in allen fünf Tiroler Naturparken wäre die Qualität und die Vielfalt der Angebote nicht möglich. Alleine die rund eine Million Besucherinnen und Besucher pro Jahr im Naturpark Karwendel zeugen vom großen Interesse der Einheimischen und Gäste an unseren Naturjuwelen. Sie gilt es weiterhin zu schützen aber auch zu stärken.“ Konkret gefördert werden Projekte für den Arten- und Lebensraumschutz sowie naturkundliche Angebote für Naturparkschulen und Exkursionen. „Es geht in erster Linie darum, auf naturkundliche Besonderheiten der Schutzgebiete aufmerksam zu machen, Verhaltensregeln klar zu kommunizieren und die Besucherinnen und Besucher durch aktive Mitarbeit oder Workshops in die Naturschutzarbeit miteinzubeziehen“, sagt LR Zumtobel.

22.500 Euro der Gesamtfördersumme fließen außerdem direkt in einzelne Naturschutzprojekte. „Durch die Integration von kleineren Naturschutzprojekten in die Jahresprogramme ist es möglich, unbürokratisch und flexibel Maßnahmen für Arten und Lebensräume in den Naturparken zu initiieren“, betont LR Zumtobel und hebt hervor: „In unseren Naturparken schützen wir die heimische Artenvielfalt, tragen mit Workshops, Veranstaltungen und Ausstellungen zur Bewusstseinsbildung bei und bieten den Menschen einen Erholungsraum.“

Über die Tiroler Naturparke

Die fünf Naturparke Tirols werden von Naturparkvereinen betreut, welche hauptsächlich über Landesförderungen, EU-Mittel und Mitgliedsbeiträge finanziert werden. In den Vereinen sind neben dem Land Tirol und den Gemeinden auch Tourismusverbände, Alpenvereine, die Österreichischen Bundesforste und zum Teil weitere Mitglieder vertreten, sodass ein breites Spektrum an unterschiedlichen Interessen abgedeckt ist. In Tirol gibt es über 90 Schutzgebiete. Damit stehen insgesamt rund 27 Prozent der Landesfläche unter Schutz. Ein Großteil dieser geschützten Fläche befindet sich in den fünf Tiroler Naturparken, die zusammen eine Fläche von 193.852 Hektar ausmachen, sowie im Tiroler Teil des Nationalparks Hohe Tauern.


Kurzmeldungen aus der Regierungssitzung

Ring des Landes: Nach Vorgesprächen mit VertreterInnen der im Tiroler Landtag vertretenen Parteien hat die Tiroler Landesregierung heute, Dienstag, beschlossen, den ehemaligen Landeshauptmann Günther Platter für den Ring des Landes Tirol vorzuschlagen. Der Ring wird stets auf Vorschlag der Landesregierung durch den Landtag selbst verliehen werden. Die Verleihung ist im Rahmen einer Festsitzung vor dem versammelten Landtag vorzunehmen und als Anerkennung und Dank für besondere Verdienste um das Land Tirol gedacht. Günther Platter war mit einer Amtszeit von 14 Jahren der am zweit längst dienende Landeshauptmann von Tirol. Zuvor war er als Bundesminister für Inneres, Bundesminister für Verteidigung, Tiroler Nationalratsabgeordneter, Landesrat und Bürgermeister von Zams tätig. Die Zahl der Ringträger wurde 1964 auf 15 „Lebende“ begrenzt. Derzeit tragen sechs Personen die höchste Auszeichnung des Landes: MED-EL-Gründerin Ingeborg Hochmair-Desoyer, Industrieunternehmer Arthur Thöni, Südtirols Alt-Landeshauptmann Luis Durnwalder und die Amtsvorgänger von Günther Platter – Alois PartlWendelin Weingartner und Herwig Van Staa – wurden vom Tiroler Landtag mit dem Ring des Landes ausgezeichnet. Mit dem Unternehmer Gernot Langes-Swarovski und dem SOS-Kinderdorf-Ehrenpräsidenten Helmut Kutin sind 2021 und 2024 zwei Ring-Träger verstorben. 

Sozialbetreuungsberufe: Vor einem Jahr setzte die Tiroler Landesregierung mit der Erweiterung des Pflegestipendiums auf Sozialbetreuungsberufe einen wesentlichen Schritt, um Auszubildende zu Fach- und Diplom-Sozialbetreuungsberufen zu unterstützen. Seien es Altenarbeit, Behindertenarbeit oder Familienarbeit – alle Auszubildenden an der Schule für Sozialbetreuungsberufe (SOB-Tirol) – ausgenommen Auszubildende, denen eine Leistung vom AMS zusteht – erhalten für die gesamte Zeit ihrer Ausbildung 630 Euro monatlich. „Im Pflege- und Sozialbereich braucht es moderne und durchlässige Ausbildungsmodelle, um dem steigenden Personalbedarf gerecht zu werden“, betont Gesundheits- und Pflegelandesrätin Cornelia Hagele. „Der erleichterte Zugang zu Ausbildung und Beruf sowie die Ausweitung der Aufgabenbereiche sind wichtige Maßnahmen, um junge Menschen für soziale Berufe zu begeistern.“ Deshalb sollen mit einer Gesetzesänderung künftig angehende Fach- und Diplom-SozialbetreuerInnen bereits ab dem vollendeten 18. Lebensjahr ihre Berufe ausüben können. Ziel ist es, einen nahtlosen Übergang zwischen Schulabschluss und Berufstätigkeit zu ermöglichen. Auch auf das bisher erforderliche Mindestalter von 17 Jahren für den Ausbildungsstart soll verzichtet werden. Zudem wird das bisherige Tätigkeitsfeld der Sozialbetreuungsberufe mit integriertem Ausbildungsmodul „Unterstützung bei der Basisversorgung“ erweitert: Zukünftig dürfen Fach- bzw. Diplom-SozialbetreuerInnen, Behindertenbegleitung und Heimhilfen nach entsprechender Schulung unter anderem bei der Anwendung von ärztlich verordneten Augen-, Nasen- und Ohrentropfen, beim Umgang mit Kompressionsstrümpfen und bei Vitalzeichenkontrollen unterstützen. „Mit dieser Gesetzesänderung schaffen wir praxisnahe Regelungen, die eine niederschwellige Ausbildung ermöglichen, Auszubildende besser unterstützen und gleichzeitig die hochwertige Versorgung der Menschen in Tirol sichern“, so LRin Hagele abschließend.