Krisen- und Katastrophenmanagement des Landes wird laufend weiterentwickelt

Drohnen der Landeswarnzentrale sichern technischen Fortschritt

Von Felsstürzen und Waldbränden bis hin zu Lawinenabgängen und Hochwasser – Tirol sieht sich nicht zuletzt aufgrund seiner topographischen Gegebenheiten als Land im Gebirge mit verschiedenen Naturereignissen konfrontiert. Um in solchen Fällen bestmöglich vorbereitet zu sein und rasch reagieren zu können, wird das Krisen- und Katstrophenmanagement des Landes Tirol an die Herausforderungen der Zeit angepasst. So verfügt das Land Tirol etwa über drei hochmoderne Drohnen, die in den verschiedensten Bereichen zum Einsatz kommen.

„Das Land Tirol unterstützt nicht nur die Einsatzorganisationen nach Kräften. Wir entwickeln auch unsere eigenen Standards kontinuierlich weiter, um auf der Höhe der Zeit zu bleiben und im Katastrophenfall rasche und effiziente Hilfe gewährleisten zu können. Einen guten Überblick und ein möglichst exaktes Lagebild zu haben, ist im Ernstfall enorm wichtig. Drohnen sind hierfür vor allem in schwer zugänglichem Gelände ein wertvolles Instrument“, so Katastrophenschutzreferent LHStv Josef Geisler.

„Neuentwicklungen im eigenen Tätigkeitsbereich mitzunehmen, ist wesentlich, um am Puls der Zeit zu bleiben. Die Technik allein ist jedoch nicht alles – es braucht geschultes Personal, um diese richtig anwenden zu können. Erst kürzlich hat daher eine zweitägige Fortbildung für den Einsatz von Drohnen im Krisen- und Katastrophenfall in der Wattener Lizum stattgefunden. Unter Leitung der Drohnenexperten des Landes nahmen daran auch Mitglieder anderer Organisationen, wie beispielsweise der Wasserrettung und des Bundesheeres, teil“, so Elmar Rizzoli, Vorstand der Gruppe „Zentrum für Krisen- und Katastrophenmanagement“ des Landes. 

Landes-Drohnen für Katastrophenfälle

Die Landeswarnzentrale (LWZ), die die zentrale Koordinationsstelle des Landes zur Bewältigung von Katastrophen ist, verfügt aktuell über drei Drohnen. Durch die Anwendung dieses technischen Fortschritts werden Arbeitsschritte digitalisiert und optimiert, wie LWZ-Leiter Thomas Geiler erklärt: „Im Einsatz ermöglichen wir mit den Drohnen eine effektive und schnelle Lageerkundung, die Bilder an die Einsatzleitungen senden, bei Bedarf auch in Echtzeit. In der alltäglichen Arbeit können wir mit den Geräten Kolleginnen und Kollegen anderer Dienststellen, wie beispielsweise die Landesgeologie, bei Flächenerkundungen unterstützen. Ein weiteres Einsatzgebiet ist die Hilfestellung bei der Überprüfung von Digitalfunkstandorten und Wetterstationen mit Bildern aus der Luft. Regelmäßige Schulungen und Flugtrainings für unser Team gewährleisten einen sicheren Drohnenbetrieb.“

Umfassendes Schulungsprogramm für Einsatzleitungen

In Zukunft werden Aus- und Fortbildungen für Mitglieder behördlicher Einsatzleitungen seitens des Landes weiter forciert. Im Jahr 2023 werden rund 40 Kurse und Seminare stattfinden, die von theoretischen Grundlagen für das Arbeiten in Einsatzstäben bis hin zu praktischen Übungen unterschiedlicher Katastrophenereignisse ein breites Themenspektrum umfassen sollen. „Einer der wichtigsten Punkte, die wir uns im Tiroler Zentrum für Krisen- und Katastrophenmanagement für die kommenden Jahre vorgenommen haben, ist die Aus- und Weiterbildung jener Kolleginnen und Kollegen, die in behördlichen Einsatzleitungen – auf Landes- und Bezirksebene – tätig sind. Die vergangenen Jahre haben uns gezeigt – von der Flüchtlingskrise 2015 bis hin zur Pandemie – dass gerade bei komplexen Krisen die Vorbereitung das A und O ist. Dazu gehören entsprechende Schulungen, um eine breite Expertise aufzubauen“, betont Rizzoli.

Der Landes-Film zur Fortbildung „Taktischer Einsatz von Drohnen für Unterstützungs- und Katastropheneinsätze“ ist auf dem Youtube-Kanal des Landes zu finden: https://youtu.be/KOLS_pqBBVg