- Land Tirol investiert insgesamt über 250.000 Euro, um Therapien zu verbessern
- Internationale Zusammenarbeit stärkt Tiroler Wissenschaftsstandort
Mit einem wegweisenden Forschungsprojekt setzen sich derzeit die Medizinische Universität Innsbruck (MUI) sowie die Tirol Kliniken über das Tiroler Krebsforschungsinstitut (TKFI) auseinander. Ziel ist es, eine einzigartige Technologieplattform zu entwickeln, die relevante molekulare Signaturen für die Krebsforschung und Transplantationsmedizin aufspürt und bestätigt. Das Projekt bildet dabei die Grundlage für einen neuen Forschungsverbund in Innsbruck, der klinische Praxis und Grundlagenforschung miteinander verbinden und die Erfolgschancen von Krebstherapien vor allem für Lungen- und Leberkrebs sowie Transplantationen langfristig verbessern soll. Auf Initiative von Gesundheits- und Wissenschaftslandesrätin Cornelia Hagele werden für das Forschungsprojekt insgesamt über 250.000 Euro für die Jahre 2025 bis 2028 vonseiten des Landes Tirol zur Verfügung gestellt.
„Mit der Etablierung dieses Forschungsprojekts und der internationalen Vernetzung wird Tirol als ein bedeutender Standort für Spitzenforschung in der Krebs- und Transplantationsmedizin weiter gestärkt. Die daraus resultierenden Fortschritte kommen nicht nur der wissenschaftlichen Gemeinschaft zugute, sondern vor allem den Patientinnen und Patienten, deren Behandlungsmöglichkeiten nachhaltig verbessert werden sollen“, betont LRin Hagele.
Komplexe Signalwege als Schlüssel zur Krankheitsbekämpfung
Eukaryotische Zellen, eine der drei Hauptarten von Zellen, die in allen komplexeren Lebewesen vorkommen, haben ein komplexes System entwickelt, um Informationen von innen und außen zu verarbeiten und auf Veränderungen zu reagieren. Dabei sind Proteine wichtig, die wie Schalter zwischen einem aktiven und inaktiven Zustand wechseln können. Diese Schalter sind entscheidend für die Kommunikation der Zellen. Wenn sie durch genetische Mutationen gestört werden, kann dies zu schweren Krankheiten wie Krebs führen. Das Projekt konzentriert sich dabei darauf, die speziellen Merkmale von Krankheiten genau zu untersuchen. Besonders in der Krebsforschung ist es von großer Bedeutung, die molekularen Signaturen im erkrankten Gewebe genau zu erfassen, um personalisierte Therapien zu entwickeln, die individuell auf die Bedürfnisse der PatientInnen zugeschnitten sind.
Zwei Technologien für den Therapieerfolg
Das Projekt setzt zwei Technologien ein, um spezielle Merkmale von Zellen und Organen zu erkennen. Eine Technologie analysiert die Proteine und Metaboliten in den Zellen, während die andere eine spezielle Methode zur Untersuchung von Zellen verwendet. Mit diesen Merkmalen wird daran gearbeitet, bestehende Krebstherapien, vor allem solche, die Kinase-Inhibitoren verwenden, zu verbessern. Dabei handelt es sich um Medikamente, die gezielt bestimmte Enzyme blockieren, die als Kinasen bekannt sind und für viele wichtige Prozesse in der Zelle verantwortlich sind, insbesondere für das Wachstum und die Teilung von Zellen. Außerdem wird die Technologie auf Gewebeproben von Transplantationsorganen angewendet, um den Erfolg von Transplantationen zu steigern.
Internationale Kooperation stärkt Tiroler Forschung
Das Projekt wird in enger Zusammenarbeit mit dem Daniel Swarovski Forschungslabor an der Medizinischen Universität Innsbruck sowie den Tirol Kliniken durchgeführt. Diese Kooperation wird über das Tiroler Krebsforschungsinstitut (TKFI) koordiniert und bietet eine einmalige Chance, den Forschungsstandort Tirol sowohl national als auch international zu stärken. Das Projekt profitiert zudem von der Zusammenarbeit mit renommierten internationalen Forschungseinrichtungen, darunter das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (Deutschland), das Moores Cancer Center in San Diego (USA) und die Johns-Hopkins-Universität (USA).