Update, 4. Juni, 14.30 Uhr:
Seitens der Tiroler Feuerwehrkräfte wurden bisher über 70 Einsätze in Bayern abgearbeitet. Nach aktuellen Kenntnisstand werden die Tiroler Feuerwehren den Unterstützungseinsatz in Deutschland im Laufe des heutigen Nachmittags beenden und wieder nach Tirol zurückkehren.
Originalmeldung, 4. Juni, 9.15 Uhr:
- LH Mattle im Austausch mit Bayerns Ministerpräsident Markus Söder
- Tiroler Hilfskräfte für Hochwassereinsatz in Bayern eingetroffen
- Acht Feuerwehren aus Bezirk Kufstein mit Großpumpen im Einsatz in Raubling (Landkreis Rosenheim)
- Wasserrettung für weitere Unterstützung voralarmiert
„Im Krisenfall halten wir über Grenzen hinweg zusammen. Als Partner ist es selbstverständlich, dass wir unseren bayerischen Nachbarn in diesen schweren Zeiten nach besten Möglichkeiten helfen. Die Lage in Tirol wird genau beobachtet, aktuell ist die Lage hierzulande entspannt. Bayern ist hingegen mit einem enormen Hochwasser konfrontiert“, hat LH Anton Mattle angesichts der Situation im Süden Deutschlands dem bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder entsprechende Unterstützung angeboten. „Die Situation – insbesondere im Landkreis Rosenheim – hat sich im Verlauf des gestrigen Montags immer mehr zugespitzt. Nach bereits mehreren Tagen Einsatz sind die Einsatzkräfte vor Ort außerordentlich gefordert – entsprechend wurden Hilfsgesuche an die Nachbarn ausgesandt. Gerade in Zeiten wie diesen gilt es, hilfsbereit zu sein und sich gegenseitig zu unterstützen. Wir haben zugesichert, dass Tirol helfen wird – dem kommen wir auch nach. Ich danke allen Feuerwehrleuten, die im Sinne der Nachbarschaftshilfe nach Bayern aufgebrochen sind und vor Ort jenen helfen, die Hilfe benötigen“, so LH Mattle. Nachdem der Landkreis Rosenheim gestern, Montag, den Katastrophenfall ausgerufen und um Unterstützung gebeten hat, schickt Tirol zur Unterstützung Hilfskräfte sowie Material: Insgesamt acht Feuerwehren aus dem Bezirk Kufstein mit 18 Fahrzeugen und 80 Feuerwehrleuten aus den Freiwilligen Feuerwehren Radfeld, Wörgl, Brixlegg, Kufstein, Unterlangkampfen und Angerberg sowie den Betriebsfeuerwehren Bio Kundl und Novartis Schaftenau brachen heute, Dienstagfrüh, nach Deutschland auf. Für die Pumparbeiten vor Ort sind drei Großpumpen, mehrere Kleinpumpen, Wassersauger und Schanzwerkzeug im Einsatz. „Tirols Feuerwehren sind – unter anderem auch Dank der laufenden finanziellen Unterstützung vonseiten des Landes – top ausgerüstet. Deshalb ist es uns auch möglich, diese Hilfe zu leisten und gleichzeitig für den Bedarfsfall ausreichend Gerätschaften vor Ort in Tirol zu halten“, erklärt Sicherheitslandesrätin Astrid Mair und führt weiter aus: „Wir haben auch in den anliegenden bayerischen Landkreisen angefragt, ob Hilfe benötigt wird – dort haben die lokalen Einsatzkräfte nach aktuellem Stand die Lage in Griff. Sollte sich die Situation weiter verschärfen, haben wir mit den voralarmierten Kräften der Wasserrettung weitere Helferinnen und Helfer, die wir rasch nach Deutschland entsenden können. In Tirol sind weiterhin keine kritischen Pegelstände zu verzeichnen und derzeit auch nicht zu erwarten – wir wurden glücklicherweise vom Schlimmsten verschont. Entsprechend können wir Hilfskräfte und Material zur Unterstützung in den Norden entsenden.“
Pumparbeiten als Hauptaufgabe
„Unsere vorrangige Aufgabe in diesem Hilfseinsatz sind Pumparbeiten“, erklärt Landesfeuerwehrkommandant Jakob Unterladstätter, der die Einsatzkräfte nach Deutschland begleitet: „Nachdem gestern, Montagabend, aufgrund von Straßensperren die Anreise nicht möglich war, starteten wir umgehend heute früh. Als erstes Ziel sind wir ins bayerische Raubling gefahren – dort stehen mehrere Keller und auch Tiefgaragen unter Wasser. Diese gilt es nun, mit unseren Pumpen zu entleeren und – wenn nötig – Sicherungsmaßnahmen zu setzen.“ Neben der Feuerwehr wurde auch die Wasserrettung Tirol voralarmiert. Michael Stock, Landesleiter der Wasserrettung Tirol, erklärt: „Wir haben einen Hochwasserzug in Bereitschaft. Dieser beinhaltet neben 45 Einsatzkräften auch 13 Hochwasserboote, um in den Krisengebieten wenn nötig helfen zu können und Einsätze durchzuführen. Werden wir angefordert, können wir binnen kurzer Zeit im Einsatzgebiet sein. So wie sich die Lage aktuell darstellt, ist aber derzeit kein Einsatz der Wasserrettung Tirol vor Ort in Bayern notwendig.“