Austausch zur aktuellen Lage der Tiroler Bauwirtschaft

LR Gerber: „Das Land Tirol setzt alles daran, die heimische Bauwirtschaft zu beleben“

  • LR Gerber im Austausch mit Patrick Weber (Landesinnungsmeister Bau, WK Tirol) zur aktuellen Lage der Tiroler Bauwirtschaft
  • Baubranche derzeit mit verschiedensten Herausforderungen konfrontiert
  • Wohn- und Eigentumspaket sowie regionales Landesbauprogramm 2024 und 2025 stärken Konjunktur

Kürzlich tauschte sich Wirtschaftslandesrat Mario Gerber mit Patrick Weber, Innungsmeister Bau der Wirtschaftskammer Tirol, über die aktuelle Lage in der Tiroler Baubranche aus. „Die Bauwirtschaft ist eine wesentliche Säule der Tiroler Wirtschaft. Dass der Druck auf die Betriebe immer weiter steigt, hat bereits die Tiroler Bauvorschau 2024, die vor wenigen Monaten vorgestellt wurde, aufgezeigt. Insbesondere betroffen sind dabei die Bereiche Hoch- und Wohnbau. Vonseiten des Landes setzen wir alles daran, die Bauaktivitäten in Tirol nachhaltig zu unterstützen sowie die heimischen Betriebe zu stärken und damit die Baukonjunktur zu beleben“, betont der Wirtschaftslandesrat.

„Die Tiroler Baubranche ist derzeit mit verschiedensten Herausforderungen konfrontiert – von massiv gestiegenen Arbeitskosten über die nach wie vor hohen Energiepreise bis hin zu hohen Zinsen und der KIM Verordnung. Diese belasten sowohl die Unternehmen als auch all jene, die sich in Tirol Wohnraum schaffen oder kaufen wollen. Es braucht zinsgünstige Kredite zur Schaffung oder zum Erwerb von Eigentumswohnraum für die Tiroler Bevölkerung sowie schnellere und einfachere Verfahren. Zudem müssen Investitionen der Gemeinden und der öffentlichen Hand vorgezogen werden“, so Patrick Weber.

Land Tirol setzt verschiedene Maßnahmen

In Tirol setze man mehrere Hebel in Bewegung, um die derzeitige Lage zu entschärfen, wie LR Gerber aufzeigt: „Vor kurzem hat die Tiroler Landesregierung den Startschuss für ein 84 Millionen Euro schweres Tiroler Wohn- und Eigentumspaket gegeben, das unter anderem Zinsunterstützungen für Kreditnehmerinnen und Kreditnehmer, mehr Mittel für Eigentums- und Mietkaufwohnungen sowie rund 15 Millionen Euro für Sanierungsmaßnahmen bringt. Im Rahmen der diesjährigen Regierungsklausur Anfang des Jahres haben wir zudem ein regionales Landesbauprogramm 2024 und 2025 beschlossen. Mit diesem investieren das Land Tirol, die Tiroler Gemeinden sowie Landesunternehmen über zwei Milliarden Euro in die regionale und kleinstrukturierte Bauwirtschaft. Darüber hinaus wird die Baubranche auch im Rahmen des Tiroler Wirtschaftsförderungsprogrammes unterstützt.“

Seit Anfang des Jahres 2022 wurden an Unternehmen der Baubranche – etwa im Bereich Hoch- und Tiefbau sowie im Baunebengewerbe – Förderungen in Höhe von rund 4,1 Millionen Euro vergeben. Zudem sind Bauvorhaben – vor allem Breitband- und Infrastrukturprojekte – mit Fördermitteln in der Höhe von 31,8 Millionen Euro unterstützt worden.

Bund zur Verbesserung der Situation gefordert

Um die Situation für die heimische Bauwirtschaft zu verbessern, sei aber insbesondere auch der Bund gefordert, wie der Wirtschaftslandesrat weiter ausführt: „Die Einführung des Handwerkerbonus, mit dem die heimische Bauwirtschaft angekurbelt und ein Anreiz für die Beauftragung von Handwerksleistungen geschaffen werden soll, ist ein wichtiger Schritt, um die Konjunktur zu stützen und Arbeitsplätze zu sichern. Allerdings ist die derzeitige KIM-Verordnung der Finanzmarktaufsicht ein rotes Tuch, das der Baubranche massiv schadet. Jungen Menschen muss es wieder möglich sein, sich den Traum der eigenen vier Wände zu erfüllen. Eine Lockerung der Vorgaben, beispielsweise hinsichtlich des Eigenmittelanteils von 20 Prozent, ist daher dringend erforderlich – das wurde vonseiten der Tiroler Landesregierung bereits mehrfach gefordert und daran halten wir fest.“